Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Geschmack aus. Sie dachte allein an den Nährwert und zwang sich, die Mahlzeit fortzusetzen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, daß sich die anderen Besatzungsmitglieder des Shuttles ebenso verhielten wie sie. Neelix lächelte sogar und nickte immer wieder, während Bokk den Eindruck erweckte, eine angenehme Überraschung zu erleben.
    Hrrrl schnaubte anerkennend. »Eine Köstlichkeit an diesem unwirtlichen Ort. Wir werden Ihnen zeigen, was man essen kann und wo es zu finden ist. Jetzt, da Sie hier sind, benötigen Sie solche Kenntnisse.«
    »Danke, aber wir haben nicht vor, lange auf diesem Planeten zu bleiben«, erwiderte Bokk rasch.
    »Hrrrrrmmmmmm«, murmelte Hrrrl. »Niemand möchte hier lange verweilen. Aber seltsamerweise bleiben alle. Glauben Sie, wir wären noch hier, wenn wir diese erbarmungslose Welt verlassen könnten?«
    »Ihr Volk hat sich nicht auf Mischkara entwickelt?« fragte Tuvok.
    Hrrrl hielt sich die Schüssel dicht vors Gesicht, leerte sie mit der langen blauen Zunge und stellte sie dann beiseite. Er straffte die Schultern, und erneut bemerkte Janeway die dekorativen Objekte an seinem breiten Hals.
    »Wir sind die Sshoush-shin«, verkündete Hrrrl mit
    feierlichem Ernst. »Vor vielen Jahren wurden die Väter unserer Väter unserer Väter unserer Väter auf der Heimatwelt Hann als Verbrecher verurteilt. Wir sind kein gewalttätiges Volk. Unter den Verurteilten befand sich nicht ein einziger Lebensnehmer. Es käme uns auch nicht in den Sinn, zur Strafe Leben auszulöschen. Mischkara wurde entdeckt, und man entschied, alle Kriminellen hierherzubringen, sie vom Rest des Volkes zu isolieren.« Etwas sanfter fügte Hrrrl hinzu: »Eine harte Strafe, denn wir sind sehr gesellig und kontaktfreudig.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Man brachte sie also hierher. Mischkara ermöglichte schon damals Leben, und wir verwendeten Terraforming-Technik, um die Welt noch besser unseren Bedürfnissen anzupassen.«
    »Wurde damals auch das Verzerrungsfeld geschaffen?«
    fragte Janeway. Sie beendete ihre Mahlzeit und stellte die Schüssel auf den Boden, allerdings ohne sie mit dem Genuß abzulecken, den Hrrrl eben gezeigt hatte – sie war froh, daß der Brei in ihrem Magen blieb.
    »Ja, wir erzeugten es. Zunächst lebten unsere Vorfahren und ihre Vorfahren an einem Ort namens Neu Hann, der sie vor den Unbilden von Mischkara schützte. Sie können die Ruinen sehen, wenn Sie morgens in die Richtung blicken, in der das Licht am hellsten ist.«
    »Die geborstene Kuppel«, sagte Janeway. Vor ihrem inneren Auge sah sie öde Felder, leere Straßen und verlassene Gebäude.
    »Einst war sie nicht geborsten«, fuhr Hrrrl fort. »Dort lebten wir, aßen und schliefen, fanden Partner und arbeiteten in den Bergwerken. Die Oberfläche von Mischkara mag wenig
    einladend sein, aber der Boden enthält viele wertvolle Erze.
    Unsere Ahnen ernteten die Früchte der Tiefe. Sie sind überall.«
    Hrrrl vollführte eine Geste, die dem ganzen Planeten galt.
    »Kostbarkeiten, die den Sshoush-shin für den Handel dienten.
    Spezielle Mineralien lieferten die Energie für unsere Raumschiffe. Hier auf Mischkara gibt es sogar die seltenen, wunderschönen Kristalle, die für den Warpantrieb erforderlich sind. Unsere Vorfahren bauten sie ab, unter den aufmerksamen Blicken der Wächter. All jene Schätze gäbe ich für nur ein Feld, auf dem gesundes Getreide wächst.«
    Bei diesen Worten war die Bitterkeit in seiner Stimme unüberhörbar. Janeway konnte es ihm nicht verdenken.
    »Waren die Wächter grausam zu Ihren Vorfahren?«
    »Grausamkeit ist nicht Teil des Lebens der Sshoush-shin«, erwiderte Hrrrl. »Wir brauchten uns gegenseitig. Die Verurteilten holten Kostbares aus dem Boden von Mischkara, während sie von den Wächtern Nahrung, Obdach und Schutz vor den gefährlichen Geschöpfen bekamen, die auf Mischkara beheimatet sind. Seien Sie froh, daß wir Sie zuerst gefunden haben, Janeway. Hier könnten Sie auch Wesen begegnen, die nicht annähernd so wohlwollend sind wie wir. Gefahr drohte Ihnen nicht nur von Tieren, sondern auch von den
    Nachkommen anderer Verbrecher, die man hierherbrachte.«
    »Meinen Sie andere Völker als die Sshoush-shin?«
    »Viele andere«, knurrte Hrrrl. »Zu den Kriminellen gehörten auch Lebensnehmer und Individuen, denen es Vergnügen bereitete, anderen Leuten Schmerzen zuzufügen. Vermutlich zahlten die betreffenden Regierungen einen hohen Preis, um solche Verbrecher bei uns abzusetzen.
    Mit dem

Weitere Kostenlose Bücher