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Gesund essen - glutenfrei genießen

Gesund essen - glutenfrei genießen

Titel: Gesund essen - glutenfrei genießen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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Muskelschwäche
Was tun bei Diätfehlern?
    Generell sollte immer strengstens darauf geachtet werden, Diätfehler zu vermeiden. Ein „bisschen“ glutenfrei gibt es nicht. Auch wenn versehentlich glutenhaltige Lebensmittel verzehrt wurden, müssen nicht unbedingt sofort spürbare Beschwerden einsetzen. Trotzdem wird das Immunsystem aktiviert und die Darmschleimhaut geschädigt. Deshalb ist jeder Diätfehler ein Risiko für die eigene Gesundheit. Treten Bauchschmerzen und Durchfall auf, sollte die Ursache herausgefunden werden, um Wiederholungsfehler zu vermeiden.
Der Darm – geschwächtes Abwehrsystem
Der Dünndarm
    Während unsere Außenhaut nur 2 m² groß ist, hat die „Innenhaut“ unseres Verdauungstrakts eine Größe von 500 bis 700 m². Der von einer Zöliakie betroffene Dünndarm ist daran mit 120 m² auf einer Länge von 3 bis 5 Metern beteiligt. Dies ist nur durch einen hochkomplexen Aufbau möglich: in sich auf engstem Raum zusammengefaltet, wird die Schleimhautoberfläche von ca. 600 ringförmigen Falten auf 1 m² vergrößert. 1 mm³ dieser Schleimhaut trägt bis zu 40 Dünndarmzotten, die mit einer Höhe von 1 mm und einem Durchmesser von 0,1 mm die Oberfläche auf 5–6 m² vergrößern. 1 mm³ jeder einzelnen Dünndarmzotte besteht wiederum aus 200 Millionen so genannter Mikrovilli. Ausgebreitet ergäbe dies die Größe eines Fußballplatzes.
    Diese große Oberfläche mit ihrem komplizierten Aufbau ist für eine ausreichende Resorption der Nahrung notwendig. Jede Zotte besteht aus kleinsten Arterien und Venen und ist mit einem Netz von Blutkapillaren und Lymphgefäßen durchzogen. Durch dieses Netz können die Nährstoffe aufgenommen und in das Blut weitergeleitet werden. Bei der Zöliakie zerstört eine ständige Entzündung diese Zotten. Neue Zotten können nicht mehr nachwachsen. Medizinisch nennt man dies eine „Zottenatrophie“. Statt einer lebendigen „Hügellandschaft“ entsteht eine glatte Fläche, die mit ihrer viel geringeren Oberfläche die Nahrungsbestandteile nicht ausreichend resorbieren kann.
Die Darmflora
    Der Nahrungsbrei muss zuerst jedoch in seine kleinsten chemischen Einzelteile zerlegt werden. Billionen von gesunden Bakterien leben in unserem Darm, um diese Aufgabe für uns zu erfüllen. Dieses Ökosystem nennen wir „Darmflora“. Die gesunde Zusammensetzung der Darmflora ist von der Art der Nahrung und unserer Lebensweise abhängig. Unser Gesundheitszustand wird direkt von unserer Darmflora beeinflusst. Bei der Zöliakie ist die Zusammensetzung der Darmflora nicht mehr so optimal, dass sie für unsere Gesundheit sorgen kann.
Der Darm als unser größtes Abwehrsystem
    Sowohl Außen- als auch Innenhaut stellen die Grenze unseres Körpers zur Außenwelt dar. An dieser Grenze muss dafür gesorgt werden, dass lebensnotwendige Stoffe in den Organismus eintreten können; lebensgefährliche Stoffe aber draußen bleiben. Mit der Nahrung, die wir zu uns nehmen, schleusen wir mehrmals täglich eine gefährliche Mischung durch unseren Verdauungskanal – neben gesunden Nährstoffen enthält dieser Brei eine Vielzahl von ungesunden Bestandteilen wie Bakterien oder Pilze, die der Körper erkennen, inaktivieren und ausscheiden muss.
    Deshalb ist der größte Teil des Immunsystems (70–80%) im Darm angesiedelt. Hier sorgt es an Ort und Stelle für einen möglichst reibungslosen Ablauf und ist damit ausschlaggebend für den Erhalt unserer Gesundheit verantwortlich.
Das Immunsystem
    Spezielle Zellen sind darauf programmiert, Fremdstoffe zu erkennen und auszuschalten. Bei einem ersten Kontakt werden sie genau auf diesen Fremdstoff programmiert. Kommt der Organismus ein zweites Mal mit ihm in Berührung, erkennen die Zellen ihn wieder, docken sich sofort an und sorgen dafür, dass er keinen Schaden anrichten kann. Man nennt dies das „Schlüssel-Schloss-Prinzip“.
    Dieser lebensnotwendige Vorgang kann sich auf Stoffe ausweiten, die an und für sich nicht schädlich sind. Das Immunsystem reagiert überempfindlich und erkennt in normalen Bestandteilen feindliche Eindringlinge. Über kurz oder lang spielt das Immunsystem verrückt – eine Allergie ist entstanden.
    Im Falle der Zöliakie wird der Getreidebestandteil Gluten fälschlicherweise als schädlicher Stoff erkannt. Das Immunsystem wird durch den Erreger – das „Antigen“ – alarmiert und produziert Abwehrzellen: die „Antikörper“. Diese Antikörper verursachen eine Entzündung der Darmschleimhaut und

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