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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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würde?
    Ein Schauer überlief sie. Sie atmete tief durch und folgte Trent und Farrentina in ihrem roten Seidenmorgenmantel in einen angrenzenden Raum. Er war nicht wesentlich gemütlicher als die Eingangshalle. Nackte weiße Wände, ein weißer Teppich und weiße Ledermöbel – das Zimmer bot den Charme einer Eishöhle.
    Farrentina schwebte zur üppig bestückten Hausbar und wedelte mit einer Wodkaflasche.
    „Einen Drink?"
    Trent schüttelte den Kopf. „Nein danke."
    Mit halb zusammengekniffenen Augen blickte sie seine Begleiterin an. „Und Sie?"
    Risa hatte ihrer Mutter zu oft ins Bett helfen müssen, um noch Geschmack an Alkohol zu finden. „N ein, vielen Dank."
    Farrentina hob ihre sorgfältig gezupften Augenbrauen, verzog verächtlich den Mund und griff nach einem Glas. „Nun, wenn ich schon wieder langweilige Fragen über mich ergehen lassen muss, brauche ich einen Drink in der Hand." Sie schenkte kräftig ein. Nachdem das Glas fast bis zum Rand gefüllt war, schlenderte sie zu einem der Sessel und ließ sich hineinfallen. „Wollen Sie sich setzen oder in der Gegend herumstehen?"
    Trent wählte einen Sessel dem Eingang gegenüber. Risa setzte sich auf die Couch daneben.
    Farrentina beäugte sie beide, hob das Glas an die Lippen und trank ein paar große Schlucke, ihre Hand zitterte leicht.
    „Sie wollen also etwas über meine Beziehung zu Dryden wissen?" Eindringlich fixierte sie Trent. „Ob ich ihn gesehen habe und weiß, wo er sich befindet? Und ob er seine kleine Frau dabeihat oder nicht? Habe ich richtig geraten?"
    Trent antwortete nicht, sondern sah sie nur interessiert an und wartete ab.
    „Also, ich weiß nicht, wo er ist." Offensichtlich ertrug Farrentina das Schweigen nicht lange. Herausfordernd sah sie Trent an, als hätte er sie der Lüge bezichtigt. „Ich habe ihn nicht gesehen, und ich nehme an, die wehleidige kleine Schlampe ist bei ihm, nach allem, was ich von der Polizei weiß."
    „Haben Sie Kane pornografische Fotos ins Gefängnis geschmuggelt?"
    Sichtlich erstaunt schaute sie ihn an. „Ist das ein Verbrechen?"
    „Es ist nichts, für das sich das FBI interessiert."
    „Dann – ja, das habe ich. Warum fragen Sie?"
    Trents Gesicht blieb ausdruckslos. „Haben Sie ihm bei den Wärtern Sonderbehandlungen erkauft? Mehr Stunden außerhalb der Zelle? Längere Fernsehzeiten?"
    „Weshalb interessieren Sie sich dafür?" Trotzig schob sie das Kinn vor, aber ihre Unterlippe bebte kaum merklich. Anscheinend war sie längst nicht so selbstsiche r, wie sie sich gab. Die schlanken Finger mit den blutrot lackierten Nägeln umklammerten fest das Glas.
    „Wen haben Sie für diese Privilegien bezahlt?"
    „Warum sollte ich es Ihnen verraten?"
    „Ich will jeden dingfest machen, der bei Kanes Flucht geholfen hat. Sie können entweder kooperieren und mir den Namen der Person nennen, oder aber Sie persönlich tragen die Folgen. Dann müsste ich nämlich annehmen, dass Sie ihn aus dem Gefängnis geholt haben."
    Farrentina schluckte und funkelte ihn böse an. „Wenn es mir mö glich gewesen wäre, hätte ich es getan. Dryden gehörte nicht in dieses Gefängnis. Eine solche Behandlung hat er nicht verdient. Es war alles die Schuld seiner ersten Frau, wissen Sie. Diese Schlampe. Sie hat ihn dazu gebracht, all dies zu tun. Es ist nicht fair. Sie ist jetzt tot. Es ist vorbei. Dryden sollte nicht sein Leben lang für den Kummer bezahlen, den sie ihm angetan hat."
    Risa drehte sich der Magen um. Farrentina hatte alles geschluckt, was Kane ihr an Entschuldigungen aufgetischt hatte. Genau wie Dixie.
    „An wen haben Sie das Geld für diese Vergünstigungen bezahlt?" bohrte Trent nach.
    „Ich erinnere mich nicht mehr an ihre Namen."
    Trent streckte ihr ein Blatt Papier entgegen. Von ihrem Platz aus konnte Risa sehen, dass es sich um eine Namensliste handelte. „Welchen dieser Wärter haben Sie Geld gegeben?"
    Farrentina überflog die Aufstellung. „Caldwell, Franklin und Bollinger."
    „Nur diesen dreien?"
    „Ja."
    Erleichtert seufzte Risa auf. Sie hatte nie geglaubt, dass Duane Kane geholfen hatte. Er hasste den Mörder abgrundtief. Aber sie war erleichtert zu wissen, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
    „Sie und Detective Wiley hätten Informationen austauschen sollen. Er schien von jeder meiner Zahlungen des letzten Jahres zu wissen, und auch, an wen ich gezahlt habe."
    „Wiley?" Trent konnte seine Überraschung nicht verbergen. Auch Risa traute ihren Ohren kaum.
    Woher wusste der Detective, dass

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