Gesund durch Meditation
Entwicklung zum Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchmachen wird. Persönliches Wachstum, Entwicklung und Lernfähigkeit finden aber auch damit nicht ihr Ende. Der Reifungsprozess kommt niemals zum Abschluss. Auf allen Ebenen des Körpers, der Seele und des Geistes können wir uns ein Leben lang weiterentwickeln und so immer mehr zu unserer Ganzheit finden. [12]
Schließlich mündet dieser nahtlose Entwicklungsprozess, sofern er nicht ein vorzeitiges Ende findet, in Alter und Tod. Der Tod ist Teil unserer Natur. Jedes lebende Wesen erleidet ihn, wenn auch das Leben über die Gene an neue Mitglieder der Familie und der Spezies weitergegeben wird. Von Anbeginn also ist Leben beständiger Wandel. Nicht nur unser Körper, auch unsere Anschauungen und unser Selbstverständnis wandeln sich, genauso wie die Welt, in der wir leben. Nichts ist von Bestand oder ewiger Dauer.
Organismen haben erstaunliche Formen des Selbstschutzes entwickelt, um ihre grundlegenden Lebensfunktionen gegen regellose und zu starke Schwankungen in den Umweltbedingungen abzuschirmen. Das Konzept der inneren biochemischen Stabilität wurde erstmals im 19 . Jahrhundert von dem französischen Physiologen Claude Bernard formuliert. Er stellte die Hypothese auf, dass der Körper fein aufeinander abgestimmte Regelprozesse entwickelt hat, die vom Gehirn gesteuert und über das Nervensystem sowie über ins Blut abgesonderte hormonelle Botenstoffe vermittelt werden. Der Körper schafft auf diese Weise auch bei stärkeren Schwankungen in der Umwelt Bedingungen, die für das optimale Funktionieren der Zellen erforderlich sind. Solche Schwankungen können große Temperaturgefälle sein, anhaltender Nahrungsmangel oder Bedrohungen durch Raubtiere oder Nahrungskonkurrenten. Die Regulationsprozesse, die über Feedback-Schleifen zustande kommen, stellen das dynamische innere Gleichgewicht, die sogenannte
Homöostase
her, indem sie die den äußeren Schwankungen entsprechenden Extreme innerhalb des Körpers ausgleichen. Auf diese Weise werden die Körpertemperatur, der Sauerstoffgehalt des Blutes oder auch der Blutzuckerspiegel reguliert. [13]
Darüber hinaus hat unser Organismus Triebe und Instinkte entwickelt, die die Homöostase unterstützen, indem sie nachdrücklich unser Verhalten beeinflussen, damit die Bedürfnisse des Körpers befriedigt werden. So treibt uns der Durst zur Aufnahme von Flüssigkeit, der Hunger zur Aufnahme fester Nahrung. Natürlich gibt es auch Handlungen, die mehr den Charakter bewusster Maßnahmen zur Regulierung unseres Körperhaushalts tragen, so wenn wir unsere Kleidung im Hinblick auf die Außentemperaturen wählen oder ein Fenster öffnen, wenn es im Zimmer zu warm ist.
Unser Körper ist also biologisch weitgehend in der Lage, die Auswirkungen abzufangen, denen er durch den stetigen Wandel der natürlichen und sozialen Bedingungen in der Welt ausgesetzt ist. Die körpereigenen Regulationsmechanismen, mit denen er seine »innere Chemie« auf einem stabilen Niveau hält, erhöhen seine Überlebenschancen angesichts eines ständigen Wechsels der Umweltbedingungen. Darüber hinaus gibt es körpereigene Mechanismen, die der Feststellung und Reparatur biologischer Pannen dienen, wie das Erkennen und Neutralisieren von Krebszellen, die Heilung von Knochenbrüchen oder Wundverschluss und Wundheilung. Die Reparaturvorgänge reichen bis hinein in die Chromosomen. Wie schon erwähnt, verfügen wir über ein körpereigenes Enzym namens Telomerase, das die Chromosomenenden, die Telomere, repariert und daher für unsere Lebenserwartung eine wichtige Rolle spielt. Die Telomere verkürzen sich schneller, wenn wir unter chronischem Stress stehen, und der Reparaturprozess scheint sogar von der Art unserer Gedanken beeinflusst zu werden, unabhängig davon, ob wir Achtsamkeit üben oder nicht.
Myriaden regulativer Prozesse laufen als Antwort auf bestimmte Signale innerhalb des Organismus ab, unser Körperinneres führt eine Art Unterhaltung in der Sprache der Chemie. Wir brauchen uns nicht um die Vorgänge in der Leber zu kümmern – sie reguliert sich selbst. Wir brauchen auch nicht über die Atmung nachzudenken, der Atem folgt seinem eigenen Rhythmus. Wir brauchen die Hirnanhangdrüse nicht daran zu erinnern, rechtzeitig Wachstumshormone auszuschütten, damit wir als Erwachsene eine angemessene Größe haben. Und wenn wir uns verletzt haben, brauchen wir nicht daran zu denken, das Blut gerinnen zu lassen, damit eine Schorfschicht
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