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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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schlossen sich krampfhaft fest um den Rand des Diagnosebetts, als befürchtete sie, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Dann wurde ihr klar, daß die Liege ebensowenig existierte wie alles andere in diesem Zimmer.
    Kes sank auf die Knie, und Übelkeit quoll in ihr empor, als sie die Hände beiseite stieß, die ihr helfen wollten. »Aren! Ich weiß, daß Sie dahinterstecken! Sie werden keinen Erfolg damit haben! Hören Sie sofort auf!«
    Die Besatzungsmitglieder der Voyager
    erstarrten,
    schimmerten kurz und verschwanden.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Liebling.« Aren Yashar
    erschien aus dem Nichts und zeigte ein wohlwollendes Lächeln, das jedoch sofort verblaßte. »Kes, du weinst! Was ist los?«
    Kes wischte wütend die Tränen der Enttäuschung und des Zorns fort, die ihr über die Wangen rannen. »Was los ist?«
    brachte sie hervor. Die brutale Täuschung hatte eine tiefe Wunde in ihrer Seele hinterlassen. »Warum haben Sie mir das angetan? Warum quälen Sie mich so sehr?«
    Aren eilte auf sie zu, griff sanft nach ihren Armen und zog sie behutsam hoch. Kes war noch immer zu betäubt, um
    Widerstand zu leisten – sie ließ sich umarmen. Yashar strich ihr übers Haar, mit der einen Wange an ihrem Kopf.
    »Kes, Liebling, es tut mir so leid! Ich dachte, es würde dich freuen, dich vom Gefühl der Einsamkeit befreien und dir beim Übergang vom alten zum neuen Leben helfen. Du ahnst nicht, wie schwierig die Programmierung war. Tagelang arbeiteten meine Techniker rund um die Uhr.«
    Nach dem emotionalen Zwischenfall fühlte sich Kes
    vollkommen leer, und ihr fehlte die Kraft, sich gegen Arens Zärtlichkeiten zu wehren. Sein Herz – oder besaß er zwei Herzen? Sie glaubte, einen unregelmäßigen Rhythmus zu hören, der auf ein bikardiales System hinwies – pochte an ihrem Ohr, und sie spürte die unmittelbare Nähe eines warmen Körpers, ausgestattet mit einer Kraft, die Neelix nicht besessen hatte.
    Sie haßte Aren mit jeder Faser ihres Seins.
    Das Oberhaupt der Raumpiraten wich ein wenig zurück und berührte das Gesicht der Ocampa. »Bitte weine nicht. Es bricht mir das Herz, dich so unglücklich zu sehen.«
    Kes starrte ihn an. Es schien wirklich nicht seine Absicht gewesen zu sein, sie leiden zu lassen.
    »Wie kann ich den angerichteten Schaden wiedergutmachen, Liebling?« fragte er. »Wie kann ich den Kummer aus dir verbannen?«
    Kes versuchte, an ihrem Zorn festzuhalten, aber es gelang ihr nicht. Sie war müde. Die enttäuschte Hoffnung führte zu tiefer Erschöpfung, und sie kam sich plötzlich so alt vor wie Aren.
    »Bitte lassen Sie mich eine Zeitlang allein, Aren. Bitte!«
    »Natürlich. Wie du möchtest. Ende der Simulation.« Die Krankenstation verschwand, und die Konturen von Kes’
    privatem Zimmer kehrten zurück. »Hier gibt es nicht nur die Räume, die du bisher gesehen hast«, sagte Aren. »Wir haben ein hervorragendes Computersystem, hydroponische Anlagen und noch vieles mehr. Dir stehen hier zahllose Möglichkeiten offen.«
    Nur das, was ich wirklich möchte, bleibt mir verwehrt, dachte Kes.
    »Gib mir Bescheid, wenn du es satt hast, an die Wände zu starren. Es würde dir bestimmt guttun, andere Dinge zu sehen.
    Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß ich es aufrichtig bedauere, dir Leid beschert zu haben. Während der nächsten Jahre werde ich nichts unversucht lassen, um dich glücklich zu machen.« Aren zögerte, schien noch etwas hinzufügen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Er drehte sich um und ging. Hinter ihm schloß sich die Tür mit einem leisen Zischen.
    Kes sank aufs Bett und fragte sich, ob es verborgene Kameras und Abhörvorrichtungen gab. Konnte Aren sehen und hören, was in ›ihrem‹ Zimmer geschah? Und selbst wenn das der Fall war: Kes sah sich außerstande, ihr Schluchzen zu
    unterdrücken.
    Sie befand sich im schlimmsten aller Gefängnisse, denn es bot Luxus und Freundlichkeit.
    Kes versuchte, die Tränen zurückzuhalten, setzte sich auf und schlang die Arme um die angezogenen Knie. Es war nicht kalt, aber sie zitterte trotzdem.
    Nein, dachte sie. Nein, ich werde nicht zulassen, daß er gewinnt, indem er nach und nach meinen Willen bricht.
    Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen, schloß dann die Augen. Tränen hingen schwer in den Wimpern. Einige
    Sekunden lang hielt Kes den Atem an und ließ ihn dann durch die Nase entweichen. Ihre Augen blieben geschlossen, als sie die Arme hob, die Beine kreuzte und ihre Hände dann auf die Knie

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