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Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Titel: Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Schwekendiek
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neugierig, sondern auch richtig wütend. Wer nahm sich die Frechheit heraus, in meinem Aufgabenbereich herumzupfuschen und auch noch seine Spuren zu verwischen?
    Nun ja, fast.
    Ich würde immer erfahren, wer wann was getan hatte, auch wenn es etwas länger dauerte.
    Hier war es tatsächlich nicht einfach, auch wenn ich bereits eine Ahnung hatte. Wir haben eine spezielle Abteilung, in der Beamte, Pedanten und Besserwisser zu finden sind. Sie überbieten sich gegenseitig darin, absolut sinnlose Vorschriften peinlich korrekt einzuhalten. Wir haben selbstverständlich dafür gesorgt, dass diese genaue Einhaltung unmöglich ist. Egal, was sie tun, zumindest eine Bestimmung wird immer verletzt. Hier gibt es eine Reihe von ehemaligen EU-Beamten, die mit ihren länderübergreifenden Regelungen für viel Ärger auf der Erde gesorgt haben, für Firmenpleiten verantwortlich waren und die Menschheit mit ihren unglaublich unsinnigen Anordnungen fast in den Wahnsinn trieben. Die meisten dieser Verordnungen entstanden durch den Einfluss von Lobbyisten, die für Firmen und Verbände arbeiten und so lukrative Einnahmen generieren. Aber ohne den Fleiß und die unglaubliche Pedanterie der Beamten wäre das alles niemals möglich.
    Ich hatte den starken Verdacht, dass diese Kerle einen Weg gefunden hatten, ihr Unwesen hier unten weiterzutreiben. Verstehen Sie mich richtig, mein Chef hat die Bürokratie mitentwickelt und ist ausgesprochen erfinderisch darin, ständig neue bürokratische Hürden aufzubauen, wo sie völlig überflüssig sind.
    Aber nicht in meinem Arbeitsbereich! Basta!
    „Kain und Abel, wir haben zu tun“, brüllte ich nach meinen Dienern. Klappernde Knochen zeigten an, dass die beiden an meiner Seite standen. Gleich darauf materialisierten wir in einem verschachtelten Bürokomplex, der in erster Linie mit staubigen Schreibtischen, Papierbergen, Stapeln von überquellenden Aktenordnern und schmutzigen Papierkörben angefüllt war. Diese Herrschaften waren die letzten, denen ich einen Computer zugestehen würde. Ein relativ großer Raum war ein Besprechungszimmer mit einem altersschwachen Tisch. Hier befanden sich die meisten der verdammten Seelen und diskutierten oder brüllten sich gegenseitig an. Eine Weile schaute ich zu und amüsierte mich ein bisschen über das Chaos, dem keiner von ihnen entgehen konnte.
    „Alle mal herhören“, brüllte ich irgendwann in das Durcheinander.
    Der Lärm brach ab, die Blicke wandten sich mir zu.
    „Haben Sie einen Termin? Falls nicht, halten Sie sich bitte an unsere Sprechzeiten“, erklärte einer aus der Gruppe überheblich. Konnte es sein, dass der Typ noch immer nicht begriffen hatte, wo er sich befand?
    „Du solltest dich zurückhalten, sonst wirst du demnächst einen Antrag während meiner nicht vorhandenen Sprechzeiten auszufüllen haben“, erklärte ich zynisch.
    „Ach, Sie sind es“, meinte er zerknirscht und tat so, als würde er mich erst jetzt erkennen.
    „Ja, genau, ich bin es. Und ich werde euch eine Frage stellen, auf die ich sofort eine Antwort haben will.“ Demonstrativ pustete ich und wirbelte eine ordentliche Menge Staub auf dem Tisch auf, bevor ich mich auf eine Kante setzte und meine Blicke schweifen ließ. Natürlich sah ich schon, wen ich mir vornehmen musste. Insgesamt fünf waren es, die sich unauffällig auffällig im Hintergrund hielten und offenbar genau wussten, worauf ich anspielte.
    „Einige von euch glauben offenbar, dass unsere höllische Verwaltung dringend einer Reform mit zusätzlichen Verordnungen und Abteilungen bedarf. Eine Häufigkeitsstatistik über die Anwendung der Heizung des Fegefeuers ist ebenso sinnlos wie überflüssig, und auch ein Sicherheitsbüro sphärenübergreifender Kontakte unter besonderer Berücksichtigung himmlischer Energieauswürfe wird ebenfalls nicht benötigt. Aber ich bin begeistert von dieser Kreativität. Wer also hat sich da Gedanken gemacht?“
    Zunächst kam keine Antwort. Einige der Seelen waren überrascht, dass nicht sie selbst solche genialen Einfälle gehabt hatten, andere betrachteten diese Aufgaben als nicht zu ihrem Ressort gehörend, nur einer deutete etwas neidisch auf die fünf im Hintergrund. Interessiert musterte ich sie und seufzte. Es handelte sich in der Tat um Bürokraten, die glaubten, mit ihren Einfällen andere beglücken zu müssen – nach dem Motto: Alles hört auf mein Kommando.
    „Mitkommen“, befahl ich ihnen. Kain und Abel sorgten dafür, dass alle auch gehorchten. Dann

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