Gesucht - Ein Lord zum heiraten
Gilbert Rushton und der Squire euch auffordern wollen, gegeneinander Karten zu spielen. Sie schließen bereits Wetten auf den Gewinner ab.“
Brandt warf Chloe einen Blick zu. „Nun? Möchtest du gegen mich spielen?“
Chloe schüttelte den Kopf. „Nein. Das letzte Mal hatte ich einfach bloß Glück.“ Sie mochte ihn nicht ansehen.
„Oh, Chloe! Niemand nimmt dir das ab!“, protestierte Marguerite. „Komm schon, nur ein Spiel. Ich habe auf dich gesetzt.“
Nun gut, ein Spiel konnte nicht schaden, doch sie würde es nicht gewinnen. Das letzte Mal hatte sie Brandt knapp geschlagen, und Chloe nahm sich vor, dieses Mal so schlecht zu spielen wie damals, als Sir Preston es ihr vermeintlich beigebracht hatte. Das würde jeden davon abhalten, sie noch einmal darum zu bitten. „Also schön. Aber wirklich nur ein Spiel.“
Ihr war bang, als sie sich an einen der Tische im Kartenzimmer setzten und eine kleine Menschenmenge sich um sie versammelte.
„Wollen wir wieder Whist spielen? Oder etwas anderes? Piquet?“, fragte Brandt.
„Whist.“
Sie konnte die Enttäuschung um sie herum spüren, als sie die erste Runde verlor. Während der zweiten Runde wirkte Brandt immer verwirrter, und als er schließlich den Stich zum Sieg machte, las sie kein Anzeichen von Triumph in seiner Miene.
Chloe erhob sich, ohne den gutmütigen Neckereien der Umstehenden Beachtung zu schenken. Sie hatte sich selbst bewiesen, dass sie nicht gewinnen musste – sie war nicht wie Lucien. „Es … es tut mir leid.“ Sie zwang sich, Marguerite ins Gesicht zu sehen.
„Oh, Chloe, es spielt keine Rolle, also schau nicht so gequält drein.“ Marguerite lächelte ihr beruhigend zu.
„Nächstes Mal werden Sie es sicher besser machen“, versuchte Mr. Rushton sie aufzumuntern.
Es gab noch mehr solcher Bemerkungen. Nur Brandt schwieg. Schließlich entschuldigte Chloe sich und verließ das Kartenzimmer. Brandt folgte ihr.
Draußen ergriff er ihre Hand und drehte sie zu sich um. „Weshalb hast du so schlecht gespielt?“, fragte er ruhig. „Und erzähl mir nicht, du hättest beim letzten Mal bloß Glück gehabt.“
„Na schön, wenn du es denn wissen musst. Ich möchte nicht, dass man meinetwegen solchen Wirbel macht und Wetten auf meinen Sieg abschließt.“
„Weshalb hast du dann eingewilligt?“
„Ich dachte, wenn ich schlecht spiele, könnte ich alle überzeugen, dass ich letztes Mal nur Glück hatte, und man würde mich nicht noch einmal fragen.“
„Aber wieso? Es gibt nichts, weswegen du verlegen sein müsstest. Im Gegenteil, jedermann bewundert dein Talent.“
„Ich hasse es!“, brach es aus ihr heraus.
Brandt starrte sie an. „Was ist los, Chloe?“
„Ich bitte dich, sprich nicht weiter davon!“ Beschämt über ihren Gefühlsausbruch wich sie zurück und trat prompt jemandem auf den Fuß.
„Verzeihung.“ Sie drehte sich um und sah sich Lady Kentworth gegenüber.
Die Dame setzte ein falsches Lächeln auf. „Streiten Sie sich schon wieder? Jedes Mal, wenn ich Sie beide zusammen sehe, scheinen Sie Meinungsverschiedenheiten zu haben. Meiner Ansicht nach kein sehr vielversprechender Anfang für eine Ehe, doch Sie sind sicher sehr zufrieden mit sich, Lady Chloe. Schließlich ist es Ihnen gelungen, statt eines einfachen Baronet einen Viscount zu ergattern. Wobei es mich überrascht, dass Sie nicht einen noch viel höheren Titel angestrebt haben, aber vielleicht blieb Ihnen ja keine andere Wahl, nachdem Ihr Versuch, sich von meinem Sohn kompromittieren zu lassen, fehlschlug.“ Sie sah Brandt an. „Sie sollten Ihre Zukünftige sehr genau im Auge behalten, Lord Salcombe. Sie hat die unglückselige Angewohnheit, sich davonzustehlen, und das nicht immer alleine.“
Brandt trat auf Sir Prestons Mutter zu. „Denken Sie nicht einmal daran, Verleumdungen über Lady Chloe zu verbreiten, sonst werden Sie es bedauern.“
Das Lächeln Ihrer Ladyschaft gefror. „Drohen Sie mir, Lord Salcombe?“
„Ganz genau.“
Blanker Hass lag in Lady Kentworths Blick, als sie erwiderte: „Das wird Ihnen noch leidtun.“ Damit ging sie davon.
Chloe stieß den angehaltenen Atem aus. Ihr war elend vor Angst.
„Sie kann uns nichts anhaben“, sagte Brandt und sah ihr fest in die Augen. „Denk einfach nicht mehr an sie.“
„Sie ist so wütend.“
Er zuckte die Achseln. „Nur weil sie dich für ihren Sohn haben wollte.“
„Ich habe ihr allen Grund gegeben, zu glauben, dass das gelingen könnte.“
„Es steht zu bezweifeln, dass
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