Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
recht hohen Kohlenhydratanteil keinen wirklichen Beitrag zur Reaktivierung der Ketolysefähig keit des Gehirns leisten wird . Auf der Grundlage der im vorliegenden Text erarbeiteten Zusammenhänge über den menschlichen Energiestoffwechsel ist sie deshalb eher nicht zu empfehlen. Allerdings könnte sie durchaus ein geeignetes Mittel sein, um für ein paar Tage ein wenig Abwechslung in die gewohnte Ernährungsweise zu bringen.
Insgesamt lässt sich gegenüber der Zone-Diät die gleiche Kritik anbringen, wie bei den Low-Glycemic-Index-Diäten: Sie versucht die Übergewicht s problematik primär von der Fettspeicherung (die verhindert werden soll) her anzugehen. Das Thema Fettmobilisierung und -nutzung – die Frage also, wie man die in den Fettdepots gespeicherten Energien wieder los wird – wird hingegen weitestgehend ausgespart.
5.7 Trennkost
Wenn Ihnen die bislang erläuterten kohlenhydratarmen beziehungsweise kohlenhydratreduzierten Diäten – insbesondere in Bezug auf die leicht resorbierbaren, hochglykämischen Kohlenhydrate wie Zucker oder Wei ß mehl – noch immer zu restriktiv sind, dann könnten Sie versuchsweise deren Genuss auf einige wenige zusammenhängende Tagesstunden, zum Beispiel auf den Vormittag, beschränken.
Das ist im Grunde bereits das Hauptprinzip der Trennkost und von Diäten mit vergleichbarer Konzeption, zum Beispiel „Schlank im Schlaf“ (siehe Literaturverzeichnis). Vom Kern her geht es dabei darum, die Zeit zw i schen zwei Kohlenhydrataufnahmen so weit zu strecken, dass der Körper das Gehirn nicht mehr ausschließlich mit Nahrungskohlenhydraten verso r gen kann. Es handelt sich also gewissermaßen um eine Abkehr vom modernen „wir-hängen-am-Kohlenhydrat-Tropf“-Prinzip: Softdrink – Hunger – Snack – Hunger – Softdrink – Snack usw.
Demgegenüber wird versucht, das Gehirn über einen längeren Zeitraum aus inneren Energiequellen (Batterie) heraus zu versorgen statt ausschlie ß lich von außen über die Nahrung (Netz).
Allerdings dürfte die Trennkost in Bezug auf die im vorliegenden Text behandelte Thematik keineswegs optimal sein, da sie vermutlich eher die Glukoneogenese ankurbeln wird als die Ketolysefähigkeit des Gehirns (die Fähigkeit des Gehirns, Ketonkörper zur Energiegewinnung zu nutzen) zu aktivieren. Aus diesem Grund empfehlen ihre Vertreter im Allgemeinen auch, abends eiweißreich zu essen. Ein Teil der des Nachts vom Gehirn benötigten Glukose kann dann nämlich bereits vom Darm (Darm-Glukoneogenese) aus den Nahrungsproteinen hergestellt werden. Im Gegenzug kann die Verzuckerung von Muskeleiweiß und Bindegewebe durch die Glukoneogenese der Leber entsprechend reduziert werden, was eindeutig von Vorteil ist.
Nichtsdestotrotz haben Stoffwechselexperten gegenüber der Trennkost kritisiert, die zeitliche Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten führe zu einer „missbräuchlichen“ Verwendung von Eiweiß als „Ersatz-Kohlenhydrate“ (über die Gluk oneogenese ). Die Kritik wird von mir geteilt.
Inwieweit es bei solchen Diäten dennoch zu einer partiellen Nutzung von Ketonkörpern durch das Gehirn kommt, ist nicht bekannt, allerdings scheint mir dies wenig wahrscheinlich zu sein.
Anwender der Trennkost könnten dies jedoch jederzeit leicht testen: Sind sie in der Lage, einen ganzen Tag problemlos ohne weitere Nahrungsz u fuhr zu verbringen, befinden sie sich mit ihrer Diät eindeutig auf dem richtigen Weg.
Eine andere Form der Trennkost stellt die sogenannte KFZ-Diät dar, bei der die Aufnahme von Kohlenhydraten und Fetten zeitlich getrennt erfolgt (KFZ = Kohlenhydrate, Fette, Zwischenmahlzeit). Sie kombiniert somit Eigenschaften von Low-Fat- und Low-Carb-Diäten.
Die erste Tageshälfte bis einschließlich Mittag gehört den fettarmen Lebensmitteln. In dieser Zeit isst man vorwiegend Nudeln, Reis, Vollkor n brot, Obst und Gemüse. Bei der Abendmahlzeit ändert sich das Nährstof f verhältnis dann in Richtung Low-Carb. Nun isst man etwas, das nur noch sehr wenige Kohlenhydrate enthält, dafür jedoch mehr Eiweiß und Fett, beispielsweise Fleisch oder Fisch mit Gemüse oder Salat.
Neben den Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittag und Abend sind Zw i schenmahlzeiten erlaubt, die vormittags Kohlenhydrate enthalten dürfen, zu späteren Tageszeiten dann aber „neutral“ sein sollten. „Neutral“ heißt in diesem Zusammenhang, dass die Lebensmittel nur sehr wenige Kohlenh y drate und Fett enthalten dürfen, also weder den
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