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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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jetzt über ein kleines finanzielles Polster verfügten; Judy wäre einverstanden gewesen, dass er nun etwas davon nahm, um Grace zu verwöhnen, denn sie hatte ihre Schwiegertochter in den fünf Jahren, die sie miteinander verbracht hatten, mit jedem Tag mehr vergöttert.
    In diesem Jahr würde es zu ihrem Geburtstag am ersten März eine Kreuzfahrt auf der Stardust geben.
    Falls sie Pech hatten und es gab schlechtes Wetter, oder wenn sie seekrank wurden und es hassten, inmitten vieler anderer Leute Urlaub zu machen, dann Scheiß drauf: Zwar waren es nur vier Nächte, aber sie würden mal aus der Mühle herauskommen und zusammen sein.
    Und die Vorstellung, seine Gracie im wahrsten Sinne des Wortes zu entführen und auf ein schickes Kreuzfahrtschiff zu verschleppen, erfüllte ihn bis in die Zehenspitzen mit wohliger Wärme.
    Bislang wussten nur sein Dad, Martinez, Sergeant Alvarez und Captain Kennedy, die er alle hatte informieren müssen, von seinem Plan. Aber bald würde er auch Saul und Cathy einweihen, denn sie mussten ihm dabei helfen, sein kleines Spiel zu spielen, und er konnte nicht mehr lange damit warten.
    Nur war es leider so, dass er vor der Abreise einen Doppelmord aufklären musste, und es gab keinerlei Anzeichen, dass ein Durchbruch bevorstand, also musste Sam seine gesamte Aufmerksamkeit auf die Arbeit richten und die Gedanken an die Kreuzfahrt erst einmal beiseiteschieben.

31
    13. Februar
    Am Freitagmorgen, als Karen Christou in ihrem Schlafzimmer die Vorhänge aufzog und nach draußen in den Garten schaute, wollte sie im ersten Moment in schallendes Gelächter ausbrechen, denn ihr Hurensohn von Ehemann war jetzt der Angeschmierte. Dann sah sie genauer hin. Und ihr Lachen verstummte. Stattdessen schrie sie. So laut, dass sie die Nachbarn weckte. Aber nicht die Toten.
    Die Scharen toter Fische und Krabben, die überall auf dem Rasen verstreut lagen. Und auch nicht die beiden armen Menschenseelen, die sie aus ihrem tausendzweihundert Liter fassenden Heim aus Acryl vertrieben hatten.
    Elliot Sanders - dem der diensthabende Gerichtsmediziner Mike Dietrich Bescheid gegeben hatte - benachrichtigte Sam um zehn Uhr zweiundzwanzig.
    »Du und Al, ihr müsst unbedingt herkommen«, sagte er. »Wir haben wieder einen. Genauer gesagt, wir haben zwei.«
    Sam konnte spüren, wie sein Magen sich verkrampfte. »Die gleiche Vorgehensweise?«
    »Nicht ganz«, antwortete der Gerichtsmediziner, »aber fast.«
    »Die Kehlen durchgeschnitten?«, fragte Sam.
    »Ja. Mit aller Sorgfalt.«
    »Klebstoff?«
    »Auch«, erwiderte Sanders.
    Die Dame des Hauses stand immer noch unter Schock, als die Detectives eintrafen.
    Das Haus war adrett, weiß mit roten Dachziegeln, schön bepflanztem Vorgarten und einer Haustür im spanischen Stil.
    Jetzt war es der Ort eines grauenhaften Verbrechens.
    Neal Peterson, einer der Streifenbeamten, die als Erste am Tatort gewesen waren, kannte Sam und Martinez schon ewig und erzählte ihnen, dass Mrs. Christous Ehemann, ein Gastronom, in Boca Raton wohnte, aber auf dem Weg zu ihnen sei. »Sie leben getrennt, sind aber nicht geschieden«, sagte er. »Glaubst du, sie hat die Opfer erkannt?«, fragte Sam.
    »Ich glaube nicht, dass sie nah genug herangegangen ist«, erwiderte Peterson. »Und das kann ich ihr nicht zum Vorwurf machen.«
    Sam und Martinez gingen nach hinten in den Garten.
    Sofort schlug ihnen der Gestank von verrottendem Fisch entgegen, der in der Sonne verweste.
    »Macht euch auf was gefasst«, sagte Elliot Sanders und nickte ihnen zu.
    »O Gott«, flüsterte Sam.
    Die Opfer lagen im Innern eines riesigen Aquariums. Ein Mann und eine Frau, beide Weiße, beide Mitte bis Ende zwanzig.
    Die Frau lag auf dem Mann.
    Von Angesicht zu Angesicht.
    Auf dem Rasen vor dem Aquarium lagen überall im Gras Fische und Krabben.
    Das Aquarium, in dem die beiden Leichen lagen, war zwei Meter fünfzig lang, aber nur sechzig Zentimeter tief, und da es einschließlich des Steinsockels, auf dem es thronte, nur einen Meter zehn hoch war, passte sonst niemand mehr hinein, dazu war nicht genug Platz.
    »Sie sind jetzt gleich so weit, dass sie die Vorderseite des Aquariums herausschneiden können«, sagte Sanders zu Sam. »Aber der Staub wird fliegen, egal, wie vorsichtig sie dabei vorgehen, deshalb habe ich sie gebeten zu warten, damit ihr euch das vorher anschauen und euch ein Bild machen könnt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir dafür dankbar sein soll«, erwiderte Sam, dessen Magen rebellierte.
    Martinez hatte

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