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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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können.
    »Du siehst aus wie der Tod auf Reisen«, sagte Sam zu ihm, »klingst aber immer noch wie du selbst.«
    »Es geht mir nicht besonders«, gab Martinez zu. »Tut mir leid.«
    »Ich bin derjenige, dem es leidtun sollte. Ich habe dich mit meinem Schnupfen angesteckt.«
    Martinez versuchte zu lächeln, doch es ging daneben. »Das hier ist kein Schnupfen.«
    Sam blickte auf seinen Freund und wusste, dass es nicht gut aussah, zumal Martinez andernfalls nicht hier auf der Intensivstation gelandet wäre, von der Sam schon viel zu viel gesehen hatte, unter anderem in der schlimmen Zeit vor achtzehn Monaten, die er selbst hier verbracht hatte. Doch wenn hier jemand lag, der einem etwas bedeutete, war es genauso schlimm.
    Sam blieb nur zehn Minuten, weil eine Krankenschwester ihm sagte, Martinez brauche alle Ruhe, die er bekommen könne. Es gefiel Sam überhaupt nicht, wie sein Freund sich beim Abschied an seine Hand klammerte; das hätte Al niemals getan, hätte er nicht Todesangst gehabt.
    »Sag Gracie, dass ich sie liebe«, flüsterte er.
    »Das kannst du ihr selbst sagen«, erwiderte Sam.
    Jessica wartete draußen auf dem Gang; Cathy stand hinter ihr.
    »Was meinst du?«, fragte Jessica.
    »Dass er in den besten Händen ist«, antwortete Sam.
    »Die Ärzte wissen nicht einmal, was mit ihm los ist.«
    »Noch nicht«, sagte Sam. »Aber sie werden es herausfinden.«
    Jessica sah erschöpft aus.
    »Du musst dich ausruhen«, sagte Sam.
    »Ich lasse Al nicht allein«, antwortete sie.
    »Ich werde auch bleiben«, sagte Sam. »Ich leiste dir Gesellschaft.«
    »Kommt nicht infrage«, meinte Jessica. »Du weißt, wie wichtig euer Fall für Al ist. Du musst nach Hause gehen, damit du etwas Schlaf bekommst.« Sie rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Ich verspreche, dass ich dich anrufe, falls sich hier etwas tut.«
    »Hingebungsvoll ist sie ja«, meinte Cathy, als sie das Krankenhaus verließen.
    Sam hörte die Skepsis in ihren Worten. »Hast du irgendein Problem?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Cathy, als sie zum Parkplatz gingen.
    »Was bedeutet, dass du sehr wohl eins hast. Komm schon, spuck es aus.«
    Es waren zwar einige Parkplätze frei, aber es ging immer noch geschäftig zu. Den Angehörigen und Freunden kranker Menschen war nicht viel Ruhe beschieden.
    »Fällt dir nicht auf, wie Jessica dich immer anschaut?« Cathys Frage kam unvermittelt.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich sollte das eigentlich nicht sagen. Ich habe Saul erzählt, was ich denke, und er meinte, ich solle den Mund halten ...« Cathy trat von einem Fuß auf den anderen. »Wörtlich hat er es nicht gesagt, aber es lief darauf hinaus.«
    Sam forderte sie noch einmal auf, es einfach auszuspucken.
    Also tat sie es.
    »Du entwickelst eine blühende Fantasie«, sagte er kopfschüttelnd. »Du liegst total daneben. Aber selbst wenn du anderer Meinung bist - lass dir nie einfallen, Al etwas davon zu sagen.«
    »Das würde ich niemals tun«, antwortete Cathy.
    »Das will ich hoffen«, meinte Sam.

68
    21. Februar
    Am Samstagmorgen rief Sam im Krankenhaus an und erfuhr, dass Martinez' Zustand sich über Nacht verschlechtert hatte.
    »Ich besuche ihn, bevor ich zum Revier fahre«, sagte er.
    Grace sah die Angst in seinen Augen. »Und ich fahre hin, sobald Mildred hier ist«, sagte sie. »Ich würde ja sofort mitkommen, aber ich möchte Joshua nicht mitnehmen.«
    »Da gehört ein Kind auch nicht hin«, pflichtete Sam ihr bei. »Es wäre aber schön, wenn du so schnell wie möglich nachkommst.«
    »Soll ich deinen Dad anrufen und ihn fragen, ob er auf Joshua aufpasst?« Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie oft David Becket - ganz abgesehen von seiner Funktion als Kinderarzt - im Laufe der letzten paar Jahre bei Familie oder Freunden helfend hatte einspringen müssen. »Wäre nicht schlecht«, meinte Sam.
    Als Grace ins Krankenhaus kam, stand Jessica vor dem Eingang zur Intensivstation, lehnte sich bei Sam an und weinte. »Was ist passiert?«
    »Nichts ist passiert.« Sam löste sich von Jessica und trat auf Grace zu. »Aber es geht ihm nicht gut.«
    »Das tut mir leid.« Grace umarmte ihn. »Was sagen die Ärzte denn? Wissen sie schon, was ihm fehlt?«
    »Noch nicht«, antwortete Sam.
    »Sie warten noch auf Ergebnisse weiterer Untersuchungen«, fügte Jessica hinzu.
    »Der arme Al«, meinte Grace.
    »Er steht ziemlich neben sich«, seufzte Sam.
    »Meinst du, ich kann mich ein bisschen zu ihm setzen?«
    »Ich bin sicher, er würde sich freuen, dich zu

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