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Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Titel: Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Harvey
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Wir wurden von ihnen daran gehindert, unseren Tieren auf ihren Wanderungen zu folgen.«
    Karl bezweifelte, dass sich der Kometenregen in einem derartigen Ausmaß auf eine so kurze Zeitspanne konzentriert hatte, hielt jedoch den Mund. Auch Arnbjorn und Ragnar verloren kaum ein Wort zu dieser Darstellung ihrer Geschichte, doch als Arnbjorn irgendwann sagte: »Es tut mir leid«, ließ die Spannung, die zwischen Coeo und den Siedlern herrschte, ein wenig nach.
    Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto schwieriger wurde es für Karl, ihre Fragen abzuwehren. »Ja, es ist ein Komet«, räumte er schließlich ein.
    Ich habe soeben die letzten Mikro-Sonden abgefeuert, sagte Loki. Ihren Messungen zufolge besteht der Komet zu 97,7 Prozent aus Wasser, das so rein ist, wie man es sich nur wünschen kann. Das sollte uns unsere Aufgabe erleichtern. Er legte eine kurze Pause ein und fügte dann hinzu: Wir werden etwas übers Ziel hinausschießen.
    Karl ignorierte die weiteren Fragen, die von allen Seiten auf ihn einprasselten. »Wir müssen uns wieder anschnallen«, sagte er.
    »Er ist wunderschön«, murmelte Bera, den Blick auf den Bildschirm gerichtet, der den Kometen in Großaufnahme zeigte. »Ist es auch möglich, die anderen Planeten zu sehen?«
    Die Ehrfurcht, die in ihrer Stimme mitschwang, traf Karl mitten ins Herz. Er befahl Loki, ein vergrößertes Bild von Asagarth mit seinen 40 Monden auf dem Monitor einzublenden, halb verborgen hinter dem Asteroidengürtel, der den Namen Bifrost trug.
    »Du hast nie gesagt, wie herrlich das alles ist«, flüsterte Bera. Ihre Augen wurden feucht.
    Karl zuckte die Achseln. »Ich schätze, ich habe mich wohl einfach zu sehr daran gewöhnt.«
    Schon bald, nachdem Loki das Schiff gewendet hatte und mit drei g abbremste, zeigte sich, dass besonders Ragnar nicht zwei Stunden am Stück bei dreifacher Schwerkraft würde durchhalten können. »Also, wir bleiben vorerst so lange bei zwei g , wie Ragnar damit klarkommt«, entschied Karl.
    Schließlich trieb die Winter Song längsseits des schmutzigen Schneeballs, der ihr Ziel war. Loki versetzte das Schiff wieder in Rotation, sodass eine Schwerkraft von rund einem halben Standard- g an Bord herrschte. Karl schätzte den Durchmesser an der dicksten Stelle des Kometen auf höchstens zehn bis fünfzehn Kilometer, während sich seine Korona ungefähr 250 Kilometer weit ausbreitete. Einige dünne Dunstschleier erstreckten sich sogar mehr als 400 Kilometer tief ins All.
    Die anderen sahen ihn erwartungsvoll an, bis Arnbjorn schließlich das Schweigen brach. »Und wie sieht dein Plan jetzt aus, Weltraummann?«, fragte er, wobei er die Bezeichnung »Weltraummann« mit einem Lächeln begleitete.
    Karl atmete tief durch. »Die Gestalter sind vor rund 400 Jahren erschienen und vor ungefähr 200 Jahren wieder verschwunden«, begann er. Er ließ Loki die Tabellen mit den Messdaten, die er bereits kannte, auf dem Monitor darstellen. »Der Kohlendioxidspiegel der Atmosphäre hat sich sehr viel schneller erhöht, als es ursprünglich von ihnen geplant war. Vielleicht hatten sie kurzfristig beschlossen, den Prozess zu beschleunigen und ihn nach ihrer Rückkehr dann wieder umzukehren – wobei allerdings nicht vorgesehen war, dass sie so lange fortbleiben würden. Vielleicht hatten sie geglaubt, eine Abkürzung nehmen zu können. Es ist aber auch möglich, dass sie ganz einfach irgendetwas übersehen haben.« Er vermutete, dass es zu irgendeiner Panne gekommen war und Sigurdsson gehofft hatte, dass irgendjemandem in näherer Zukunft eine Lösung des Problems einfallen würde, so wie sich vor fast einem Jahrtausend einige todkranke Patienten im Endstadium hatten einfrieren lassen, um im Kälteschlaf auf eine spätere Heilung zu warten.
    »Aber das ist doch gut, oder?«, fragte Arnbjorn. »Das Kohlendioxid müsste die Atmosphäre doch erwärmen.«
    »Ein bisschen Kohlendioxid kann gut sein, aber das ist es nicht immer«, erwiderte Karl. »Außerdem ist noch etwas anderes geschehen, wodurch sich die ganze Sache gewaltig verkompliziert hat. Loki hat in Isheimurs Atmosphäre Spurenelemente entdeckt – von der Exosphäre bis hinunter in die Troposphäre –, die darauf hindeuten, dass Isheimur vor etwa 150 Jahren eine riesige molekulare Wolke passiert haben muss.« Er sah Ragnar an. »War das nicht genau die Zeit, als die Weinstöcke eingegangen sind, die eigentlich hätten gedeihen sollen? Seit der das Wetter von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer schlechter

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