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Gesucht wird Charity

Gesucht wird Charity

Titel: Gesucht wird Charity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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oben in Big Sur zu gehen, schien die
Gelegenheit gekommen. Sie redeten Earl die Idee mit der vorgetäuschten
Entführung als großen Publicitytrick ein, damit er danach wieder hoch im Kurs
stehen würde, und haben ihm dann weisgemacht, das sei sein eigener, brillanter
Einfall gewesen. Oder haben Sie vielleicht Sarah in sein Bett geschickt, damit
sie ihn überzeugt? Mit Sicherheit haben Sie jedenfalls Sarah in Malones Bett
geschickt, damit Sie aus erster Hand alle Details erfuhren. Zum Beispiel, wer
die beiden Burschen waren, die Malone angeheuert hatte, um die Arbeit zu
erledigen, und welcher Art ihre genauen Qualifikationen waren.«
    »Es bedurfte jede Menge
taktvollen Vorgehens, um den richtigen Mann zu erwischen«, sagte Sarah. »Und
ich meine damit George.«
    »Ein professioneller Mörder«,
pflichtete ich bei. »Bei einem Kerl wie George wirken Sentiments nicht, nur der
Preis. Während Malone also noch das Ganze für einen Publicitytrick hielt und
mir vorgemacht werden sollte, ich hätte das entführte Mädchen gerettet, hatten
Sie bereits mit George abgemacht, daß er sie umbringen sollte.«
    »Ich möchte nach wie vor
wissen, wieso dieser kleine, schwule Hippie umgebracht worden ist?« sagte
Claudia in scharfem Ton.
    »Haben Sie nicht Mary
überredet, Ihnen von Johnny Legarto und seiner großen
Liebe für ihre Tochter zu erzählen?« fragte ich unschuldig.
    Der plötzliche mordlustige
Ausdruck in ihren violetten Augen war so gut wie eine Antwort, und so
wiederholte ich Mary Rochesters Geschichte von ihrer letzten
>Trumpfkarte< und wie sie geplant hatte, Earl endgültig zu vernichten.
    »Alles begann schiefzulaufen
von dem Zeitpunkt an, als Johnny Eddie aus der Hütte lockte und Charity zur Flucht verhalf.« Ich blickte zu George auf und
lächelte ihm voller Wärme zu. »Nur war es nicht Eddie, sondern Sie waren es,
George. Es war der richtige Zeitpunkt, Ihren Abmachungen mit Claudia
nachzukommen. Johnny muß durch das Fenster hereingeblickt haben — war es so
ähnlich?«
    »Es war eine heiße Nacht«,
sagte er gleichmütig. »Ich hatte die Hüttentür weit offenstehen. Ich stopfte
einen Knebel in den Mund des Mädchens und fesselte ihre Hände, denn ich wollte
nicht, daß sie sich die Lunge aus dem Hals schrie, wenn ihr klarwurde, was mit
ihr geschehen würde. Die Achtunddreißiger hatte einen
Schalldämpfer, und das Geräusch, das sie von sich geben würde, konnte
allenfalls zehn Meter weit gehört werden. Ich weiß nicht, womit ich geschlagen
wurde. Ich war nicht gerade bewußtlos , aber eine
Weile lang benommen. Die Kleine war natürlich verschwunden, als ich so weit
war, daß ich mich einigermaßen erholt hatte. Ich ging, um sie zu suchen. Ich
sah ihr Kleid in der Nähe des Klos schimmern, und als ich rief, drehte sie mir
das Gesicht zu. Da besorgte ich ihrs.« Seine Stimme klang plötzlich bitter.
»Wer, zum Teufel, kann denn ahnen, daß ein junger Bursche, auch noch mit einem
Bart — in einem Mädchenkleid rumläuft?«
    »Ich vermute, daß Johnny,
nachdem er Charity befreit hatte, ihr geraten hat,
ins Sanatorium zu rennen«, sagte ich zu Claudia gewandt. »Dann trieb er sich
absichtlich vor der Hütte herum, bereit, George von der Richtung, die Charity eingeschlagen hat, abzulenken. Und dabei hatte er
Pech.«
    »Schade, daß er so lange Glück
gehabt hat«, sagte sie kalt. »Das ist nun alles Nachtarocken, Schätzchen. Wo
blieb Ihre Voraussicht?«
    »Sie mußten schnell alles umplanen , als ich mich weigerte, die Entführungsgeschichte
zu glauben«, sagte ich. »Sie wußten, es war zu spät, George daran zu hindern,
sich an die Abmachung zu halten, und so mußten Sie mich dazu zwingen, meine
Absicht zu ändern. Ihre erste Idee war wie immer, mich mit Hilfe einer
Verführung umzustimmen. Aber Ihre Adjutantin hatte einen besseren Einfall.
Sollte Earl doch zugeben, daß die Entführungsgeschichte ein Bluff gewesen war,
und dann behaupten, er habe gerade aus dem Sanatorium gehört, daß Charity zwei Tage früher von dort verschwunden sei. Unter
diesen Umständen konnte ich mich in Anbetracht des bereits akzeptierten Schecks
nicht weigern, den nun angeblich echten Auftrag zu übernehmen.«
    Ich grinste Sarah düster zu.
»Es klappte alles so vorzüglich, sie brachten mich sogar dazu, selbst zu sagen,
der richtige Ort, um mit der Suche zu beginnen, sei Big Sur ,
und der erste Mensch, mit dem wir uns in Verbindung setzen müßten, sie Malone.
Earl spielte den eifersüchtigen Ehemann und weigerte sich, seine

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