Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
kalorienreicher Mahlzeiten erreicht werden. Logischerweise lautet ihre Empfehlung dementsprechend, eher häufige und dafür kalorienärmere Mahlzeiten einzunehmen, deren Energien nicht zu schnell ins Blut fließen. Das Pr o blem der unzureichenden Nutzung des bereits vorhandenen Körperfetts bleibt bei ihnen hingegen außen vor. Dafür haben sie dann andere Empfe h lungen parat, insbesondere sich mehr und regelmäßiger zu bewegen.
Die obigen Ausführungen sollten vor allem die zentralen Wirkmechani s men der Low-Glycemic-Index-Diäten zur Reduzierung von Übergewicht offen legen. Diese bleiben nämlich üblicherweise weitestgehend im Dunklen. Aus diesem Grund können die Diäten auch alle in Konkurrenz zueinander existieren und jeweils behaupten, nur sie seien in der Lage, Übergewicht effizient zu reduzieren.
Gemeinsam ist allen Low-Glycemic-Index-Diäten, dass sie das Adipos i tasproblem primär von der Fettspeicherung und weniger von der Fettmob i lisierung und -nutzung her angehen, ferner, dass sie dem inneren (autom a tischen) Mechanismus des Körpers (dem „Autopiloten“) zur Herstellung einer ausgeglichenen Energiebilanz misstrauen. An seiner Stelle propagi e ren sie eine wie auch immer geartete „Handsteuerung“, bei der es eine Vielzahl von Regeln zu beachten gilt, zum Beispiel fünfmal am Tag eine Obst- oder Gemüseportion einzunehmen.
Unabhängig davon kann es natürlich Sinn machen, – je nach persönlichen Präferenzen – den einen oder anderen Aspekt von Low-Glycemic-Index-Diäten in das eigene Ernährungsprogramm zu übernehmen, wenn eine solche Diät nicht ohnehin schon die Diät der Wahl ist. Aus den genannten Gründen bevorzuge ich beispielsweise Spiegeleier mit in Butter- oder Schweineschmalz gegarten Bratkartoffeln gegenüber weich gekochten Eiern an butterfreien Pellkartoffeln. Zu Weihnachten bei meiner Mutter lasse ich mein Stück Obstkuchen regelmäßig unter einer Haube Schlagsa h ne verschwinden, bis nichts mehr von ihm zu sehen ist. „Lecker, doch sehr ungesund!“, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Nein, solange es dieses Stück in der Folgezeit dann nicht jeden zweiten Tag gibt und es Ihnen weiterhin gelingt, Ihr Gehirn – zum Beispiel durch eingelegte (Kohlenh y drat-)Fastentage (siehe dazu die Ausführungen unter „Fastentage“) ketol y sefähig zu halten – ist all das eben nicht ungesund.
Nun gebe ich allerdings gerne zu, dass die meisten kohlenhydratsüchtigen Übergewichtigen, deren Gehirn ausschließlich vom Energieträger Glukose lebt, erst nach vielen Jahren der Umstellung zu einer solch relaxen Haltung in der Lage sein werden. In den ersten Jahren wird man im Allgemeinen sehr diszipliniert sein müssen, um Rückfälle zu vermeiden. Das war bei mir nicht anders. Möglicherweise hatte ich jedoch den Vorteil, Schwers t migräniker zu sein. An Disziplin mangelt es den meisten Migränekranken nämlich nicht.
5.6 Sears- oder Zone-Diät
Die Sears- beziehungsweise Zone-Diät geht auf den amerikanischen Biochemiker Dr. Barry Sears zurück. Ihr Hauptprinzip ist es , bei jeder einzelnen Mahlzeit ein für den Körper angeblich optimales Verhältnis an Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten , und zwar im Verhältnis von 30:30:40 einzuhalten . Schafft man dies , befindet man sich in der sogenan n ten optima len „Zone“. Auch sollten über den Tag bevorzugt fünf bis sechs kleinere Mahlze iten zu sich genommen werden.
Mit 40% Kohlenhydraten an der Gesamtkalorienmenge gehört die Sears- Diät lediglich zu den kohlenhydratre duzierten Diäten. Auch ist sie relativ fettarm.
Die feste Einhaltung von Mahlzeiten mit einem fixen Verhältnis an Prote i nen, Fetten und Kohlenhydraten dürfte in der Praxis Schwierigkeiten bereiten. Auch wird die Vorgabe von fünf bis sechs kleineren Mahlzeiten pro Tag selbst in modernen Zivilisationen häufig nicht einfach zu realisi e ren sein.
Da jedoch die Diät durch den verringerten Anteil an Kohlenhydraten, den relativ hohen Proteinanteil und die häufigen klein ere n Mahlzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Diäten zeitweise für eine gute Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und der Hormonlage sorgen kann , wird sie mögl i cherweise das subjektive Befinden für eine Zeit lang verbessern können, allerdings wohl auch nur so lange, wie sich sklavisch an die äußerst restriktiven Vorgaben gehalten wird.
Nachteilig an der Diät ist , dass sie durch die geforderte Regelmäßigkeit und den für Low-Carb-Diäten
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