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Gesucht wird Charity

Gesucht wird Charity

Titel: Gesucht wird Charity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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benutzt, um einen windelweich zu schlagen,
wesentlich an Weiblichkeit.
    »Mary läßt sich entschuldigen,
Rick, weil sie heute abend nicht kommen konnte«,
sagte sie leichthin. »Sie ist indisponiert.«
    »Ich hatte schon einen
Augenblick lang Angst, du würdest sie umbringen«, sagte Sarah im Ton der
Unterhaltung. »Meine ältere Schwester ist ein zähes Luder«, sagte Claudia. »Das
weiß ich von früher her. Sie ist zudem eine lausige Lügnerin.« Ihre violetten
Augen waren geradewegs auf mich gerichtet. »All das, was sie erzählte, diese
ganze Geschichte, was Daniela angeblich von Ihnen gehört haben soll, ist
absoluter Quatsch. Wenn sie so vorgesprochen hätte, wäre sie aus jeder Schauspielschule
herausgeflogen! Also warteten wir, bis Earl aus dem Haus war, gingen in ihr
Zimmer hinauf und spielten mit ihr >Sag die Wahrheit, sonst...< Es
dauerte eine Weile, bis sie sich dazu bequemte.«
    »Deshalb wissen wir, daß du sie heute nachmittag zu dir eingeladen hast, Rick«, fuhr
Sarah fort. »Wir wissen, was du zu ihr gesagt hast und was sie zu dir gesagt
hat. Claudia hat eine bewundernswerte Gabe, in einer Person das absolute
Erinnerungsvermögen zu wecken.«
    »Es war wirklich eine
Schnapsidee, Rick«, sagte Claudia verächtlich, »den Versuch zu unternehmen, uns
zu einer Reaktion zu veranlassen, die unsere Schuld beweisen würde.«
    »Aber wir fanden, wir könnten ebensogut den ausgelegten Köder annehmen«, sagte Sarah.
»Früher oder später müssen wir deinetwegen ohnehin was unternehmen.«
    »Und wir dachten, früher sei
besser«, murmelte Claudia. »Erzählen Sie uns, wieviel Sie wissen, Schätzchen.«
    »Sie waren auf dem absteigenden
Ast, und es ging so schnell abwärts, daß die Leute schon gar nicht mehr
fragten, was aus Claudia Deane geworden war, weil sie bereits Ihren Namen
vergessen hatten«, sagte ich.
    »Treiben Sie es nicht zu weit,
Schätzchen«, sagte sie mit gepreßter Stimme.
    »Dann fand plötzlich jemand, er
schulde Ihnen einen Gefallen und könne gleichzeitig die Kosten seiner
Produktion drosseln«, fuhr ich fort. »Also spielten Sie zusammen mit Earl
Raymond in einem Film, der, soviel ich gehört habe, die größte
Kassenkatastrophe aller Zeiten wird. Raymond war ebenfalls auf dem absteigenden
Ast, aber das wußten Sie damals noch nicht, und er muß wie die Lösung all Ihrer
Probleme auf Sie gewirkt haben. Wenn Sie ihn heirateten, würden Sie wieder
reich sein, Ihrer Karriere aufhelfen und ihre ältere Schwester dort treffen, wo
es sie am meisten schmerzen mußte. Alles lief großartig, bis es zur Scheidung
kam. Mary verlangte eine riesige Summe, so daß Earl so ziemlich alles für ihn
greifbare Geld loswurde. Und von da an gab es keine Arbeit mehr für Sie beide.
So hatten Sie sich die Sache eigentlich nicht vorgestellt.«
    »Weiter!« zischte sie.
    »Da war seine Tochter, die
ihrer Mutter wegrannte, weil sie glaubte, ihre Mutter sei ihrem Vater gegenüber
nicht fair gewesen. Sie tauchte als Hippie an der Türschwelle ihres Vaters auf,
und er fand, dies sei eine goldene Gelegenheit, seiner ersten Frau gegenüber
großzügig zu sein und vielleicht gleichzeitig wieder was von dem Zaster
zurückzubekommen. Nur hatte Mary das Geld gar nicht; sie hatte die gesamte
Summe mündelsicher angelegt, um sie Charity bei ihrer
Volljährigkeit auszahlen zu lassen. Und damit hatte sich der Schaden.«
    »Willst du eigentlich die ganze
Nacht über reden, Rick?« fragte Sarah ungeduldig. »Warum kommst du nicht zur
Sache?«
    »Eine tödliche Partnerschaft«,
sagte ich. »Claudia, eine gerissene Frau mit einem mörderischen Temperament,
unterstützt von einer Neigung zum Sadismus — und du, ihre vertraute Adjutantin,
die mit Wonne alles tut, worum sie gebeten wird. Die beglückt mit jedem Mann
schläft, auf den Claudia sie ansetzt — trotz eurer intimen abartigen Beziehung —
, einschließlich ihres eigenen Mannes.«
    »Über uns wissen wir Bescheid,
Schätzchen«, sagte Claudia leicht amüsiert. »Erzählen Sie uns, inwiefern wir
alle für den plötzlichen Tod dieses merkwürdigen kleinen Hippiejungen
verantwortlich sind.«
    »Meiner Ansicht nach haben Sie
einfach einen simplen Prozeß der Elimination vorgenommen«, sagte ich. »Wenn
erstens Charity im Alter von einundzwanzig nicht mehr
existierte, würde das gesamte Geld wieder an ihre Mutter fallen. Sie wußten,
daß Sie mit Ihrer älteren Schwester so oder so fertig werden würden, ohne jede
Mühe. Als Charity sich also entschloß, in das
Sanatorium

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