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Getäuscht - Thriller

Titel: Getäuscht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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darum. Es soll eine Art inoffizielles Treffen geben, um neue Sicherheitsvorkehrungen zu besprechen. Nur ein Meeting, und das war's. Das Treffen soll morgen um 11.15 Uhr stattfinden. Leider konnte ich nicht herausfinden, wo. Was immer du ihnen gesagt hast, es hat ihnen einen gehörigen Schreck eingejagt. Alle wissen, dass du in den meisten Fällen recht behältst. Robbie, ich hab Angst. Die Upgrades, von denen du gesprochen hast, dauern Monate. Sieben Tage reichen nicht einmal, um sich zu entscheiden, wo man anfangen soll. Bist du ganz sicher, dass nicht mehr Zeit bleibt?«
    Von irgendwoher ertönte schrilles Geheul. Die Frau blickte erschrocken zur Seite.
    »Was ist das?«, fragte Cleak. »Ist die Frau in Gefahr?«
    Das Heulen wurde lauter. Kate trat näher an den Bildschirm heran. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Die Frau stand auf und verschwand vom Bildschirm. Zehn Sekunden später erschien sie wieder - mit einem kreischenden Baby auf dem Arm.
    »So viel zum Thema Gefahr«, sagte Kate.
    Die Frau auf dem Bildschirm sagte: »Ruf mich an. Du musst mir unbedingt erzählen, ob du Näheres über Victoria Bear herausgefunden hast. Ich habe keine Ahnung, wovon dein Freund eigentlich geredet hat. Auch keiner meiner Kontakte konnten mir weiterhelfen. Richte ihm aus, er soll dringend seine Englischkenntnisse verbessern. Er lebt schließlich lange genug hier. Victoria Bear. Wahrscheinlich habe ich ihn einfach nur falsch verstanden. Wie auch immer, es ergibt keinen Sinn.«
    Das Kind hatte sich noch nicht beruhigt, und die Frau wiegte es sanft. »Ruf mich an, sobald du etwas Neues weißt«, sagte sie. »Ich meine, muss ich von hier verschwinden? Versprich mir, dass du vorsichtig bist. Und ruf an. Vergiss es nicht!«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Was hatte denn das zu bedeuten?«, fragte Cleak und verschränkte die Arme vor der Brust. »Hat uns Mary Poppins da eben vor einem geplanten Anschlag gewarnt?«
    »Wenn ich das wüsste«, sagte Kate.
    »Sie schien jedenfalls zu wissen, worum es geht. Sie sprach von sieben Tagen und sah dabei so verängstigt aus, als hätte sie den Leibhaftigen gesehen.«
    Kate wandte sich an den Computerfachmann. »Kannst du herausfinden, wer sie ist? Es ist mir egal, wem du dafür auf die Füße treten musst. Sag mir nur, ob du diese Frau finden kannst.«
    »Wahrscheinlich«, antwortete der Techniker. »Aber das wird ein Weilchen dauern. Zuerst müssen wir feststellen, welchen Provider Russell hatte. Danach müssen wir die Anruferin ausfindig machen. Jeder Anrufer hinterlässt eine Spur, wie Hänsel und Gretel ihre Brotkrumen. Problematisch wird es nur, wenn jemand verhindern will, dass man ihn findet. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die eigenen Spuren zu verwischen.«
    Kate wandte sich an Cleak. »Fahr zu Russells Eltern und stelle ihnen die üblichen Fragen: Was er beruflich denn nun genau gemacht hat, ob er liiert war und so weiter. Du weißt schon. Aber geh behutsam mit ihnen um. Sie haben gerade erst die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhalten. Ach ja - und frag sie, wann ihr Sohn nach dem Essen aufgebrochen ist.«
    Nachdem Cleak gegangen war, stöberte Kate weiter in den Dokumenten auf Russells Schreibtisch. Sie fand Artikel mit der Überschrift »Demokratie in Estland«, »Die Codierung ungeschützter Quellen beim Militär« und einen ganzen Stapel Papiere, bei denen es um Auswärtsspiele von Arsenal London ging.
    Er war Agent, schoss es Kate unvermittelt durch den Kopf. Geheimagent mit einer Fußballleidenschaft. Aber Agenten diskutierten ihre Operationen für gewöhnlich nicht mit unscheinbaren Hausfrauen und Müttern von Kleinkindern.
    Zehn Minuten später kam Reg zurück. »Russell hat das Haus seiner Eltern in Windsor um halb zwölf verlassen. Direkt nach den Sportnachrichten auf BBC2.«
    »Um 23.30 Uhr?« Kate fuhr sich mit der Hand über den Nacken. »Was hat er in den drei Stunden zwischen seinem Aufbruch und seiner Ankunft hier gemacht? Hat er sich die Zeit in einem Club vertrieben? Eine Freundin besucht? Wie auch immer, wir müssen es herausfinden. Sein Wagen steht in der Garage. Gib das Kennzeichen an die Kollegen vom AVS durch. Sie sollen die Nummer checken und sich melden, wenn sie etwas finden.«
    AVS stand für »Automobile Visual Surveillance«, eine Abteilung der Metropolitan Police, die für die zahllosen Überwachungskameras innerhalb und außerhalb Londons zuständig war. Ein ausgeklügeltes Programm wertete alle drei Sekunden die Bilderflut aus. Die

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