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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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noch dunkleren, faszinierenden Augen, die er beinahe nie mehr wiedergesehen hätte. Irgendwie musste er einen Weg finden, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, damit sie zusammenarbeiten und das hier – was immer es war – durchstehen konnten.
    Von seinem Platz aus betrachtete er das Silbermedaillon, das zwischen ihren Brüsten hing, folgte ihm zum V ihres T-Shirts und, ohne es zu wollen, zu dem teilweise enthüllten Dekolleté, und er erinnerte sich an ihre letzte gemeinsame Woche voller Sinneslust. Als er mit dem einzigen Anliegen nach Kairo gekommen war, ihre angeschlagene Beziehung in Ordnung zu bringen. Als sie ihn mit ihren Händen und ihrem Mund und jedem Zentimeter ihres Körpers um den Verstand gebracht hatte.
    Als alles zwischen ihnen in sich zusammengefallen war.
    Sie starrte auf ihr Essen hinunter, als sähe sie es zum ersten Mal. »Ich habe eigentlich gar keinen Hunger mehr.«
    Er auch nicht. Auf Cheeseburger und Fritten sowieso nicht.
    Er hob die Hand und gab der Kellnerin ein Zeichen. »Die Rechnung bitte!«
    Kat blickte hoch, als er aufstand. »Wohin gehen wir jetzt?«
    Er wies mit dem Kopf auf das blinkende Neonschild auf der anderen Straßenseite und zog Bargeld aus seiner Brieftasche. »Schlafen. Ich denke, für heute reicht’s, oder was meinst du?«

18
    Sechs Jahre früher
    Kairo
    Kat wartete auf ihn, als er am Cairo International Airport den Sicherheitsbereich verließ. Sie stand inmitten einer Traube von Menschen und sah in ihrer Jeans und der ärmellosen Bluse so verdammt umwerfend aus, dass sich sein Herz fast überschlug. Es war das allererste Mal, dass sie ihn am Flughafen abholte.
    Allerdings war es auch das erste Mal, dass er ihr seine Ankunftszeit mitgeteilt hatte
    Beim Näherkommen sah er nur sie, und in dem Moment, als ihre Augen durch die Menge hindurch die seinen fanden, loderte die Glut, die vom ersten Tag an zwischen ihnen gelodert hatte, brennend heiß und hell auf.
    »Hi.« Als er bei ihr war, erhob sie sich langsam auf die Zehenspitzen, schlang ihm die Arme um den Hals, während er sie an sich zog.
    »Auch hi«, brachte er hervor. Sie fühlte sich so richtig gut an. Roch himmlisch. Die furchtbare Szene in ihrer Wohnung war zwei Wochen her. Als er an diesem Tag von Kairo nach Bangkok geflogen war, schien er das Gewicht der ganzen Welt auf den Schultern zu tragen, und noch ehe er in Thailand landete, wusste er, was er tun würde. Vielleicht hatte er es schon seit ihrer ersten Nacht im Mena House gewusst.
    Die Präsenz des antiken Rings seiner Mutter in der Hosen­tasche war ihm nur zu sehr bewusst, und es juckte ihn in den Fingern, ihn ihr zu geben, doch das war nicht der richtige Zeitpunkt. Vorher gab es für sie beide noch tausend Dinge zu erledigen. Und vor allem war es an der Zeit, seine Karten auf den Tisch zu legen.
    Sie löste sich von ihm, und in ihren moccafarbenen Augen sah er Erleichterung und eine große Portion Unsicherheit, die ihm die Kehle zuschnürte. »Wie war dein Flug?«
    »Lang.«
    »Du siehst müde aus. Warst du in Europa?«
    »Nein. In Miami.«
    Sie verflocht ihre Finger mit seinen, während sie das Terminal durchquerten. »Wie lange bleibst du?«
    »Zwei Wochen.«
    Es gab einen Ruck an seinem Arm, als sie plötzlich stehen blieb. Er sah sie fragend an. Verwirrt zogen sich ihre Brauen zusammen. »Wie lange, hast du gesagt?«
    »Zwei Wochen«, wiederholte er.
    »Und was ist mit –«
    Er wusste, was sie dachte. Er blieb kaum je eine Woche am Stück, wenn er sie besuchte, und jedes Mal, wenn er eine Nachricht von einem Verkäufer oder Käufer erhielt, dass ein Geschäft zu machen war, brach er Hals über Kopf auf. Das würde sich jetzt ändern, aber das wusste sie noch nicht. Er hatte sich in den letzten sechs Monaten den Hintern aufgerissen, um seine Galerie zu dem zu machen, was sie heute war, und er hatte nicht vor, alles, was er aufgebaut hatte, auf den Kopf zu hauen, wenn es bedeutete, dass sie nicht da sein würde, um es mit ihm zu genießen. Dass er so lange hier war, mochte ihn ein paar Wochen zurückwerfen, doch er würde einen ganzen Monat bleiben, wenn es nötig war, um wieder zu kitten, was zwischen ihnen zerbrochen war.
    »Ich habe mir die zwei Wochen freigeschaufelt, Kat. Keine Geschäftstermine. Ich habe nicht einmal meinen BlackBerry dabei.« Sie sah so wahnsinnig süß aus mit den zusammengezogenen Augenbrauen und dieser kleinen Falte auf der Stirn, dass er sein Gesicht dem ihren näherte. »Ich weiß, dass du arbeiten musst, aber ich

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