Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
gesagt, dass es manchmal besser sei, Ansichten für sich zu behalten, statt zu riskieren, dass Menschen verletzt werden, und das hat mich sehr berührt.«
    »Zu Martinez oder Jessica hast du kein Wort gesagt«, erwiderte Sam. »Also hat es niemanden verletzt.«
    »Aber wenn jemand wissen sollte, welchen Schaden Klatsch und Tratsch oder auch nur simple Gedankenlosigkeit anrichten können, sollte ich das sein. Ich hätte mein Hirn einschalten müssen, bevor ich den Mund aufgemacht habe.«
    »Hör jetzt auf, dir deshalb Vorwürfe zu machen«, sagte Sam.
    »Ich liebe dich, Sam«, erwiderte Cathy.
    »Ich liebe dich auch.«
    Martinez ging es nicht schlechter, aber auch nicht besser.
    Eine Diagnose gab es immer noch nicht.
    Als Sam kam, war David gerade bei dem Patienten gewesen, um ihm einen kurzen Besuch abzustatten, und Vater und Sohn schlossen einander in die Arme.
    »Ich wollte dich gerade anrufen«, sagte David. »Einer der Ärzte wollte von mir wissen, ob Al mit Ratten in Berührung gekommen sein könnte.«
    »Denken die Ärzte an die Weilsche Krankheit?«
    »Eher an Rattenbissfieber oder Hantaviren«, antwortete David. »Ich habe gesagt, ich würde die Frage an dich weiterleiten.«
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte Sam. »Wie wichtig ist es denn?«
    »Es könnte ausschlaggebend sein.«
    »Ich werde ein paar Minuten zu ihm gehen und dann zu seiner Wohnung fahren und mich da mal ein wenig umsehen.«
    »Weißt du, wie Rattenköttel aussehen, Junge?«
    »Die sind größer als Mäuseköttel«, antwortete Sam.
    »Sehr viel größer und kapselförmig.«
    »Gut«, erwiderte Sam. »Danke, Dad.«
    »Warte nicht zu lange«, sagte David zu ihm.
    »Keine Sorge«, meinte Sam.
    Keine Stunde später stand er vor Martinez' Haus und verschaffte sich mit den Schlüsseln Zutritt, die sein Partner ihm gegeben hatte, als er eingezogen war, weil er damals sonst niemanden gehabt hatte, den er als Halter des Ersatzschlüssels hätte angeben können.
    Das Haus sah anders aus als bei Sams letztem Besuch, nicht mehr ganz wie eine Junggesellenbude. Alles hatte jetzt einen etwas wärmeren, weicheren Touch, was eindeutig auf Jessicas Einfluss zurückzuführen war. Vor allem aber fühlte das Haus sich leer an. Und es war die Art von Leere, bei der sich Sam der Magen umdrehte.
    Im Schrank unter der Küchenspüle fand er eine Taschenlampe und begann mit seiner Inspektion. Er fing in der Küche an und arbeitete sich durch den Rest des Untergeschosses, bevor er sich auf den Weg nach oben machte und dort in den Schränken und hinter den Schubladen suchte. Zu Anfang fühlte er sich dabei wie ein Eindringling, schüttelte das Gefühl aber rasch ab, denn wie die Dinge im Krankenhaus standen, konnte dies hier über Leben oder Tod entscheiden.
    Doch er fand nichts. Keine Spur von Ungeziefer, welcher Art auch immer. Alles war blitzsauber. Das war vermutlich auch Jessica zu verdanken, denn Martinez hatte sich mit dem Haushalt früher nicht gerade intensiv befasst.
    Sam erinnerte sich an Cathys Anruf und war froh, dass sie ihn getätigt hatte. Er fühlte sich dadurch auch im Hinblick auf Jessica besser.
    Er legte die Taschenlampe zurück an ihren Platz. Dann ging er noch einmal durchs Haus und überzeugte sich, dass Martinez alles ausgeschaltet hatte, als er gestern Morgen aus dem Haus gegangen war. Als er wieder in den Saab stieg, rief er seinen Vater an.
    »Keine Spur von Ratten in Martinez' Haus«, sagte er. »Vielleicht wäre es besser, wenn du das Krankenhaus anrufst, Dad. Würde dir das etwas ausmachen?«
    »Nein, wird sofort erledigt«, antwortete David. »Mach dir nicht allzu viele Sorgen, okay?«
    »Klar«, meinte Sam.

71
    Allison Moores Apartment befand sich unweit des Oleander Parks auf der Einhundertzweiundzwanzigsten Straße in einem Gebäude, das aussah, als warte es nur noch darauf, abgerissen zu werden.
    Sam und Beth Riley hatten vorher genau abgesprochen, wie sie bei ihrem Besuch vorgehen wollten. Bei ihren Fragen würde es diesmal nur um ein Thema gehen, um die Kunst - es sei denn, Ally Moores Antworten lenkten das Gespräch in eine andere interessante Richtung.
    »Ich helfe Ihnen gern, wenn ich kann«, erklärte Moore.
    Sie reagierte genau wie Beatty: Sie war erstaunt, dass die Detectives plötzlich vor ihrer Wohnungstür standen, aber nicht übermäßig beunruhigt. Obwohl sie fragte - genau wie ihr Chef es getan hatte -, warum Martinez nicht mitgekommen sei, und ihm dann eine rasche Genesung wünschte, hatten Sam und Beth beide das

Weitere Kostenlose Bücher