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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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jetzt bald nach Hause, damit Mildred gehen kann«, sagte sie mit leiser Stimme. »Aber wenn du es einrichten kannst, solltest du herkommen.«
    Beth sah Sams Gesicht, als er das Gespräch beendete.
    »Martinez?«
    Er nickte. »Grace meint, sein Zustand habe sich weiter verschlechtert.«
    »Fahr hin«, sagte sie. »Ich werde mich noch ein bisschen mit Allison Moore befassen, wenn das okay ist.«
    »Klar.« Sam erhob sich und stand für einen Moment regungslos da, als wüsste er nicht, was er als Nächstes tun sollte.
    Beth schien es nachvollziehen zu können.
    »Jacke«, sagte sie, »Telefon. Schlüssel.«
    Sam nahm die Gegenstände nacheinander in die Hand.
    »Geh einfach, Sam«, sagte Beth.
    Seit Grace' Anruf hatte sich etwas getan.
    Zehn Minuten vor Sam war David gekommen und hatte sich mit einigen seiner Kollegen unterhalten.
    »Jetzt stehen seine Chancen wesentlich besser«, sagte er vor dem Eingang zur Intensivstation zu seinem Sohn. »Sie wissen jetzt, dass er Rattenbissfieber hat.«
    »Wie das denn?«, entfuhr es Sam.
    »Das Wie ist erst einmal irrelevant«, erwiderte David. »Die Ärzte haben wie besessen gesucht. Zu Anfang dachten sie, es sei der Hantavirus oder sogar das Rocky-Mountain-Fleckfieber, was in diesem Bundesstaat äußerst selten vorkommt - und wir wissen ja, dass Martinez seit Jahren nicht gereist ist. Aber dann hatten sie Glück, weil die Kultur des Streptobacillus moniliformis - Rattenbissfieber - schneller gewachsen ist, als es der Fall hätte sein dürfen, sodass sie sich jetzt hundertprozentig sicher sind.«
    »Und das lässt sich heilen?«, fragte Sam.
    »Mit Penicillin. Seiner Krankenakte zufolge ist er nicht allergisch dagegen.«
    »Ich weiß, dass er letztes Jahr wegen eines vereiterten Zahns Penicillin genommen hat, ohne Probleme bekommen zu haben«, sagte Sam.
    »Gut.« David nickte. »Jessica könnte ein wenig Ermutigung brauchen«, meinte er dann.
    »Geht es ihr immer noch so schlecht?«
    »Ja«, sagte David.
    »Hat man sie gefragt, ob es bei ihr im Haus möglicherweise Ratten gibt?«, fragte Sam.
    Wie aufs Stichwort trat Jessica aus der Intensivstation auf den Gang hinaus. »Hat dein Dad es dir schon erzählt?« Ihre Augen lagen vor Übermüdung und Anstrengung tief in den Höhlen. »Was ist, wenn ich in meiner Wohnung Ratten habe?«
    »Ich nehme an, das wüsstest du«, erwiderte Sam. »Kratzende Geräusche, Köttelchen.«
    »So was hatte ich nicht«, gab sie zur Antwort. »Aber ich würde doch wissen, wenn Al gebissen worden wäre.«
    »Ich fürchte, der Name der Krankheit ist ein wenig irreführend«, klärte David sie auf. »Bisse sind zwar die häufigste Ursache, aber man kann sich auch mit kontaminierter Milch oder kontaminiertem Wasser infizieren.«
    Sam sah, wie Jessicas Entsetzen wuchs, und hatte auf einmal Mitleid mit ihr. »Wenn so etwas passiert wäre, Jessica, wärt ihr beide inzwischen sehr wahrscheinlich krank.«
    »Wir verbringen auch gar nicht so viel Zeit in meiner Wohnung«, sagte sie, »weil Al ja mehr Platz hat. Und er sagt es zwar nie, aber ich weiß, dass er lieber bei sich zu Hause ist.«
    Alle drehten sich um, weil sie plötzlich ein vertrautes Geräusch hörten: das Rollen von Rädern auf Linoleum. Aus einem der Fahrstühle wurde eine Trage geschoben, auf der man einen neuen Patienten auf die Intensivstation transportierte. Für einen Moment schweiften Sams Gedanken zu den Morden, dann konzentrierte er sich wieder auf Jessica.
    »Wenn du möchtest«, sagte er zu ihr, »könnte ich in deiner Wohnung tun, was ich auch in Als Haus getan habe. Mich umschauen und nach Spuren suchen.« Er stockte. »Obwohl ich jetzt noch nicht gehen will.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Jessica.
    »Wie immer ihr das macht«, sagte David, »ihr würdet damit die Stalltür schließen, obwohl das Pferd schon draußen ist, um es mal so zu formulieren.«
    »Wir müssen es trotzdem überprüfen«, widersprach Jessica.
    »Das werdet ihr auch«, erwiderte David. »Sobald dein Verlobter außer Gefahr ist.«
    »Ich dachte, sie wissen jetzt ...« Bei dem Wort Gefahr hatte Sam gleich wieder die Angst gepackt.
    »Da sie es jetzt wissen, Junge«, sagte David, »sind seine Chancen größer.«
    Für einen Moment sprach keiner von ihnen ein Wort.
    »Sam, würdest du dich eine Weile zu Al setzen?«, fragte Jessica schließlich. »Ich möchte gern in die Kapelle gehen.«
    »Gute Idee«, meinte David. »Soll ich dir Gesellschaft leisten?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Die anderen schauten ihr nach,

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