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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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hatten angehen lassen. Aber das hier war das richtige Leben, wie Matilda gesagt hatte. Es war erheblich risikoreicher, chaotischer und komplizierter als eine Fantasie. In S.E.C.R.E.T. konnte ich nicht abgewiesen werden. Ich konnte nichts vermasseln. Im richtigen Leben waren derlei negative Resultate durchaus möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Aber ich hatte ja immer noch die Unterstützung von S.E.C.R.E.T. , und Matilda würde mich auf diesem neuen Terrain begleiten.
    Und hier war jetzt jemand. Er war süß, witzig und frech. Und wir wollten dasselbe voneinander. Du kannst das, Cassie .
    Ich goss mir erneut Bier ein. »Wie alt bist du?«
    »Achtundzwanzig«, antwortete er.
    Fast hätte ich mich verschluckt. »Dann bist du knapp zehn Jahre jünger als ich! Das ist ja furchtbar!«
    »Für dich vielleicht.«
    Die Kellnerin kam vorbei. Er bestellte Burger für uns beide.
    »Was, wenn ich Vegetarierin wäre?«
    »Keiner ist vollkommen.«
    Ich nutzte diesen Augenblick für einen Themenwechsel. Ich musste erst mal wieder Atem schöpfen. »Du bist also Musiker …«
    Er zuckte die Achseln, spielte den Schüchternen. Dann begann er, über seine Band zu reden, die Careless Ones . Sie waren zu viert, allesamt in einem Vorort von New Orleans aufgewachsen. Und obwohl sie als Dixieland-Punk-Band begonnen hatten – was immer das sein mochte –, spielten sie heute eher Blues und Country.
    »Aber die einen wollen in die eine Richtung gehen«, fuhr er fort. »Die anderen genau in die entgegengesetzte. Und ich bin ihr Sänger. Manchmal habe ich das Gefühl, mitten in einem Sorgerechtsstreit um die Seele der Band zu stecken …« Er hielt sein Bierglas am Rand statt am Glaskörper fest. Sein Haar war feucht, und er roch nach Äpfeln. Und seine Hände … Habe ich schon seine Hände erwähnt? Seine Finger waren schlank, die Unterarme sehnig. Man konnte sich gut vorstellen, wie sie die Gitarre oder das Mikrophon hielten oder Autogramme gaben. Dann redete er weiter – über sich selbst, seine Musik, seine Band, seine Träume, seine Hoffnungen, seine Einflüsse, seine Inspirationen.
    Ich war fasziniert. Nicht von seiner Geschichte, sondern weil er sich so völlig und ausschließlich um sich selbst drehte. Durch seine jugendliche Selbstbezogenheit war ich nicht länger aufgeregt, sondern entspannte mich zusehends. Vielleicht suchte er meine Zustimmung, aber ich nicht die seine. Ich wollte nur zwei Dinge von ihm. Seinen Mund auf meinem Mund. Seine Hände auf meinem Körper. Ich wollte mit ihm das tun, was ich mit meinen Fantasie-Männern getan hatte: Sex ohne weitere Verpflichtungen.
    Unsere Burger wurden serviert, und er steckte sich eine Pommes in seinen bemerkenswerten Mund. Ich biss ein Stück von meinem Burger ab. Dann noch eines. Ich dachte, mein Schweigen würde ihn veranlassen, auch mal nach mir zu fragen – aber er fing wieder an zu reden. »Ich meine, ich habe ja Musik nicht studiert oder so was. Mir geht es immer nur um die Wirkung auf das Publikum. Nur so kann man die eigene Musik messen, durch die …«
    »Hör auf zu reden.«
    »… Art, wie es die Menge …«
    »Hör auf zu reden!«
    »… bewegt.« Jetzt hatte er mich gehört.
    Ich war dran. »Es ist süß, wie leidenschaftlich du über Musik sprichst, Mark. Aber wenn du willst, dass ich mit dir mitkomme, dann musst du versprechen, dass du deinen sexy Mund auch für was anderes benutzt als nur zum Reden.«
    Ich sah, wie sein Adamsapfel sich hob und senkte. Er dippte eine Pommes in den Ketchup und biss ab. Dann winkte er der Kellnerin, um sich die Rechnung bringen zu lassen.
    Ich landete auf der Küchenzeile zwischen einem winzigen Kühlschrank und einem noch kleineren Herd, sein schlanker Oberkörper verkeilt zwischen meinen Schenkeln. Weg mit meinem T-Shirt! Dann ergriff er meine Turnschuhe an den Fersen, zog mir erst den einen aus, dann den anderen, warf sie über die Schulter. Die Jeans herunter – und ich stand in schwarzem Spitzen-BH und Tanga da. Das hier war nicht geplant gewesen. Glück gehabt!
    »Fuck, bist du heiß«, flüsterte er und befreite eine meiner Brustwarzen aus dem BH, die in seinem kühlen Mund sofort hart wurde.
    »Ich hab doch gesagt, nicht reden.« Ich lehnte mich zurück gegen die metallenen Oberschränke. So würde ich es machen, so würde ich über Will hinwegkommen, so würde ich mir die Bilder von ihm und Tracina aus dem Kopf schlagen. Ich würde neue Erinnerungen schaffen, mit neuen Männern, an die ich denken konnte, wenn ich

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