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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nicht, Neelix.«
    Der Talaxianer runzelte die Stirn. »Dies könnte ein
    erhebliches Problem bei dem Versuch sein, Kes zu befreien.«
    Janeway lachte unwillkürlich, was ihren pelzigen Begleiter veranlaßte, stehenzubleiben und auf sie herabzustarren. Die Kommandantin erwiderte seinen Blick ruhig und hörte, wie er schnaufte und brummte – er versuchte, sie nachzuahmen!
    Hoffnung erfaßte Janeway. Sie sah dem Mischkaraner noch immer in die kleinen Augen, als sie sagte: »Ich heiße Janeway.« Mit der freien Hand klopfte sie sich auf die Brust.
    »Janeway.«
    Das große Geschöpf neigte den Kopf, und sein Mund geriet in Bewegung. »Äin-weh«, brachte es schließlich hervor. Das Wort war verzerrt, aber der Klang kam dem Namen recht nahe.
    Der Mischkaraner zeigte auf sich selbst und sagte: »Hrrrl.«
    »H-hurl«, wiederholte Janeway.
    Das Wesen klickte zweimal mit den Zähnen – eine Art
    Verneinung? Janeway sprach den Namen noch einmal aus, betonte dabei das rollende R und die gutturale Intonation.
    »Hrrrl«, sagte sie, hielt die Silbe tief im Hals und verlieh ihr einen nasalen Klang. Der Mischkaraner neigte den Kopf aufgeregt von einer Seite zur anderen, und wieder rieb er kreisförmig Janeways Rücken, wobei er mehr Enthusiasmus zeigte als zuvor.
    »Äin-wäi«, knurrte Hrrrl, und diesmal war der Name
    deutlicher. Mit seinem Stock deutete er in eine bestimmte Richtung, und Janeway bemerkte sich nach oben kräuselnden Rauch, der vielleicht von Lagerfeuern stammte. »Khaank.« Er fügte diesem einen Ort mehrere Sätze hinzu und zeigte dabei auf Dinge, die Janeway noch gar nicht sehen konnte.
    Diese Sache könnte sehr interessant werden, dachte sie.
    Abenteuerlust regte sich in ihr, weckte die Forscherin und Wissenschaftlerin namens Janeway. Wenn Kes nicht gefangen gewesen wäre, und wenn sich die ahnungslose Crew der Voyager nicht große Sorgen gemacht hätte… Unter solchen Umständen wäre Janeway durchaus imstande gewesen, an einer Tour über den Planeten Gefallen zu finden.
    Nach einigen Minuten konnte sie das sehen, was die
    empfindlicheren Augen der Mischkaraner schon seit einer ganzen Weile wahrnahmen: ein kleines Lager mit einem Feuer, an dem sich weitere pelzige Geschöpfe versammelt hatten. Es gab keine erkennbaren Unterkünfte. Dafür fiel Janeways Blick auf etwas, das sie angesichts der – scheinbaren – Primitivität der Mischkaraner nicht erwartet hatte: die Überbleibsel mehrerer alter Raumschiffe. Während sie die Wracks noch beobachtete, kamen zwei Mischkaraner aus einem
    zerbrochenen Rumpf.
    Hrrrl sprach noch immer, als er Janeway zum Lager führte.
    Die dortigen Mischkaraner hatten sie längst gesehen und bildeten eine Gruppe aus knapp dreißig Wartenden. Einige junge Individuen – etwa einen Meter groß und mit Köpfen ausgestattet, die im Vergleich zum eher zierlichen Körper überproportional groß wirkten – spähten hinter der
    schützenden Barriere ihrer Eltern hervor.
    Hrrrl schob Janeway behutsam vor. »Dschäinwäi«, sagte er und formulierte einige weitere Worte, deren Sinn den Besuchern von Außenwelt verborgen blieb. Janeway gab ihrer Shuttlecrew ein Zeichen. Tuvok und die anderen traten nacheinander vor und nannten ihre Namen, während die Mischkaraner sie neugierig musterten.
    Erneut spürte Janeway, wie Hrrrl sie nach vorn schob, und dann bedeutete ihr ein Druck auf die Schulter, Platz zu nehmen. Zusammen mit ihren Begleitern setzte sie sich und empfand die Wärme des Feuers als sehr angenehm. Sie waren praktisch ständig in Bewegung geblieben, was die Kühle von ihnen fernhielt, doch nach dem Sonnenuntergang kam es zu einem regelrechten Temperatursturz. Aus einem Reflex heraus hob Janeway den Kopf, um zu den Sternen emporzublicken, aber natürlich waren überhaupt keine zu sehen. Die dichte Wolke des Ionensturms schluckte ihr Licht. Dunkelheit wogte heran, und die Kommandantin der Voyager begriff: Die Nächte auf diesem Planeten mußten wirklich sehr finster sein.
    Mischkara verfügte nicht einmal über einen Mond, der das Licht der Sonne reflektieren konnte.
    Hrrrl winkte, und ein anderer Mischkaraner trat vor. Er wirkte steif, was vielleicht auf Förmlichkeit hindeutete, und trug einen Beutel, der aus Leder zu bestehen schien. Betont würdevoll stellte er sich als Rraagh vor und legte den Beutel direkt vor Janeway auf den Boden. Sie zögerte und wußte nicht recht, was sie von der Sache halten sollte. Als Hrrrl erneut gestikulierte, atmete sie tief durch und öffnete den

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