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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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als sie zum Fahrstuhl ging.
    »Ein nettes Mädchen«, sagte David.
    »Ja.« Sam seufzte. »Ich glaube, das ist sie.«
    Den Rest des Tages herrschte im Krankenhaus ein reges Kommen und Gehen. Cathy und Saul kamen und setzten sich eine Weile zu Martinez. David und Mildred kümmerten sich um Joshua, damit Grace zurückfahren konnte und Sam nicht allein war. Beth Riley und Mary Cutter kamen kurz nach siebzehn Uhr gemeinsam vorbei, und Mike Alvarez schaute gegen achtzehn Uhr herein.
    So ganz verdrängen konnte er die Morde ebenso wenig wie seine Kollegen. Es war immer noch kein neues Paar als vermisst gemeldet worden.
    War das nicht zu schön, um wahr zu sein? »Vielleicht ist es ja vorbei«, sagte Sam zu Alvarez.
    »Oder es hat eine weitere Entführung gegeben, nur gibt es niemanden, der eine Vermisstenmeldung aufgibt«, erwiderte der Sergeant.
    »Oder das Ganze hat gar kein Muster«, sagte Sam.

76
    23. Februar
    Der Montagmorgen fing erfreulicher an, als der Sonntagabend geendet hatte.
    Martinez ging es besser, obwohl er noch längst nicht über den Berg war. Jessica schaute nicht mehr mit ganz so wirrem Blick in die Welt und wirkte auch weniger hilfsbedürftig, als Sam kam. Dem behagte es gar nicht, sich eingestehen zu müssen, wie froh er darüber war; eigentlich hätte er derartige Gedanken lieber verdrängt. Doch sie hielten sich beharrlich.
    Im Moment zählte nur, dass Martinez überlebte.
    Sam sprach mit einer der Ärztinnen, einer hübschen Frau Mitte dreißig namens Dana Friedman, die seinen Vater schon lange kannte und schätzte.
    »Die Rekonvaleszenz kann nach dieser Krankheit eine Weile dauern«, erklärte sie Sam. »Wenn Ihr Freund das Schlimmste überstanden hat, wird er wahrscheinlich einige Zeit Hilfe brauchen.« Sie schaute durch das Sichtfenster auf Martinez' Behandlungsplatz und lächelte. »Alejandros Verlobte ist ihm ungemein treu ergeben, was ihm sehr zugutekommen wird.«
    Sam gefiel es, wie sie seinen Vornamen aussprach - ein Tonfall, in dem Fürsorge und Respekt mitschwangen.
    »Es gibt eine Menge Leute, die hinter ihm stehen«, sagte er zur Ärztin. »Ja, und das ist gut so«, antwortete Dr. Friedman.
    »Die Laboranalyse liegt vor«, erklärte Beth ihm eine Stunde später. »Aus Hallandale stammte der Sand schon mal nicht.«
    Eine Tatsache, die beide Christous auf der Liste der Verdächtigen ganz nach unten und Allison Moore ganz nach oben rückte - was nach Sams Auffassung nicht gerade für ihre Liste sprach.
    »Ich habe eine ihrer Kunstlehrerinnen ausfindig gemacht«, sagte Beth. »Sie bewahrt Fotos der bedeutenderen Arbeiten ihrer Studenten auf. Sie hat mir bereits eine Kopie des Gemäldes geschickt, das Moore bei der Spring Show ausgestellt hat.«
    »Ich dachte, das hätten wir schon gesehen.« Sam setzte sich an seinen Schreibtisch. Er fühlte sich todmüde. »Erebos, richtig?«
    »Wir haben das gesehen.« Beth wirkte frisch und unverbraucht. »Ich wollte gerade schon beim Field Office des FBI anrufen und fragen, ob die jemanden haben, der sich das mal ansehen könnte, aber jetzt überlege ich, ob Grace vielleicht bereit wäre, ihr Psychologinnen-Auge auf das Werk zu werfen.«
    »Ich bin sicher, dass sie dazu bereit wäre«, erwiderte Sam, »aber sie ist keine Kunstpsychologin.«
    »Aber ich wette, dass sie sich die Malerei von Kindern häufiger ansieht, um sie zu analysieren.« Beth hatte nicht vor, die Idee zu begraben.
    »Soviel ich weiß, benutzt sie so etwas nicht als diagnostisches Mittel,«, gab Sam zurück, »aber ich habe sie sagen hören, dass es ein wichtiges Ausdrucksmittel sei.« Er zuckte mit den Achseln. »Vermutlich gilt das ebenso für Erwachsene wie für Kinder und Jugendliche.«
    »Heißt das, du fragst sie?«
    »Klar. Wie wär's mit heute Abend?«
    Beth grinste. »Eines von Moores Plakaten konnte ich auch bestimmen. Du hattest recht - es ist von Goya und heißt ›Flug der Hexen‹.«
    Vielleicht war es Beths Energie, aber irgendetwas sorgte plötzlich dafür, dass Sam seinerseits munter wurde. »Du meinst, dass es bei dieser Skizze von Beatty - falls er es war - nicht um Sex ging?«
    »Ich weiß nicht viel darüber«, erwiderte Beth, »aber wie ich es sehe, spielt Sex bei Hexenritualen eine große Rolle.«
    Sam dachte genauer über die junge Frau nach, der Martinez und er gleich am ersten Tag der Ermittlungen begegnet waren: tüchtig, nett, voller Mitgefühl gegenüber den Opfern. Doch seither hatte sie einige Male eine nervöse Ader an den Tag gelegt. Und sie hatte von

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