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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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Eine auf der Welt, das er mehr begehrte als diese verdammten Root-Beer-Lollis, die Lieferung neuer Wärmebildkameras, auf die sie alle schon seit über zwei Wochen warteten, oder … oder seinen nächsten Atemzug.
    »Jamin?«
    »Ja.« Sie stellte einen nackten Fuß vor den anderen. Ihre kleinen Zehnägel waren leuchtend rot und verführerisch lackiert.
    Das hatte er schon immer sehr attraktiv bei einem Mädchen gefunden … einer Frau … einem Mädchen …
Verdammt!
Sie war eine
Frau
, sagte er sich. Eine junge Frau. Eine junge Frau, die meist mit sehr viel Schmiere bedeckt war. Eine junge Frau, die besser als jeder Mann, den er kannte, wusste, wie man einen Motor baute, und zwar jeden beliebigen Motor. Eine junge Frau, die aus reinem Metall genau das machen konnte, was ihr ihr kreativer Verstand eingab, und das nur mithilfe eines Schweißgeräts oder eines Hammers. Und es war seltsam, faszinierend und gottverdammt verlockend, dass eine solche Frau gleichzeitig so mädchenhaft sein konnte, dass sie jede Woche zur Maniküre und Pediküre ging.
    »Du weiß schon, unser neuer … äh, Gast aus Israel«, sagte sie, und er musste sich zwingen, den Blick von ihren faszinierenden Zehen abzuwenden. »Das ist der Deckname, den sich Christian für ihn ausgedacht hat.«
    Ah ja. Dieser verdammte Mossad-Agent.
    Super.
Das war einfach super. Noch eine Sache, an die er lieber nicht denken wollte.
    »Er ist kein Gast. Hoffentlich wird er eine Verstärkung für uns sein.«
    Becky zog skeptisch eine Augenbraue hoch, und er konnte nur in stillschweigender Übereinstimmung mit den Achseln zucken. Er war in der Hinsicht selbst ziemlich misstrauisch.
    »Außerdem«, fuhr sie fort, »möchte Steady gern noch einen Tag länger bei der Konferenz bleiben. Er sagte etwas über einen historischen Vortrag über Wundexzision und die frühe Rekonstruktion bei der Behandlung von komplizierten Brüchen während des Ersten Weltkriegs.« Sie verdrehte die Augen. »Klingt stinklangweilig, wenn du mich fragst, aber das tust du ja nie.«
    Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, was er mit einem ähnlich bedeutungsvollen Stirnrunzeln quittierte.
    »Jedenfalls haben sich Rock und Bill gemeldet, um Bescheid zu sagen, dass sie Ende der Woche zu Hause sein werden, und an der Ostfront ist so weit alles ruhig. Ghost und Ali sind etwa eine Stunde vor Jacksonville, und Ghost sagt, er wird sich melden, sobald er den USB-Stick gefunden hat.«
    Auf einmal ging Frank auf, dass er all diese Informationen eigentlich von Ozzie erhalten sollte. Er verengte die Augen. »Wo steckt der Kleine?«
    »Er hat sich in das Flugsteuerungssystem des Hawk vertieft«, berichtete sie. »Er konnte es gar nicht erwarten, endlich auch am Hubschrauber rumzuschrauben. Und da ich heute Morgen erfolgreich und ohne entdeckt zu werden«, sie deutete eine Verbeugung an, »die Augen am Himmel gehackt habe, hielt es Ozzie für sicher, mir das Kontrollzentrum zu überlassen, damit er …«
    »Rebecca! Verdammt!«, fluchte er und suchte in seiner Tasche nach den Schmerztabletten.
    Allein der Gedanke an die Gefahr, der sie sich ausgesetzt hatte bei dem Versuch, sich in ihre Arbeit einzumischen, bewirkte, dass jeder Knochen in seinem Körper zu schmerzen begann. »Das ist nicht dein Job. Dein Job ist es, das zu tun, was du am besten kannst. Dinge zu reparieren. Kümmere dich um unsere Tarnung, und halt dich aus unseren Angelegenheiten raus.«
    Sie ging in Kampfstellung, stellte ihre dünnen Beine schulterweit auseinander und ballte ihre zur Abwechslung mal nicht verdreckten Hände an den Seiten. »Ich kann sehr viel mehr als das,
Frank

    Sein linkes Augenlid zuckte.
    »Darum geht es doch gar nicht«, erwiderte er und bemühte sich, seine Stimme ruhig zu halten. Einer von ihnen musste die Kontrolle behalten, sonst würden sie noch aufeinander losgehen – und dann konnte ihnen nur noch Gott allein helfen. »Wir bezahlen dich, damit du einen ganz bestimmten Job machst, und …«
    »Und den mache ich auch!«, brüllte sie. »Aber ich kann noch sehr viel mehr tun. Wenn du doch nur …«
    »Das wird nie passieren, Rebecca!«, schrie er zurück. So viel zum Thema Kontrolle. Er konnte nie ruhig bleiben, wenn sie in der Nähe war. »Du wirst
nie
ein vollwertiges Teammitglied sein.«
    »Ach ja?« Ihre Wangen waren jetzt leuchtend rot, und es war gut, dass Augen keine Blitze verschießen konnten, sonst wäre er jetzt längst tot. »Sagt wer? Du bist nicht der Einzige, der so einen Laden

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