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Getrieben - Durch ewige Nacht

Getrieben - Durch ewige Nacht

Titel: Getrieben - Durch ewige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Rossi
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Wie sollte Roar das ertragen? Sie und Roar hatten nie darüber gesprochen, Rim ohne Liv zu verlassen. Nicht im Traum hatten sie sich vorgestellt, dass das Mädchen vielleicht bleiben wollte.
    Aria zog ihren Beutel zu sich heran und fühlte die kleine Beule in der Innentasche. Sie hatte das Smarteye zusammen mit einer Handvoll Tannennadeln in ein Stück Stoff gewickelt, um den synthetischen Geruch des Geräts zu überdecken, falls Sable ihre Sachen durchsuchen würde. Draußen auf dem Gang hörte sie die schweren Schritte von Wachen, die durch die Korridore gingen, und die Tür besaß kein Schloss. Solange sie sich in Rim aufhielt, war es nahezu unmöglich, mit Hess – oder Soren – Kontakt aufzunehmen.
    Sie kramte in dem Beutel herum, bis sie den geschnitzten Falken fand. Als sie ihn herausholte, überkam sie eine ungeheuer starke Sehnsucht. Sie dachte an Perry, wie er am Abend ihrer Tätowierungszeremonie an der Tür von Vales Zimmer gelehnt hatte, die Daumen in den Gürtel gehängt. Dann sah sie seine schmalen Hüften, seine breiten Schultern und die leichte Neigung seines Kopfes vor sich, stellte sich vor, wie intensiv er sie angeschaut hatte. Jedes Mal, wenn er seine Augen auf sie richtete, hatte sie das Gefühl, wirklich
gesehen
zu werden.
    Aria hielt das Bild im Geiste fest und tat so, als könnte sie mithilfe der kleinen Figur auf dieselbe Weise mit Perry kommunizieren, wie sie mit Roar kommunizierte.
    Wir sind jetzt hier, aber es ist ein einziges Durcheinander, Perry. Deine Schwester … Ich wollte sie wirklich gernhaben, aber ich kann es nicht. Es tut mir leid, aber ich kann es einfach nicht
.
Vielleicht war es falsch, ohne dich fortzugehen. Wenn du hier wärst, könntest du Liv vielleicht ausreden, Sable zu heiraten, und uns helfen, die Blaue Stille zu finden. Aber ich verspreche dir, dass ich mir etwas einfallen lasse
.
    Du fehlst mir.
    Ich vermisse dich so sehr.
    Sei bereit, denn wenn ich dich wiedersehe, werde ich dich nie wieder loslassen.

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Peregrine
| Kapitel Dreiundzwanzig
    »Donnerwetter, Peregrine!«, rief Marron aus. Er reckte den Hals und schaute sich staunend in der riesigen Höhle um. »Was für ein Ort!«
    Perry hatte ihn gleich am Morgen mitgenommen und ihm unterwegs die Situation der Tiden erklärt. Als sie den Hang hinuntergeklettert waren, hatte er Marron am Arm festgehalten. Jetzt konzentrierte er sich darauf, gleichmäßig durchzuatmen, während er Marron tiefer in die Höhle hinein folgte.
    »Es ist nicht ideal«, räumte Perry ein und hob die Fackel höher.
    »Ideale gehören in eine Welt, die nur ein Weiser verstehen kann«, beruhigte ihn Marron.
    »So jemand wie du.«
    Marron schaute ihn an und lächelte freundlich. »So jemand wie Sokrates. Aber auch du bist weise, Perry. Ich hatte keinen Ausweichplan für den Fall, dass ich Delphi verlieren würde. Und das bedaure ich zutiefst.«
    Sie schwiegen eine Weile. Perry wusste, dass Marron an sein Zuhause und die Menschen dachte, die er verloren hatte. Wenige Monate zuvor hatte er dabei zugesehen, wie Roar und Aria auf Marrons Dach mit Messern trainiert hatten. Dort hatte er Aria auch zum ersten Mal geküsst.
    Perry räusperte sich entschlossen. Seine Gedanken wanderten zu einem Ort, an dem er nicht sein wollte. »Ich habe vor, den Stamm hierherzubringen, bevor wir vertrieben werden. Ich will das Dorf zu
unseren
Bedingungen verlassen.«
    »Oh ja«, pflichtete Marron ihm bei. »Wir müssen sofort mit den Vorbereitungen beginnen. Wir brauchen Trinkwasser, Licht und Belüftung, Wärme und einen Platz zur Lagerung der Lebensmittel. Im Moment ist der Zugang zwar nicht besonders gut, aber wir können ihn verbessern. Ich könnte einen Flaschenzug konstruieren, um schwerere Sachen hinunterzulassen.«
    Eifrig setzte er seine Auflistung fort. Perry hörte ihm zu und hatte endlich wieder den Mann vor sich, den er kannte: sanft, intelligent, akribisch. Er fragte sich, wie Marron sich je für eine Last hatte halten können.

    Nach der Rückkehr ins Dorf berief Perry eine Versammlung im Kochhaus ein, um den Stamm über seinen Plan zu informieren. Wie er erwartet hatte, reagierten die Dorfbewohner empört auf die Nachricht, dass sie in die Höhle umsiedeln würden.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir da drin lange überleben wollen«, protestierte Bear. Er war rot im Gesicht, und Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. So wütend hatte Perry ihn noch nie erlebt. »Wir sind doch mit den Ätherstürmen im Winter fertiggeworden«, fuhr er

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