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Gesund durch Meditation

Gesund durch Meditation

Titel: Gesund durch Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Kabat-Zinn
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aus dem Reich der Töne und Geräusche an ihn dringt.
Sie können diese Übung auch mit Musik durchführen. Hören Sie jeden Ton, der erklingt, und so gut es geht auch die Klangpausen, die Räume zwischen den Tönen. Versuchen Sie, die Klänge beim Einatmen in den Körper einströmen und beim Ausatmen wieder ausströmen zu lassen. Stellen Sie sich vor, Ihr Körper sei für Töne durchlässig und wie sie durch die Poren Ihrer Haut ein- und ausströmen. Oder stellen Sie sich vor, dass Sie die Klänge bis in Ihre Knochen hinein spüren und »hören« können. Wie fühlt sich das für Sie an?
    Übung  IV  – Gedanken und Gefühle
    Wenn die Aufmerksamkeit relativ stabil auf dem Atem ruht, versuchen Sie, den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit auf den Denkvorgang selbst zu verlagern. Lassen Sie das Atemgeschehen in den Hintergrund treten, und rücken Sie stattdessen Ihre Gedankengänge ins Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit. Beobachten Sie, wie Ihre Gedanken erscheinen und gleich Wolken, die über den Himmel ziehen, Ihren Geist passieren. Denken Sie sich Ihren Geist als einen »Gedankenspiegel«, der lediglich reflektiert, was immer an ihm vorüberzieht.
Versuchen Sie, die Gedanken als voneinander getrennte »Ereignisse« zu sehen, die in Ihre Wahrnehmungszone eintreten und sie wieder verlassen.
Registrieren Sie so gut es geht Inhalt und emotionale »Brisanz« der einzelnen Gedanken, und zwar möglichst ohne sich in sie hineinziehen zu lassen oder die Gedankenverkettung fortzuführen. Bleiben Sie stattdessen auf Ihrem Beobachtungsposten und verfolgen Sie von dort aus den Denkprozess.
Sie werden feststellen, dass kein Gedanke von Dauer ist. Gedanken sind etwas Unbeständiges. Beobachten Sie, wie jeder Gedanke, der kommt, auch wieder geht. Nehmen Sie diese wichtige Beobachtung in Ihr Bewusstsein, in Ihr Gewahrsein auf.
Sie werden dabei auch feststellen, dass bestimmte Gedanken immer wieder auftauchen.
Achten Sie auf Gedanken oder innere Sätze, deren Aussage und Aussagekraft sich über die Personalpronomen »ich«, »mich« und »mein« definiert. Registrieren Sie, in welchem Grad der Inhalt dieser Gedanken selbstbezogen ist. Wie stehen Sie zu diesen Gedanken und Sätzen, wenn Sie sie, statt auf sich selbst zu beziehen, einfach nur als »Ereignisse« betrachten, die Ihre Wahrnehmungszone passieren? Wie ergeht es Ihnen damit, wenn Sie sie wertungsfrei beobachten? Was lässt sich daraus lernen?
Achten Sie darauf, ob Ihr Geist ein »Selbst« produziert, das mit der Frage beschäftigt ist, wie gut oder schlecht es um sein Dasein bestellt ist.
Registrieren Sie Gedanken über Vergangenes und Zukünftiges.
Registrieren Sie Gedanken, die mit Besitzwunsch, Verlangen, Klammern und Festhalten zu tun haben.
Registrieren Sie Gedanken, die mit Groll, Abneigung, Hass, Widerstand und Ablehnung zu tun haben.
Registrieren Sie ebenso die wechselnden Gefühle und Stimmungen.
Achten Sie darauf, mit welchen Gedanken sich welche Gefühle und Stimmungslagen verbinden.
Wenn Sie die Beobachterposition verlieren, kehren Sie zur Atmung zurück, bis sich Ihre Aufmerksamkeit wieder stabilisiert. Beenden Sie die Übung, oder stellen Sie erneut das Denken ins Zentrum Ihrer Beobachtung. Vergessen Sie nicht, dass es nicht darum geht, Gedanken entstehen zu lassen, sondern lediglich darum, als Beobachter dem Prozess beizuwohnen, wie sie in Ihr Wahrnehmungsfeld eintreten, dort verweilen und wieder aus ihm heraustreten.
    Diese Übung erfordert eine einigermaßen stabile Aufmerksamkeit. Anfänglich sollte sie daher nur für relativ kurze Zeit ausgeführt werden. Aber selbst zwei oder drei Minuten achtsamer Beobachtung des Denkprozesses können von außerordentlich großem Wert sein.
    Übung V – Ungerichtetes Gewahrsein
    Sie »sitzen« einfach ohne Vorgabe und ohne auf etwas Spezielles zu achten. Versuchen Sie, für alles, was in Ihren Wahrnehmungsbereich eintritt, offen und empfänglich zu sein. Seien Sie ein stiller Beobachter und Zeuge dessen, was immer kommt und geht.
Seien
Sie das nichtbegriffliche Wissen (und das Wissen um das Nicht-Wissen), das im Gewahrsein immer schon verwirklicht ist.

5. Im Körper sein: die Body-Scan-Meditation
    Für mich ist es erstaunlich, welch großen Wert wir einerseits auf unser äußeres Erscheinungsbild (oder das unserer Mitmenschen) legen, während wir andererseits das Gefühl für den Körper vollkommen verloren haben. Generell scheint unsere Gesellschaft in hohem Maße auf die äußere Form bezogen zu sein und insbesondere auf die

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