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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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wäre er eine Katzenversion von Daniel Boones Waschbärhut.
    »Oh mein Gott, holt ihn da runter«, flüsterte sie, während ihr das Blut aus einer Wunde an der linken Schläfe lief, wo sich Peanut mit einer scharfen Kralle festhielt.
    Der Anblick des purpurroten Blutes, das an ihrer blassen, makellosen Wange herunterlief, bewirkte, dass Nate am liebsten jemanden umgebracht hätte. In diesem Augenblick war er kurz davor, gleich mit Peanut anzufangen und sich dann über Becky zu seinem Boss vorzuarbeiten, der die dumme Katze nicht gerade beruhigte, indem er Becky anschrie.
    Aber das war typisch, schließlich schrie er Becky eigentlich immer an.
    Mann. Die Liste der Freunde, die er ermorden wollte, wurde erstaunlich schnell länger, seitdem Ali ihren süßen Hintern in die Werkstatt bewegt hatte. Direkt vor dem Aufruhr war er kurz davor gewesen, Ozzie einen Kopf kürzer zu machen, weil er sich so für ihre Unterwäsche interessierte.
    »Halt still«, flüsterte er und griff nach der Katze. Das Tier war so töricht, die Ohren anzulegen und ihn anzufauchen.
    »Ähm, ja«, erwiderte sie leise und verstärkte ihren Griff um das Geländer. »Stillhalten klingt nach einem guten Plan, da eine Bewegung nur zwei Dinge bewirken kann. Entweder dreht der gute Peanut dann richtig durch und ich breche mir den Hals oder er skalpiert mich. Ich habe zwar schon darüber nachgedacht, mir die Haare abzuschneiden, aber die Wurzeln wollte ich eigentlich schon behalten.«
    »Halt auch lieber den Mund«, wies er sie an und versuchte erneut, nach Peanut zu greifen. Es fiel ihm unglaublich schwer, sich zu konzentrieren, wenn er ihr so nahe war, insbesondere wenn sie auf diese niedliche Weise vor sich hin plapperte.
    Er warf einen schnellen Blick in ihr angespanntes Gesicht und wusste sofort, dass das ein Fehler gewesen war.
    Augenblicklich war er wie gefesselt, denn … Mann, aus zwei Metern Entfernung war sie hübsch.
    Aber aus nächster Nähe sah sie atemberaubend aus.
    Natürlich war es auch nicht gerade hilfreich, dass er ihre Dessous gesehen hatte.
    Mist, er wollte jetzt nicht an ihre Unterwäsche denken. Wobei er sich schon fragte, welche Farbe sie gerade unter dieser engen, ausgewaschenen Jeans und dem dünnen T-Shirt trug. Pink? Ihr T-Shirt war pink. Frauen trugen häufig Unterwäsche, die farblich zu ihrer restlichen Kleidung passte. Zumindest nach seiner Erfahrung. Daher war sie vermutlich pink.
    Heilige Scheiße!
Er würde jetzt
nicht
an ihre Unterwäsche denken!
    »Ich werde es definitiv nicht schaffen, den Mund zu halten.« Sie leckte sich nervös über die Lippen, was ihm natürlich sofort ins Auge stach. »W… Weißt du, wenn ich nervös bin oder Schmerzen habe, dann rede ich immer wie ein Wasserfall. Das hilft mir, mich davon abzulenken, dass ich … naja, dass ich n… nervös bin oder Schmerzen habe. So wie jetzt. Jetzt trifft beides auf einmal zu. Daher sollte ich lieber einfach weiterreden. Das ist doch okay für dich, oder?«
    Er sah, wie ihr leicht panischer Blick zum Tisch glitt, der aussah, als wäre dort eine Unterwäschebombe explodiert. Ozzie stand mit aufgerissenen Augen da und hielt einen BH in der einen und ein Taschenmesser in der anderen Hand. »Wenn ich das richtig sehe, war tatsächlich etwas in meinen Klamotten versteckt. Oder hat Ethan, äh, Ozzie etwa eine Abneigung gegen lilafarbenen Satin?«
    »Ja«, antwortete er und streckte vorsichtig eine Hand nach Peanut aus, während er versuchte, nicht an pinkfarbene Seide oder lila Satin zu denken. »Du bist verwanzt. In deiner ganzen Unterwäsche sind Peilsender.«
    »In meiner Unterwäsche? Das ist doch echt krank …«
    »Eigentlich ist es nicht krank«, unterbrach er sie. Gerade war es ihm gelungen, einen Arm um Peanuts beachtlichen Bauch zu schlingen. »Das ist clever. Du trägst immer Unterwäsche, daher bist du auch immer verwanzt. Wer dir die Dinger auch untergejubelt hat, wusste, was er tat. Außerdem hatte er einige Geräte zur Hand, die echt Hightech sind und an die man nur schwer rankommen kann.«
    Sie warf ihm einen seltsamen Blick zu.
    »Was ist?«, wollte er wissen.
    »Wo ist mein Tagebuch? Das muss ich unbedingt für die Nachwelt festhalten.«
    Hä?
    Er zog verwirrt die Augenbrauen hoch, und sie grinste, wobei es in ihren bernsteinfarbenen Augen frech glitzerte.
    »Du hast gerade – wie viel? – ich würde sagen, vier ganze Sätze am Stück gesagt. Und darin waren sogar einige Adjektive enthalten. Das muss ein neuer Rekord sein, und den sollte

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