Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
Basketballern kaum unter Fuß- und Beinverletzungen zu leiden. Allerdings führte er auch täglich mit großer Hingabe ähnliche Dehn- und Kräftigungsübungen durch wie die, die am Ende dieses Kapitels aufgeführt sind.
Das Fußgelenk ist im Grunde einfach konstruiert. Rein technisch handelt es sich beim unteren Sprunggelenk um ein Zapfengelenk, vergleichbar mit Loch und Zapfen bei der Holzverarbeitung. Die beiden Knochen des Unterschenkels, Schienbein und Wadenbein, bilden einen etwa rechteckigen Raum, in dem das Sprungbein (Talus) ansetzt. Der Fuß hingegen ist ein ausgesprochen komplexes Gebilde aus 26 Knochen (fast ein Viertel aller Knochen des Körpers), 33 Gelenken, 107 Bändern und über 7000 Nervenenden, die genauestens aufeinander abgestimmt sind.
Sobald der Fuß den Boden berührt, beugt sich das Sprunggelenk. Daraufhin ziehen sich die Wadenmuskeln zusammen und verschieben das Gewicht auf den Fußballen und die Zehen, um uns vorwärtszubewegen. Die Knochen, Bänder und Muskeln im Fuß tragen das gesamte Körpergewicht, beim Rennen sogar das Achtfache des Körpergewichts. Möglich wird das durch die gewölbte Architektur der Füße – drei Bögen, die Stöße abfedern, indem sie sich unter Belastung abflachen, um dann beim Abstoßen wieder in die ursprüngliche Form zurückzufedern. Die seitliche Flexibilität des Sprunggelenks gestattet dem Fuß, auch bei Bewegung über unebenen Boden festen Halt zu finden. Bei plötzlichen Richtungsänderungen beim Laufen müssen vor allem die Bänder auf der Innen- und Außenseite des Sprunggelenks die Knochen zusammenhalten. Dreht sich der Fuß zu weit zur Seite (meist nach außen hin beim Stolpern), kommt es zu der sehr verbreiteten Verstauchung.
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Der Fußspezialist Dan Geller
Spezialisten im Gesundheitswesen sehen in der Regel, was sie gelernt haben. Manche Orthopäden interessieren sich für einen Fall erst, wenn es um eine Operation geht. Ein Fußspezialist wird erklären: »Ihre Überpronation ist die Wurzel allen Übels.« Doch als Sportler weiß ich, dass es nicht nur den einen Ansatz gibt. Orthopädische Einlagen können eine große Hilfe sein, werden aber teilweise zu viel oder falsch verordnet, so dass Material oder Ausfertigung nicht zum individuellen Fuß passen. Eine Fußverletzung bedeutet nicht automatisch, dass eine Einlage erforderlich ist. Vielleicht braucht der Betroffene eher neue Schuhe, muss sein Training einschränken oder eine Weile in der Ebene laufen. Ein Arzt muss sich von der Vorstellung lösen, jedes Problem selbst beheben zu wollen. Im Zweifelsfall ist es sinnvoller, den Patienten korrekt zu überweisen. Ein Teil meiner Patienten konnte beispielsweise sehr von Dr. DeStefanos Muskelarbeit profitieren.
In den vorherigen Kapiteln wurde bereits dargelegt, dass bei Problemen des Bewegungsapparats gern unterschieden wird, ob etwas operativ oder durch Physiotherapie behoben werden sollte. (Dieses Buch wendet sich ausdrücklich gegen eine solche Einseitigkeit, weil die meisten Verletzungen eine individuelle Mischung aus Muskelproblemen und strukturellen Elementen darstellen.) Sprunggelenk und Füße sind so kompliziert, dass es dafür eigene Spezialisten gibt, die sich besonders auf die Biomechanik der Füße konzentrieren. In der Regel sind das Probleme mit dem Fußgewölbe. Deshalb verordnen sie insbesondere stützende Einlagen (Orthesen). Wir sind zwar der Ansicht, dass Einlagen zu häufig verschrieben werden, doch bei bestimmten Patienten können sie viel bewirken. Die große Kunst bei der Behandlung von Sprunggelenken und Füßen ist wie üblich das Wissen, welche Behandlung oder Behandlungskombination für das Problem geeignet ist und wann sie eingesetzt werden sollte. Bei Fußproblemen ziehen wir gern den begabten Sportmediziner und Fußspezialisten Dr. Dan Geller hinzu (nebenbei auch Triathlet), der viele erstklassige Läufer und Triathleten aus New York betreut.
Alarmstufe Rot
Sofort zum Arzt
Häufig ist schwer zu erkennen, ob man sich das Fußgelenk verstaucht oder gebrochen hat. Wenn der Fuß sich nicht belasten lässt, handelt es sich entweder um eine starke Zerrung oder um einen Bruch. Gehen Sie zum Arzt! Wie bei allen Gelenkproblemen sind alle Anzeichen einer Infektion – Rötung, Überwärmung oder Fieber und Schmerzen, die nicht auf veränderte Aktivität zurückgehen – Anlass für einen raschen Arztbesuch. Sobald ernste Ursachen ausgeschlossen sind, ist von einer weniger schlimmen Weichteilverletzung auszugehen,
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