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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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von der attraktiven, älteren Dame, mit der ich zusammengestoßen war. Ihr rotes Haar war einen Stich heller als meins. Sie kleidete sich sportlich-professionell wie meine Mutter und sah nicht aus wie der Typ Frau, der Secondhand-Läden durchforstet. Die Dunkelhaarige war etwas zu einfach angezogen, um eine Funky-Monkey-Kundin zu sein, ganz zu schweigen von der zukünftigen Freundin eines musikalischen Genies.
    »Da bist du ja!«, rief Elizabeth. Mist, jetzt konnte ich mich nicht mehr in der Männerabteilung verstecken. »Diese beiden Ladys sind ganz begeistert von meinem Outfit. Ich habe ihnen gesagt, dass du es für meine Verabredung heute Abend ausgewählt hast. Sie waren sehr beeindruckt.«
    »Hi«, sagte die rothaarige Dame und streckte mir die Hand entgegen. »Sehr geschmackvoll. Die Stiefel sind klasse. Ich heiße Matilda.«
    »Hallo, ich bin Dauphine«, antwortete ich und lächelte steif.
    »Und ich bin Cassie«, sagte die Dunkelhaarige, die mir jetzt deutlich schüchterner vorkam als die Frau, die noch vor einer halben Stunde Mark Drurys Aufmerksamkeit gefesselt hatte. Sie konnte mir kaum in die Augen sehen.
    »Was für ein bezaubernder Laden«, sagte Matilda und sah sich um. Sie war eindeutig die Gesprächigere von beiden. »Sehr hübsch geordnet. Secondhand-Shops können manchmal ein solches Sammelsurium sein.«
    »Danke. Ich bilde mir gern ein, dass wir wissen, was wir tun«, antwortete ich.
    »Und Ihr Name. Wie die Straße?«
    »Meine Eltern kamen in den Flitterwochen nach New Orleans und benannten mich nach der Straße.«
    »Oh? Wo kommt Ihre Familie denn her?«, fragte sie, und das Wort »Familie« klang aus ihrem Mund wie »Stamm«. Sie betonte es, als wollte sie signalisieren, dass sie nicht nur aus dem Süden stammte, sondern auch wusste, dass Südstaatler ein Faible für Geographie und Abstammung hatten.
    »Baton Rouge. Vornehmlich Louisiana, mit ein paar Tennessee-Akzenten.«
    »Ah, eine aparte Mischung. Cassie stammt aus dem Norden«, fügte sie hinzu. »Sie hat keine Ahnung, wovon wir reden.« Matilda zog ein leuchtend blaues, trägerloses Kleid sowie ein gelbes, fast durchsichtiges Gewand von dem Ständer mit der eleganteren Mode. »Diese beiden werde ich anprobieren«, sagte sie und sah Cassie direkt in die Augen. »Cassie, ich glaube, du suchst ebenfalls nach etwas Besonderem. Vielleicht kann Dauphine dir ja helfen?«
    »Ich bringe Sie zur Umkleide nach hinten«, sagte Elizabeth und nahm die Kleider an sich.
    Nachdem sie den Raum verlassen hatten, standen wir ein paar Sekunden lang verlegen herum, wie zwei Schulmädchen, die gezwungen worden waren, miteinander zu spielen.
    »Sie stammen also aus dem Norden«, sagte ich.
    »Michigan. Ja. Aber ich bin fast schon seit acht Jahren hier und fühle mich mittlerweile sehr heimisch.« Ihr Blick blieb an dem glitzernden Turm mit Ohrklipsen aus Strasssteinen auf dem Ladentisch kleben. »So etwas suche ich doch schon länger!«, rief sie. »Ich habe da so eine Veranstaltung, zu der ich hinmuss.« Sie nahm sich ein schweres Paar Ohrringe herunter, wobei sie fast den ganzen Turm umgestoßen hätte. »Oh, tut mir leid. Ich bin aber auch manchmal ungeschickt!«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Frau zu einem Event eingeladen wurde, bei dem man derlei Ohrringe brauchte. Sie wirkte zu unaufgeregt-normal, zu bodenständig.
    »Das Geschäft ist wirklich hübsch«, sagte sie, während sie versuchte, die Ohrringe an ihren Ohrläppchen zu befestigen. »Sind Sie die Besitzerin?«
    »Ja. Jetzt schon fast zehn Jahre. Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
    »Wow. Zehn Jahre.« Sie schob das Haar zurück, damit ich ihr den Schmuck anlegen konnte. »Und haben Sie eine n Geschäftspartner, oder betreiben Sie den Laden allein?«
    »Allein«, antwortete ich und blickte mich nach einem Spiegel um. Schnell wechselte ich das Thema. »Was ziehen Sie zu dem bewussten Anlass denn an?«
    »Ich … glaube, das habe ich noch gar nicht entschieden … Es muss ganz schön schwer sein, so ein Geschäft allein zu führen.«
    »Ich habe ja Elizabeth und ein paar Teilzeitkräfte.« Ihre Fragen waren mir eindeutig zu persönlich. »Sie zäumen das Pferd von hinten auf«, sagte ich. »Sie sollten nicht mit den Ohrringen anfangen. Beginnen Sie mit dem Kleid. Bringen Sie es mir vorbei, und ich helfe Ihnen, den richtigen Schmuck auszusuchen.«
    »Ich wollte Sie nicht beleidigen mit dem Laden. Ich bin sicher, Sie sind ganz gut in der Lage, generell ohne Partner zurechtzukommen. Geht mir

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