Gesucht - Ein Lord zum heiraten
einem entschuldigenden Lächeln: „Ich weiß, du bist wenig erbaut von der Idee, aber es wird allgemein erwartet. Jedermann sieht in dir die zukünftige Herrin von Waverly.“
„Es kommt mir nur so betrügerisch vor.“
„Vielleicht.“ Belle wandte sich ab, um Mrs. Sutton zu begrüßen.
Lydias Mutter gratulierte Chloe herzlich zu ihrer Verlobung. „Wir freuen uns ja so! Sie sind bereits eine von uns geworden, und es wäre bedauerlich gewesen, wenn Sie uns verlassen hätten! Doch nun werden Sie ja …“ Sie brach ab. „Lieber Himmel! Ist das Ms. Coltrane? Sie sieht aber hübsch aus!“
Chloe wandte sich um. Emily stand mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in der Tür. Ihr dunkles Haar war zu einem lockeren Knoten zurückgekämmt, der ihr kantiges Gesicht weicher machte. Die helle pfirsichfarbene Seide ihres Kleides, von dem man die meisten Verzierungen entfernt hatte, fiel in einfachen Falten, die gut zu ihrer Figur passten, der Ausschnitt ihres Mieders ließ ihre Schultern schmaler erscheinen, und die Farbe brachte ihren samtigen Teint zur Geltung. Mrs. Coltrane strahlte, Emily indes wirkte besorgt, so, als frage sie sich, ob ihre überraschende Verwandlung ankommen würde.
„Sie sieht schön aus“, sagte Belle.
Sie waren nicht die Einzigen, die das Mädchen anstarrten. Emily wirkte, als ob sie am liebsten davonlaufen würde. Chloe entschuldigte sich bei Belle und Mrs. Sutton und bahnte sich ihren Weg durch die Menge.
Emily spielte aufgeregt mit ihrem Fächer herum, als Chloe bei ihr ankam. „Was meinst du?“, fragte sie unsicher.
„Du siehst hübsch aus. Belle meinte, du seist schön.“
Emilys Wangen röteten sich. „Wirklich?“
„Das habe ich ihr auch gesagt“, äußerte Mrs. Coltrane mit einem liebevollen Lächeln. „Aber sie weigert sich trotzdem, hineinzugehen.“
„Komm mit.“ Chloe ergriff Emilys Arm. „Wir drehen eine Runde durch den Saal.“
Das Mädchen zögerte. „Na schön“, sagte sie schließlich und gestattete Chloe, sich bei ihr einzuhaken.
Chloe schmunzelte. „Oh, Emily, da wird jemand sicher ganz hingerissen sein!“
Emily lächelte aufgeregt. „Meinst du?“
„Ohne jeden Zweifel. Sollen wir uns sofort auf die Suche nach Sir Preston machen?“
„Gleich. Ich möchte nicht allzu erpicht darauf erscheinen, ihn zu sehen.“
„Das verstehe ich vollkommen.“ Ihr ging es mit Brandt genauso.
Emily hielt inne. „Lord Salcombe kommt auf uns zu.“
„Oh.“ Chloe errötete.
„Guten Abend, Ms. Coltrane. Chloe.“
Es gelang Chloe zu lächeln. „Guten Abend, Lord Salcombe.“
Brandt sah sie scharf an und wandte sich dann an Emily. „Darf ich Ihnen sagen, wie reizend Sie heute Abend aussehen, Ms. Coltrane? Ich hätte Sie beinahe nicht erkannt.“ Sein Ton war höflich, aber die Bewunderung in seinen Augen ließ sich nicht leugnen. Chloe hätte ihn am liebsten umarmt.
Sie freute sich noch mehr, als Emily lächelnd erwiderte: „Sie dürfen, Lord Salcombe. Und Sie dürfen es auch Lady Chloe sagen, denn sie ist diejenige, die meine Verwandlung bewerkstelligt hat.“
Brandt warf Chloe einen Blick zu. „Ich habe nichts weiter getan, als Emily bei ihrem Kleid zu beraten“, erklärte sie ruhig.
„Das haben Sie gut gemacht.“ Seine Stimme klang nach wie vor höflich. „Lady Chloe, würden Sie mir den nächsten Tanz gewähren? Und Sie möchte ich um den darauffolgenden Tanz bitten, Ms. Coltrane.“
„Ich …“ Plötzlich sah Chloe Sir Preston an der Wand stehen. Wenn Brandt zuerst mit Emily tanzt, kann ich Sir Prestons Aufmerksamkeit auf Emily lenken, schoss es ihr durch den Kopf. „Würde es Sie stören, wenn wir es umgekehrt machen? Und Sie zuerst mit Emily tanzen?“, fragte sie Brandt.
Sein Gesicht erstarrte zu einer Maske. „Ms. Coltrane?“
„Ich habe nichts dagegen.“ Emily sah Chloe neugierig an.
Chloe wartete, bis die beiden ihre Positionen auf der Tanzfläche eingenommen hatten, bevor sie auf Sir Preston zusteuerte.
„Guten Abend, Lady Chloe.“
„Haben Sie Ms. Coltrane gesehen?“
„Äh, nein. Das heißt, ich habe nicht wirklich Ausschau nach ihr gehalten.“
„Lord Salcombe hat sie gerade aufgefordert. Ich habe sie kaum wiedererkannt, so verändert sieht sie heute Abend aus. Da, sie tanzen gerade an uns vorbei.“
Sir Preston folgte ihrem Blick. Zu Chloes Ärger sah Brandt in diesem Moment zu ihnen her. Bei seiner finsteren Miene klopfte ihr das Herz bis zum Halse. Ihre einzige Genugtuung war, dass Sir Preston das Paar mit einem
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