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Gesunde Muskeln - Gesunder Körper

Gesunde Muskeln - Gesunder Körper

Titel: Gesunde Muskeln - Gesunder Körper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Hooper , Bryan Kelly , Rob Destefano
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(Statistisch treten Schmerzen im vorderen Kniebereich bei Frauen häufiger auf als bei Männern.) Auch eine ungewöhnlich hoch sitzende Kniescheibe kann Schwierigkeiten bereiten. Zum Glück hilft unabhängig von der Ursache praktisch immer dieselbe Verordnung, nämlich Muskelbehandlung (und Selbstbehandlung) mit anschließendem Krafttraining.
    Knieschmerzen auf der Außenseite: Tractus-iliotibialis-Scheuersyndrom oder »Läuferknie«
    Läufer kennen noch einen zweiten gemeinsamen Feind, nämlich den verkürzten Tractus iliotibialis. Dieses feste Bindegewebsband verläuft über die Außenseite von Hüfte und Oberschenkel zum Beginn des Schienbeins. Normalerweise stabilisiert es das Knie. Wenn sich dieses Band jedoch aufgrund von Überbeanspruchung verkürzt, kann es an dem knochigen Außenrand des Knies scheuern, was zu dumpfen bis stechenden Schmerzen führen kann. Damit scheint die mechanische Ursache auf der Hand zu liegen, doch die wahre Erklärung für die Bänderreizung ist mitunter weiter oben in der kinetischen Kette angesiedelt. Zum Beispiel
kann eine Verspannung im Bereich der linksseitigen Rückenmuskulatur die Linksrotation der Wirbelsäule beeinträchtigen und eine übermäßige Rotation nach rechts erzwingen. Das führt dazu, dass das rechte Bein kräftiger auftritt, was das Band reizen kann. Manuell müssen in diesem Fall sowohl die Muskeln im unteren Rücken als auch die Kniemuskeln bearbeitet werden, um das Problem zu beheben.
    Wenn vom Tractus-iliotibialis-Scheuersyndrom die Rede ist, geht es häufig nur um die Muskeln auf dieser Beinseite, die Schmerzen und Funktionsstörungen hervorrufen. Das echte Scheuersyndrom führt zu einer Blockierung des Knies mit heftigen Schmerzen auf der Außenseite.
    Muskel mit Gelenkbeteiligung
    Meniskusriss
    Schwester Carol Zinn dient als ranghohes Verbindungsglied zwischen der katholischen Kirche und den Vereinten Nationen. Eines Tages übersah sie beim Abwärtsgehen auf einer Treppe eine Stufe und landete ungebremst auf dem rechten Fuß. Da das Bein keine Zeit mehr hatte, die Muskeln anzuspannen, musste das Kniegelenk den gesamten Aufprall abfangen. Das war noch nicht einmal übermäßig schmerzhaft, doch in den nächsten Stunden schwoll das Gelenk an. Schwester Carol hatte ständig dumpfe Schmerzen, beim Beugen des Knies kamen stechende Schmerzen hinzu. Einige Tage später hatte sie einen Termin bei Dr. DeStefano, der zunächst manuell alle wichtigen Muskeln um das Knie herum bearbeitete. Die Besserung verlief jedoch sehr langsam, so dass er Schwester Carol
zu Dr. Kelly überwies. Dieser stellte mittels MRT einen Meniskusriss fest, der seiner Ansicht nach jedoch keine Operation erforderte. Er beruhigte das Knie mit einer Kortikosteroidspritze, was ihr eine wichtige Überseereise ermöglichte. In den folgenden zwei Jahren konnte Dr. DeStefano die Schmerzen mit regelmäßigen manuellen Behandlungen erfolgreich in Schach halten und Schwester Carol damit etliche weitere Reisen ermöglichen.
     
    Bei Schwester Carol beruhte das Problem ohne Zweifel auf dem geschädigten Meniskus. Allerdings stellte sich die Frage, ob man den Meniskus operativ entfernen musste oder ob möglicherweise eine Konzentration auf die traumatisierten Muskeln ausreichte.
    In unseren Augen hat eine MRT Vor- und Nachteile. Eine genaue Darstellung dessen, was im Gelenk vor sich geht, kann präzise Diagnosen erleichtern. Allerdings kommt es dabei auch zu Zufallsbefunden, die nicht die Ursache für den Schmerz sind. Der Meniskusriss ist genau so ein Fall. Im Gegensatz zur Röntgenaufnahme zeigt das MRT-Bild zwar den Riss, kann jedoch nicht unbedingt verraten, ob dieser Riss eine Woche oder etliche Jahre alt ist. Bei Schwester Carol konnte die Verletzung von dem falschen Auftreten herrühren, aber vielleicht reagierte das Knie auch wegen eines alten Risses empfindlicher auf die Wucht des falschen Schritts.
    Auf jeden Fall wurde dabei die umliegende Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen. Die Entzündung erzeugte Muskelschmerzen und eine Flüssigkeitsansammlung um das Gelenk herum. Ganz konservativ wurden diese Muskeln daher erst zur Heilungsbeschleunigung
manuell bearbeitet und anschließend krankengymnastisch gekräftigt, damit sie das Fehlen eines gesunden, stabilisierenden Meniskus ausgleichen können. Das Ziel ist dabei nicht ein perfektes Knie, sondern eines, das möglichst gut funktioniert. Bei Schwester Carol wirkte eine einzige Injektion eines entzündungshemmenden Kortikosteroids wahre Wunder.

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