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Gesucht wird Charity

Gesucht wird Charity

Titel: Gesucht wird Charity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Die
Gläser stehen übrigens auf dem Tisch.«
    Ich bereitete die Drinks auf
die einfachste Weise zu, indem ich schlicht beide Gläser mit purem Whisky
füllte, und brachte sie zum Kamin hinüber, vor dem Sarah stand.
    »Ich nehme nicht an, daß Danny
etwas dagegen hat, wenn wir das Feuer anzünden, das er rücksichtsvollerweise
vorbereitet hat«, sagte sie.
    »Danny ist ein Gastgeber, der
an alles denkt«, sagte ich respektvoll. »Halten Sie mal einen Augenblick mein
Glas.«
    Es bedurfte ungefähr eines
Dutzend Streichhölzer, dann entzündete sich der Holzstoß. Zehn Minuten später
waren wir beide innerlich und äußerlich erwärmt, und die Welt sah freundlicher
aus.
    »Ich glaube — « Sarah reckte genußvoll die Arme über den Kopf, »noch einen Drink, und
dann bin ich reif fürs Bett.«
    »Ich auch«, sagte ich, sammelte
die leeren Gläser ein und trug sie zum Tisch.
    Als ich mit den frischen Drinks
zurückkehrte, stand Sarah neben den Feldbetten. Auf ihrem Gesicht lag ein
zweifelnder Ausdruck.
    »Ich begreife das nicht«, sagte
sie. »Da ist kein Bettzeug, nur diese albernen Segeltuch-Betten. Und das
Segeltuch ist zudem scheußlich schmutzig. Zerrissen und einfach indiskutabel.«
    »Na ja.« Ich zuckte die
Schultern. »Da ist noch der Rücksitz des Wagens oder der Teppich vor dem Feuer.
Sie haben die Wahl.«
    Sie nahm gewandt ihren frischen
Drink aus meiner Hand, kehrte zum Feuer zurück und blieb, den Rücken mir
zugewandt, davor stehen.
    »Wenn ich es nicht besser
wüßte, hätte ich geschworen, Sie haben das geplant, Rick Holman «,
sagte sie.
    »Wie bitte?« fragte ich
verdutzt.
    »Getrennte Feldbetten...«, sie
machte eine Handbewegung in der Luft. »Eines am einen Ende der Hütte, das andere
am anderen — kein Problem! Aber Sie wissen viel zu gut, daß ich zu sehr Angst
habe, um allein dort draußen im Nichts zu schlafen, wo sich Gott weiß wer
herumtreibt. Es bleibt mir also nicht viel Wahl, oder?«
    »Ich habe schon vor einer Weile
den Faden verloren«, sagte ich. »Aber wenn Sie jetzt ganz langsam reden, hole
ich vielleicht wieder auf.«
    »Ich kann es mir ja
raussuchen«, sagte sie grimmig. »Entweder kuschle ich mich mit Ihnen auf den
Rücksitz des Wagens zusammen oder strecke mich mit Ihnen gemeinsam vor dem
Feuer aus.«
    »Ich wollte, ich könnte
behaupten, ich würde mich unter allen Umständen wie ein Gentleman benehmen«,
sagte ich. »Aber Sie wüßten genau, daß ich nur Spaß mache.«
    Sie wandte sich langsam zu mir,
ihre grauen Augen waren fragend und eindringlich. »Schwören Sie mir, daß Sie
wahrheitsgemäß antworten, wenn ich Ihnen eine Frage stelle, Rick?«
    »Ich schwöre, daß ich entweder
wahrheitsgemäß oder gar nicht antworte«, sagte ich vorsichtig.
    »Haben Sie und Claudia heute abend in Ihrem Haus miteinander geschlafen?«
    »Nein.«
    »Sie hat es nicht einmal mit
einem Annäherungsversuch bei Ihnen probiert?«
    »Doch, natürlich.«
    »Und Sie haben ihr
widerstanden?« In ihrer Stimme lag ein zutiefst ungläubiger Unterton.
    »Nicht gerade«, sagte ich.
»Eher wurde ich durch die Türklingel gerettet.«
    »Danke, daß Sie aufrichtig
waren, Rick.« In ihrem Lächeln lag echte Wärme. »Das ändert alles.«
    Ich war nicht so dumm, zu
fragen, wieso das alles ändere. Weibliche Logik ist eine Sache für sich. Sarah
ließ sich auf dem Teppich vor dem Holzfeuer nieder, umfaßte ihr Glas mit beiden
Händen, und gleich darauf gesellte ich mich zu ihr.
    »Es ist eine verrückte Welt«,
sagte sie leise. »Vor rund zwölf Stunden waren Sie einfach ein Irrer namens Holman am anderen Ende einer Telefonleitung — und jetzt
schauen Sie uns mal an!«
    »Wenn wir schon von Irren
reden«, sagte ich, »dabei fällt mir Mary Rochester ein.«
    »Reden wir weder von ihr noch
von den anderen.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Jedenfalls nicht mehr heute nacht , ich möchte vergessen, daß die ganze Außenwelt
überhaupt existiert.«
    Ich schnippte mit den Fingern.
»Weg ist sie! Nur wir zwei sind noch da.«
    Sie lachte vergnügt. »Danke,
daß Sie Ihre magischen Kräfte eingesetzt haben, Rick.« Ihre Stimme wurde
kunstvoll beiläufig. »Haben Sie bemerkt, wie heiß es hier innen geworden ist?«
    »Wie in einem Hochofen«,
bestätigte ich.
    Sie nippte nachdenklich an
ihrem Scotch. »Dagegen werden wir vermutlich etwas unternehmen müssen?«
    »Sie zuerst«, sagte ich. »Eine
Frau, die nackt vor einem voll bekleideten Mann steht, ist ein prachtvoller
Anblick. Aber ein Mann, der nackt vor einer

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