Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Ablagerung von Blutfetten und Blutgerinnseln in den
Schlagadern (strenggenommen wird dabei tatsächlich auch ein klein wenig Kalk
eingelagert). Führende Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass das
Cholesterin im Blut ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung dieser
nicht selten tödlichen Ablagerungen ist. Allerdings sind die Experten heute
überwiegend der Ansicht, dass weniger das Gesamtcholesterin der entscheidende
Faktor ist, sondern viel mehr das Verhältnis zweier Stoffe, sogenannter
Lipoproteine, die für dessen Transport verantwortlich sind. Sicher haben Sie
die Abkürzungen HDL (High Density Lipoprotein) und LDL (Low Density
Lipoprotein) schon einmal gehört. Diese werden häufig auch als ‚gutes‘ und
‚schlechtes‘ Cholesterin bezeichnet. Kurz gesagt ist das LDL für den Transport
von Cholesterin aus der Leber in die Gefäße und das HDL für deren Transport
zurück in die Leber verantwortlich. Es handelt sich also quasi um zwei
Gegenspieler im Cholesterinstoffwechsel. Als ich kürzlich den Vortrag eines
renommierten deutschen Herzchirurgen besuchte, erklärte dieser, dass weder
Gesamtcholesterin, noch LDL die zentralen Anhaltspunkte für das Risiko einer
Arteriosklerose seien. Vielmehr, so sagte er, sei der HDL-Wert der
entscheidende Marker für das Risiko diese Krankheit zu bekommen. Je höher das
HDL, desto geringer Ihr Risiko. Ein weiterer wichtiger Parameter im
Zusammenspiel der Blutfette sind die sogenannten Triglyceride, die, wenn sie
erhöht sind, ebenfalls das Risiko von Thrombosen und Arteriosklerose steigern.
Das gilt insbesondere in Kombination mit einem hohen LDL-Spiegel.
Das soll als kleiner Ausflug in die medizinischen
Zusammenhänge auch schon reichen. Viel spannender ist ja ohnehin, welche
Auswirkungen das Kurzzeitfasten denn nun auf die gerade betrachteten Parameter
hat. Eine durchaus überraschende Erkenntnis lieferte ein Forscherteam um Monica
Klempel von der University of Illinois in Chicago. Sie konnten nachweisen, dass
durch intermittierendes Fasten, selbst bei einer besonders fettreichen
Ernährung, eine Senkung der ungesunden LDL- und Triglycerid-Werte erreicht
werden kann. [34] In einer weiteren am Menschen
durchgeführten Studie konnten sie diesen Effekt durch die Erweiterung um
körperliche Betätigung noch verstärken und auch eine Erhöhung des gesunden
HDL-Cholesterins bewirken. [35] Bei Moslems während des Ramadans
konnte sogar eine Senkung des LDL um bis zu 55 % sowie eine Erhöhung des
HDL um 40 % beobachtet werden. Und das, obwohl die Kalorienaufnahme der
untersuchten Personen während der Fastenzeit sogar höher war als davor und
danach! [36]
Damit hätten Sie schon mal einen wesentlichen Risikofaktor
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entschärft. Zusätzlich kann sich Kurzzeitfasten
auch positiv auf den Blutdruck und die Herzfrequenz auswirken. Das legen
zumindest Studien an Ratten Nahe. [37] Ähnliche
Beobachtungen an mir selbst und sogar an Personen, deren Bluthochdruck die
Einnahme von Medikamenten erforderte, bestätigen diese Ergebnisse. Eine
mögliche Ursache ist, dass durch das Kurzzeitfasten der Anstieg von
Stresshormonen in stressigen Situationen deutlich vermindert wird. [38]
Was aber, wenn trotz aller guten Maßnahmen zur Vorbeugung
doch ein Herzinfarkt eintritt oder ein Herzfehler vielleicht bereits besteht?
Kurzzeitfasten hat in Experimenten nicht nur Effekte gezeigt, die die
Entstehung eines Herzinfarkts hemmen, sondern auch solche, die dessen
Auswirkungen im Eintrittsfall deutlich abmildern. [39] In
einer konkreten Studie wurde bei Ratten mittels Operation künstlich ein
chronischer Herzfehler erzeugt. Zwei Wochen nach dem Eingriff wurde eine Hälfte
der Tiere in Fastenzyklen, die andere ganz normal gefüttert. Anschließend wurde
verfolgt, wie hoch die Überlebensraten in beiden Gruppen nach weiteren 6 Wochen
ausfielen. Waren von den normal ernährten Ratten gerade noch 23 % am
Leben, so waren es bei denen, die nach der OP auf Kurzzeitfasten umgestellt wurden,
sagenhafte 90 %. Ein vermuteter Grund lag bereits darin, dass diese Tiere
durch ihre Ernährung ein vorteilhafteres Verhältnis von Körper- zu Herzgewicht
aufwiesen. Eine Untersuchung des Herzgewebes machte jedoch darüber hinaus
deutlich, dass bei diesen Tieren auch diverse chemische und biologische
Faktoren, die sich positiv auf die Herzfunktion auswirken, im Vergleich zur
Kontrollgruppe deutlich verbessert waren. [40] Und
das Beste ist: diese Aussage gilt nicht nur
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