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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Ganze anzusehen, und folgte ihnen dann sichtlich erschüttert und kurz davor, in Tränen auszubrechen, wieder ins Haus und ins Wohnzimmer, wo seine Frau zusammengekauert auf dem Sofa saß und eine Zigarette rauchte.
    Die Vorhänge waren zugezogen und ließen das Grauen nicht hinein. Aus der Klimaanlage blies zwar kalte Luft, doch war es trotzdem noch unangenehm verraucht im Zimmer. Fünf mit Lippenstift beschmierte Zigarettenstummel lagen bereits in dem klobigen Glasaschenbecher, der auf dem Sofatisch mit der Marmorplatte stand.
    »Jetzt hast du endlich, was du wolltest«, tönte Christou.
    Er war ein stämmiger Mann mit dunklem Haar, das gegelt und glatt nach hinten gekämmt war, und trug ein schwarzes T-Shirt und schwarze Jeans. In seinem Blick mischten sich Wut und Schmerz.
    »Verdammt noch mal«, schimpfte seine Frau, »wie kannst du nur glauben, das hätte etwas mit mir zu tun?«
    »Du hast sie gehasst.«
    Karen Christous Augen waren türkisfarben - dank getönter Kontaktlinsen, vermutete Sam -, und ihr aschblond gesträhntes Haar war sorgfältig frisiert. Außerdem hatte sie einen blassen Lippenstift aufgelegt, trug aber noch immer den langen grünen Morgenmantel aus Seide, den sie Peterson zufolge auch getragen hatte, als sie gekommen waren.
    »Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte«, schimpfte sie weiter, »da draußen liegen zwei Leichen.«
    »Natürlich ist mir das aufgefallen!«, schimpfte Anthony. »Ich bin ja nicht blind!«
    Karen blickte auf zu den beiden Detectives. »Und nur für den Fall, dass Sie sich fragen sollten, wer ›sie‹ sind, von denen mein Mann behauptet hat, ich hätte sie gehasst: Das sind die blöden Fische, nicht diese armen Menschen.« Plötzlich fing sie an zu weinen und riss ein Kleenex aus der Schachtel auf dem Tisch.
    Christou ließ sich in einen der Sessel fallen und legte sich eine Hand über die Augen.
    Sam und Martinez blickten einander kurz an und kamen wortlos überein, die beiden noch ein paar Minuten ungehindert gewähren zu lassen.
    »Sie finden es vielleicht merkwürdig, dass ein Mann vor Ihnen sitzt und um seine Fische weint.« Christou ließ seine Hand in den Schoß fallen.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Sam.
    »Es ist nur so, dass ich mir große Mühe gegeben habe, ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu machen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Martinez.
    »Deshalb habe ich ihnen so ein großes Aquarium gekauft«, fuhr Christou fort. »Weil ich mir gedacht habe, wenn ich mich an ihrer Schönheit erfreuen möchte, schulde ich ihnen so viel Platz, wie ich ihnen bieten kann, und jetzt ...«
    »Er hat sie so sehr geliebt, dass er sie verlassen hat.« Karen Christou drückte ihre Zigarette aus.
    »Ich habe dich verlassen«, stellte Anthony richtig, »nicht meine Fische.«
    »Er hat versprochen, das Aquarium abholen zu lassen, aber seine Versprechen sind nichts wert«, klagte Karen weiter. »Ich musste die Scheißbiester jeden Tag füttern, weil er zu beschäftigt war, um herzukommen und es selbst zu tun.«
    »Ich muss arbeiten, schon vergessen?«
    »Damit du's dir leisten kannst, deine Fische in einem beschissenen, beheizbaren Riesenaquarium zu halten.«
    Sam und Martinez blickten sich wieder kurz an.
    »Okay«, schritt Sam ein. »Wenn wir jetzt das Thema wechseln könnten? Wir hätten da ein paar Fragen.«
    »Tut mir leid«, sagte Anthony Christou. »Stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Möchten Sie sich nicht setzen?« Ein Anflug von Scham lag in Karen Christous Stimme. Mit ihrem Plastikfeuerzeug zündete sie sich eine weitere Zigarette an. »Ich könnte Ihnen eine Tasse Kaffee machen.«
    »Nicht nötig«, erwiderte Sam. »Aber vielen Dank.«
    Er und Martinez setzten sich in die beiden leeren Sessel.
    »Muss das sein?« Anthony starrte auf Karens Zigarette.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«, fragte sie.
    »Es ist Ihr Haus«, antwortete er.
    »Allerdings unser aller Lungen«, meinte Anthony.
    Karen nahm einen tiefen Zug, drehte ihm dann wieder den Rücken zu. »Den Beamten, die heute Morgen als Erste hier waren, habe ich gesagt, dass ich diese Leute nicht erkannt habe.« Sie sprach jetzt leiser. »Nicht dass ich sie mir aus der Nähe angesehen hätte.« Ihre türkisfarbenen Augen weiteten sich. »Bitte verlangen Sie nicht von mir, dass ich sie mir noch einmal anschaue.«
    »Wir werden Ihnen beiden zu gegebener Zeit ein paar Fotos zeigen«, sagte Sam. »Nur von den Gesichtern. Für alle Fälle.«
    »Klar«, erwiderte Anthony. »Kein Problem.«

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