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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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bemühte sich, die beiden miteinander zu vereinen, doch hatte sie keine Ahnung, ob sie es schaffen würde. Und musste sich immer wieder fragen, warum er überhaupt zu ihr zurückgekommen war.
    Als sie ihn weggehen sah, wusste sie, dass sie wieder bei null angekommen war und niemanden hatte, an den sie sich wenden konnte. Wem konnte sie überhaupt noch vertrauen?
    Also, was wirst du nun tun, Kat? Was hast du immer getan?
    Sie ergriff das Amulett des heiligen Judas Thaddäus auf ihrer Brust und dachte über ihr bisheriges Leben nach. Ihre Ziele hatten sie stets gerettet. Solange sie etwas gehabt hatte, auf das sie hinarbeiten konnte, war sie in der Lage gewesen, alles durchzustehen.
    Als sie eine Waise gewesen und von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht worden war, hatte sie gut aufgepasst und gelernt, so viel sie konnte, damit sie eines Tages ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Als sie an ihrer Promotion gearbeitet hatte und die Professoren ihr weismachen wollten, sie habe nicht das Zeug zur Ägyptologin, hatte sie sich dahintergeklemmt und noch härter gearbeitet. Und als sie untergetaucht war, entschlossen, in einem einzigen, schmerzhaften Augenblick ihr ganzes früheres Leben aufzugeben, hatte sie einen Tag nach dem anderen durchgehalten, weil sie wusste, solange sie sich versteckt hielt, waren die Menschen, die sie liebte, in Sicherheit.
    Ziele. Sie waren das, woran sie sich hielt, wenn sie Kraft brauchte. Und daran würde sie sich auch jetzt halten.
    Ihre Mutter war von ihr gegangen. Marty stand nicht mehr zur Debatte, weil er beeinflusst wurde. Und in ihrem Kopf warnte sie eine Stimme, dass sie auch Pete nicht trauen konnte, so sehr ihr Herz es sich auch wünschte.
    »Leg einen Zahn zu, Kat«, rief er vom Ende des Flurs. »Wir müssen die Kurve kratzen. Dieser Gorilla lungert wahrscheinlich noch hier irgendwo rum.«
    Die Kurve kratzen.
    Plötzlich wusste sie, was sie als Nächstes zu tun hatte. Vermutlich würde es Pete unglaublich ärgern, aber auf lange Sicht würde es besser für sie sein.
    Die einzige Frage war, wann der richtige Zeitpunkt dafür war.
    In dem Moment, als sie hinaus auf die Straße traten, spürte Pete, dass mit Kat etwas nicht stimmte.
    Jeder andere hätte es wahrscheinlich nicht gemerkt, doch er hatte diese Frau besser kennengelernt als irgendjemand anderen in seinem Leben.
    Erst nahm er an, dieser Stimmungswandel habe mit dem zu tun, was in dem Striplokal passiert war. Dann überdachte er es noch mal und kam zu dem Schluss, dass es das war, was im Flur des Striplokals passiert war, was sie offensichtlich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Verdammt, es hatte ihn selbst völlig umgehauen. Vor allem ihre kleine Offenbarung, dass sie nicht geplant hatte, ihn anzuspringen, dass es einfach so … passiert war.
    Apropos zerstörtes Ego. Seit er ihr das allererste Mal begegnet war, entzündete sich sein Körper jedes Mal, wenn er sie ansah, wie ein Feuerwerkskörper, und sie hatte die Nerven ihm zu sagen, dass sie ihn eigentlich gar nicht wollte , sondern dass sie lediglich auf die äußeren Umstände reagiert hatte? Gott, die ganze Situation wurde von Minute zu Minute beschissener!
    Er warf ihr einen Blick zu, während sie die Entfernung zwischen sich und dem Striplokal vergrößerten, und registrierte die Veränderung in ihrem Verhalten. Sie machte sich zuerst nur unterschwellig bemerkbar. Kats Schultern strafften sich, das Kinn hob sich, und der Ausdruck ihrer Augen verhärtete sich. Sie sah nicht aus, als sorgte sie sich um ihre Sicherheit oder die von jemand anders. Sie wirkte entschlossen, als befände sie sich inmitten eines größeren Meinungsumschwungs.
    Oder als plante sie etwas.
    Das gefiel ihm gar nicht. Wenn sie auf eigene Faust Pläne machte, konnte das seines Erachtens nichts Gutes bedeuten. Das letzte Mal, als sie etwas geplant hatte, war sein Leben mit quietschenden Reifen zum Stillstand gekommen, und dieser Stillstand hatte elend lange angehalten.
    Sie liefen schweigend vier Blocks weiter und hielten sich in der heruntergekommenen Gegend, soweit es ging, in der Nähe der dunklen Hausmauern, bis sie schließlich ein Taxi anhielten, das sie über den Delaware River nach Camden, New Jersey brachte. Als er annehmen konnte, dass sie weit genug von Minyawis Schlägern entfernt waren und ihnen mit Sicherheit niemand folgte, gab Pete dem Fahrer ein Zeichen, sie bei einem armseligen Diner am I-676 aussteigen zu lassen, der bis Lokalschluss durchgängig Frühstück

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