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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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Licht, nichts am Strand, kein Wasser. Und wenn sie diese Wünsche nicht berücksichtigten, dann war’s das eben. Ich würde gehen. Ich war nicht hier, um mein Leben zu verändern, nur um es zu bereichern, es zu verbessern. Irgendwie. Zumindest den Teil mit dem Sex.
    Aber zuerst wollten sie ein paar grundlegende Informationen. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem kleinen Büchlein zu, überflog die Punkte, angefangen von der Frage, wie viele Liebhaber ich schon hatte, wie viele One-Night-Stands, Dreier, ob ich Anal- oder Oralsex liebte – alles mit Kästchen, Zahlen und Kreisen daneben. Die ersten paar Fragen waren leicht. Ich hatte nach dem fünfzehnten aufgehört zu zählen, also rundete ich die Anzahl der Liebhaber auf zwanzig auf. In Anbetracht meiner fünf Jahre mit Luke ergab das einen Durchschnitt von zwei im Jahr. Ich hatte mich immer für abenteuerlustig gehalten, aber plötzlich kamen mir zwei Männer pro Jahr nicht mehr so viel vor.
    Ein paar Minuten später steckte Cassie den Kopf ins Zimmer. »Wie kommen Sie voran? Fertig?«
    »Fertiger geht kaum«, antwortete ich und gab ihr das ausgefüllte Büchlein.
    Ich folgte ihr durchs Hauptfoyer und durch zwei hohe, weiße Türen. Jetzt befanden wir uns in einem Konferenzsaal, der voller Frauen war. Das Gemurmel verstummte sofort, als wir eintraten.
    Neue Menschen kennenzulernen, war nicht gerade meine Stärke, und diesen Frauen würde ich mich von einer sehr verletzlichen Seite zeigen. Das ist keine gute Idee. Aber bevor ich auf dem Absatz kehrtmachen konnte, zog Cassie einen Stuhl für mich heran. Ich ließ mich darauf nieder und blickte mich in dem weiß getünchten Saal um. Er war die perfekte Kulisse für zehn Frauen unterschiedlichen Alters, verschiedener Hautfarbe und Größe, die allesamt in leuchtende Farben gekleidet waren und aussahen wie die Vereinten Nationen der perfekten Accessoires und Frisuren. Begierig hätte ich am liebsten alle Gesichter gleichzeitig angestarrt, fürchtete mich aber gleichzeitig vor Augenkontakt.
    »Meine Damen«, sagte Cassie. »Danke, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind. Ich möchte Ihnen Dauphine vorstellen. Sie ist unsere nächste S.E.C.R.E.T .-Kandidatin. Wenn sie will.«
    Fröhlicher Applaus erhob sich. Dann entstand eine Pause, und alle sahen mich an. In diesem Augenblick ging mir auf, dass ich jetzt etwas sagen musste. Und was? Oh nein, darauf habe ich mich nicht genügend vorbereitet! Ich habe alles vermasselt. Vertrauen und Kontrolle. »Hi. Danke schön. Ich bin noch … Na ja, ich habe immer noch jede Menge Fragen. Und ich bin noch nicht ganz … Es ist einfach alles so … neu.«
    Trotz meines Gestammels murmelten die Frauen beruhigend und schienen alle sehr freundlich zu sein. Ich begann, mich in meinem Stuhl zu entspannen. Cassie deutete auf jede Einzelne von ihnen und nannte mir den Namen: Bernice, Kit, Michelle, Brenda, Angela, Pauline, Maria, Marta, Amani und Matilda.
    »Keine Sorge. Der einzige Name, den Sie sich merken müssen, ist meiner«, sagte Cassie. »Ich werde natürlich Ihre Begleiterin sein, während das Komitee«, mit einer ausladenden Handbewegung deutete sie auf die Versammelten, » mich begleiten wird.«
    »Sie werden beide Hilfe brauchen«, sagte Angela und zwinkerte mir zu. Sie schien Cassie aufziehen zu wollen.
    Vielleicht war es, weil mir einige der Gesichter vage bekannt vorkamen – immerhin aßen, arbeiteten oder kauften sie auf der Magazine Street. Vielleicht war es auch, weil ich ein Gemälde von Carolina Mendoza an der gegenüberliegenden Wand entdeckte und beschloss, sie zu meinem privaten Schutzengel zu erklären. Oder vielleicht kam es, weil ich wusste, dass das Frauen wie ich waren, die einiges von ihrem Selbstvertrauen eingebüßt hatten und einander halfen, es wiederzuerlangen. Egal aus welchem Grund, plötzlich war es normal, sich auf das einzulassen, was sie anboten: eine sexuelle Wiedergeburt.
    Danica legte einen Ordner vor mich hin. Auch er war aus weichem weinrotem Leder. In geprägten goldenen Lettern waren meine Initialen darauf zu lesen.
    »Das ist Ihr Fantasie-Ordner. Pro Seite gilt es, eine Fantasie zu schildern. Sie können ihn zu Hause füllen«, sagte Cassie. »Wenn Sie fertig sind, wird Danica Ihnen einen Kurier schicken, der ihn abholt.«
    Auf der rechten Seite befand sich ein kleines Tagebuch in Weinrot, auf dem ebenfalls meine Initialen prangten. Im Ordner selbst entdeckte ich ein paar cremefarbene Pergamentseiten. Auf der linken Seite las ich zum einen

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