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Getäuscht - Thriller

Titel: Getäuscht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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einem Militärstützpunkt in der Nähe von Rom.«
    Eine der weniger bekannten Aufgaben von Interpol bestand darin, eine Datenbank mit sämtlichen legal hergestellten Sprengstoffen weltweit ständig auf dem neuesten Stand zu halten und laufend zu überprüfen, wo und an wen sie verkauft wurden.
    »Wie groß war die Lieferung?«
    »Fünfhundert Kilo.«
    »Fragt bei Interpol nach, ob etwas von dem gestohlenen Sprengstoff an anderer Stelle wieder aufgetaucht ist. Gute Arbeit, Leute.«
    Baxter stieg aus dem Kleintransporter und ging wieder die Straße hinauf. Das Semtex war nur eins der unzähligen Puzzleteile dieses Falles. Er brauchte noch weitere Teile, um Genaueres über die Bombe oder den Bombenleger sagen zu können.
    »Beweise«, rief er seinen Männern zu. »Ich brauche mehr Beweise!«
    Inzwischen war es fast Mitternacht, doch Baxters Tag hatte gerade erst angefangen.

31.
 
    Es dauerte drei Stunden, bis Kate und Graves sie fanden.
    Die Frau hieß Isabelle Lauren und hatte von 1997 bis 2000 am Balliol College in Oxford studiert.
    »Seltsam«, sagte Kate. »Robert Russell war zu dieser Zeit noch gar nicht in Oxford.«
    »Hatte er dort einen Lehrauftrag?«
    »Erst nach 2001.«
    Graves zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich ist es egal, wie sie sich kennen gelernt haben. Wichtig ist nur, dass sie sich kannten.«
    »Stimmt«, sagte Kate. »Trotzdem macht es mich neugierig.«
    Graves klappte das Jahrbuch zu und rief seinen Assistenten an. Er nannte ihm Isabelle Laurens Namen und wies ihn an, innerhalb der nächsten halben Stunde ihre aktuellen persönlichen Daten zu ermitteln, vor allem ihre momentane Adresse und Telefonnummer, und zu ihm hochzuschicken. Danach legte er auf und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Kate. »Es ist wohl zu spät für eine Entschuldigung«, sagte er.
    »Eine Entschuldigung wofür?«
    »Für mein Verhalten heute Morgen. Tut mir leid, dass ich einfach in Ihr Haus geplatzt bin. Manchmal bin ich ein wenig zu forsch.«
    »Sie sollten auf jeden Fall an Ihren Manieren arbeiten«, sagte Kate. »Aber das war es nicht, was mich gestört hat.«
    »Nein? Was dann?«, hakte Graves nach. »Dass ich nicht mit Ihnen zusammenarbeiten wollte?«
    Wie ist es möglich, fragte sich Kate, dass jemand mit so viel Grips ein so dickes Brett vorm Kopf hat? Wahrscheinlich lag es daran, dass Graves ein Mann war. Das unterentwickelte Geschlecht. »Sie haben immer noch nichts verstanden, stimmt's?«
    Ehe Graves etwas erwidern konnte, läutete das Telefon. Graves gab Kate mit einer Geste zu verstehen, dass sie sich einen Moment gedulden sollte, und griff nach dem Hörer. »Was ist denn nun schon wieder?« Unvermittelt veränderte sich sein Gesichtsausdruck. »Oh, entschuldigen Sie, Detective Watkins, ich habe mit einem anderen Anrufer gerechnet. Ransom? Er hat was getan? Du liebe Güte!«
    »Was ist los?« Kate hielt den Kopf dicht an den Hörer und versuchte, das Gespräch mitzuhören, aber Graves stand sofort auf und ging rastlos im Zimmer auf und ab. Er nickte, grunzte und murmelte immer wieder: »Ja, ja, ja.« Schließlich sagte er: »DCI Ford ist gerade bei mir. Es ist wichtig, dass sie hört, was Sie zu sagen haben. Ich schalte den Lautsprecher ein. Fahren Sie fort.«
    »Der Name der Frau lautet Prudence Meadows«, sagte eine tiefe Männerstimme. »Jonathan Ransom hat vor zwei Stunden ihren Mann erschossen.«
    Graves tauschte einen Blick mit Kate, der besagte, dass er den Mann von Anfang an richtig beurteilt hatte.
    »Es gibt nicht den geringsten Zweifel«, fuhr Watkins fort. »Ransom und ihr Mann haben vor Jahren an derselben Universität studiert. Die Frau und ihr Mann haben Ransom erst gestern Abend beim Empfang im Dorchester wiedergetroffen. Laut Mrs. Meadows ist Ransom gegen halb zehn Uhr abends bei ihnen in Notting Hill aufgetaucht. Er wollte ihren Mann sprechen. Sie meinte, er wäre ziemlich aufgebracht gewesen, aber sie hat ihn trotzdem ins Haus gelassen. Die beiden Männer haben sich etwa eine Stunde lang ins Arbeitszimmer zurückgezogen. Währenddessen hat sie die Kinder ins Bett gebracht und sich dann mit einem Buch hingelegt. Um Viertel vor elf hörte sie aufgeregte Stimmen aus den unteren Räumen. Sie ist die Treppe runter, um nachzusehen, was los ist. Ransom bedrohte ihren Mann mit einer Waffe und rief, er wolle Geld und die Autoschlüssel. Dr. Meadows hat sich geweigert. Es gab ein heftiges Wortgefecht, und Ransom hat den Mann erschossen.«
    »Fahren Sie fort«, sagte Graves. »Was hat

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