Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
also einer Bänderdehnung oder Muskelzerrung. Dann gelten die üblichen PECH-Regeln: P ause (Bereich entlasten), E is, C ompression (bandagieren, um die Entzündung einzudämmen) und H ochlagern (über Herzhöhe).
WAS LÄUFT FALSCH – UND WAS KANN MAN TUN?
Muskel
Entzündung der Sehnenplatte (plantare Fasziitis)
Mike Llerandi zählt in der Gruppe der über 40-Jährigen zu den Top-Triathleten des Landes. 50 Stunden pro Woche arbeitet er in der Computerindustrie, 30 Stunden trainiert er. In diesem engen Zeitrahmen konnte er sich keine größere Trainingspause leisten, wenn er beim Lake Placid Triathlon erfolgreich abschneiden wollte. Knapp zwei Monate vor dem Wettkampf wurde Mike jedoch von Fersenschmerzen, die ins Fußgewölbe ausstrahlten, lahmgelegt. Die Sehnenplatte hatte sich entzündet, was eine klassische Überbeanspruchungsverletzung darstellt. Dr. DeStefano behandelte die tiefe Fußmuskulatur unter der Sehnenplatte sowie die überstraffen Wadenmuskeln, die zu stark an der Ferse zogen und den Bereich weiter reizten, manuell. Damit ging es Mike bald besser, allerdings nicht schnell genug, um noch wettkampftauglich zu werden. Deshalb überwiesen wir ihn an den Fußspezialisten und Sportmediziner Dan Geller, der das Fußgewölbe über orthopädische Einlagen entlastete und die entzündete Sehnenplatte mit einer Kortikosteroidinjektion beruhigte. Mike konnte in Lake Placid schmerzfrei teilnehmen und qualifizierte sich für den Ironman in Hawaii. Dank der von uns verordneten Übungen für die Füße und die Unterschenkel (siehe Kapitelende), die er regelmäßig durchführt, hat er seitdem keine Probleme mehr.
MUSKELMEDIZIN
Häufige Probleme und Übeltäter
Die zwei wichtigsten Muskeln auf der Rückseite des Unterschenkels sind der Zwillingswadenmuskel (M. gastrocnemius) und darunter der Schollenmuskel (M. soleus) . Ein erheblicher Teil der Laufkraft wird zwar von der Oberschenkelmuskulatur aufgebracht, doch erst die Unterschenkelmuskeln setzen diese Kraft auch um. Sie sind nämlich für die »plantare Flexion« zuständig, das heißt, sie ziehen den Fuß nach unten und vom Knie weg, damit er sich vom Boden abstoßen kann. Zwillingswadenmuskel und Schollenmuskel laufen zu einer dicken, gemeinsamen Sehne, der Achillessehne, zusammen, die den Zug dieser zwei Muskeln auf die Ferse überträgt. Zu hoher Druck auf diese Sehne erzeugt Schmerzen und Entzündungen. Die Achillessehnenentzündung kommt besonders im Laufsport häufig vor. Die Gegenbewegung der »dorsalen Flexion«, also das Anziehen der Zehen zum Knie hin, übernehmen die Antagonisten am Schienbein, insbesondere der vordere Schienbeinmuskel, der lange Zehenstrecker und der lange Großzehenstrecker.
Die Sehnen von drei weiteren Unterschenkelmuskeln, dem hinteren Schienbeinmuskel, dem langen Großzehenbeuger und dem langen Zehenbeuger, verlaufen durch ein Bindegewebsband auf der Innenseite des Knöchels, den Tarsaltunnel. An dieser Engstelle können sie auf den hinteren Schienbeinnerv
drücken und dadurch Schmerzen oder Taubheitsgefühl im Bereich des inneren Sprunggelenks hervorrufen.
Bei einer Verstauchung knickt normalerweise der Fuß nach innen weg, so dass die Außenseite auf dem Boden aufkommt. Dabei werden der kurze und der lange Wadenbeinmuskel, die sich über die Außenseite des Gelenks ziehen, gezerrt oder reißen. Das Gleiche gilt für das aus drei einzelnen Bändern zusammengesetzte Außenband.
Die Sehnenplatte unter der Fußsohle (plantare Faszie) besteht aus dichtem Bindegewebe, das direkt unterhalb des Fußes von der Ferse bis kurz vor dem Zehenansatz verläuft. Dieses Gewebe stützt das Fußgewölbe und unterstützt die Fußbewegungen. Bei zu häufigem oder zu festem Auftreten kann es zu einer schmerzhaften Reizung der Sehnenplatte kommen, einer plantaren Fasziitis . Häufig verhärten sich zugleich die darunterliegenden Muskeln, zum Beispiel der Zehenbeuger und der kurze Großzehenbeuger, und verschärfen damit das Problem.
Die Füße müssen insbesondere beim Dauerlauf ständig Stöße abfedern. Eine Entzündung der Sehnenplatte in der Fußsohle ist sehr unangenehm, ganz gleich ob sie einen Freizeitsportler nach dem Tennismatch erwischt oder einen Leistungssportler wie Mike Llerandi. Die Symptome sind dieselben und oft sehr quälend. Die verhärtete Fußsohle muss sich mit jedem Schritt übermäßig dehnen oder leichte Risse hinnehmen, was zu Fersenschmerzen führt, die bis ins Fußgewölbe ausstrahlen können. Nachts zieht sich
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