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Getrieben - Durch ewige Nacht

Getrieben - Durch ewige Nacht

Titel: Getrieben - Durch ewige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Rossi
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etwas eingeschlagen?
    Die Tür schwang auf, knallte gegen die Steinwand und ließ einen kalten Windstoß herein.
    »Perry?«, fragte jemand von unten.
    Perry zuckte enttäuscht zusammen. Das war nicht die Stimme, die er erwartet hatte. Die einzige, der er jetzt zuhören würde. Hatte Roar sie gefunden?
    »Nicht jetzt, Cinder.« Perry lauschte, ob die Tür wieder zufiel. Sekunden vergingen, ohne dass etwas geschah. Er versuchte es noch einmal, mit mehr Nachdruck. »Geh, Cinder.«
    »Ich wollte dir erklären, was passiert ist.«
    Perry setzte sich auf. Unten stand Cinder, völlig durchgeweicht. Er hielt seine schwarze Kappe in den Händen und schaute entschlossen und ruhig.
    »Du willst jetzt reden?« Perry hörte den zornigen Ton seines Vaters in seiner eigenen Stimme. Er wusste, dass er sich beherrschen sollte, aber er konnte nicht. »Du tauchst auf, wenn es dir passt, und verschwindest nach Lust und Laune. Was willst du denn eigentlich? Wenn du bleibst, wäre ich dir dankbar, wenn du unsere Vorräte nicht abfackeln würdest.«
    »Ich habe versucht, zu helfen …«
    »Du willst
helfen
?« Perry sprang vom Dachboden hinunter und fluchte leise, als ein heftiger Schmerz durch seinen Arm schoss. Dann marschierte er auf Cinder zu, der mit großen, eindringlichen Augen zu ihm hochblickte. Perry deutete auf die offene Tür. »Warum unternimmst du dann nicht etwas gegen das da draußen?«
    Cinder schaute zur Tür und dann wieder zu Perry. »Willst du mich deswegen hierhaben? Weil du glaubst, ich könnte den Äther aufhalten?«
    Plötzlich kam Perry wieder zu sich. Er konnte nicht klar denken, wusste ja gar nicht, was er sagte. Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht deswegen.«
    »Vergiss es!« Cinder wich zurück und bewegte sich Richtung Tür. Die Adern an seinem Hals schimmerten blau wie der Äther, breiteten sich wie ein Geäst unter seiner Haut aus, krochen über sein Kinn hinauf zu Wangen und Stirn.
    Perry hatte ihn bereits zwei Mal so gesehen – an dem Tag, als Cinder ihm die Hand verbrannt hatte, und als er einen Stamm von Krähern in Schutt und Asche gelegt hatte –, aber es verblüffte ihn immer wieder.
    »Ich hätte dir nie vertrauen dürfen!«, schrie Cinder.
    »Warte. Das hätte ich nicht sagen sollen«, versuchte Perry ihn aufzuhalten.
    Aber es war zu spät. Cinder wirbelte herum und rannte hinaus.

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Aria
| Kapitel Acht
    Kurze Zeit später, während Aria und Molly sich dem Dorf näherten, kam Roar angelaufen. »Ich habe dich überall gesucht!«, rief er und umarmte Aria kurz. »Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Tut mir leid, mein Hübscher.«
    »Das sollte es auch. Ich hasse es, mir Sorgen zu machen.« Roar nahm Mollys freien Arm, und gemeinsam hievten sie die alte Frau, so schnell sie konnten, zum Kochhaus.
    Dort hatte sich bereits der ganze Stamm versammelt, und die Leute saßen dicht gedrängt an den Tischen und entlang der Wände. Molly wollte schnell zu River, und Roar schaute sich nach Bear um. Aria entdeckte Twig, den schlaksigen Horcher, der sie zusammen mit den anderen fünf ins Dorf begleitet hatte. Sie rutschte neben ihm auf die Bank und beobachtete das geschäftige Treiben in der Halle. Der Sturm hatte die meisten Dorfbewohner in helle Panik versetzt, und sie redeten aufgeregt durcheinander, die Gesichter angespannt vor Angst.
    Es überraschte Aria nicht, als sie ein paar Tische weiter Brooke zusammen mit Wylan sah, dem Fischer mit den dunklen, verschlagenen Augen, der sie in Perrys Haus leise beschimpft hatte. Aria entdeckte Willow, flankiert von ihren Eltern, daneben Old Will und Flea, sowie den Rest der Sechs, die sich nie weit von Perry entfernten. Während ihr Blick von einer Person zur nächsten wanderte, überkam sie ein Gefühl der Furcht, und ihre Fingerspitzen begannen zu kribbeln. Sie konnte Perry nirgendwo entdecken.
    Roar kam herüber und legte ihr eine Decke um die Schultern. Dann schubste er Twig zur Seite und setzte sich neben sie.
    »Wo ist er?«, fragte Aria ihn rundheraus, zu besorgt, um vorsichtig zu sein.
    »In seinem Haus. Bear sagt, er habe sich die Schulter ausgekugelt. Es geht ihm gut.« Roar schaute sie kurz an. »Aber es war knapp.«
    Arias Magen ballte sich zusammen. Perrys Name drang an ihre Ohren, wurde wie in einer Welle über die Tische hinweg geflüstert. Sie filterte den Lärm auf der Suche nach Wylans gehässiger Stimme, und auch ihre Augen fanden ihn erneut. Eine Gruppe von Leuten hatte sich um ihn versammelt.
    »… er sprang wie ein Idiot ins

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