Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
Vom Netzwerk:
war sicher, dass es ein trauriger Weg war, voller Misshandlungen und Vernachlässigung.
    Der gleiche einsame Weg, den Dixie gegangen war.
    Schuldgefühle und Bedauern breiteten sich in ihr aus. Wenn sie doch nur in der Zeit zurückgehen, Entscheidungen ändern könnte. Sie hätte ihre Schwester verteidigen und sich noch mehr bemühen müssen, ihr zu zeigen, dass sie ein ganz besonderer Mensch war.
    Vermutlich hätte Dixies Leben dann einen anderen Verlauf genommen.
    Und vielleicht befände sie sich dann jetzt nicht in Kanes tödlicher Umarmung.



8. KAPITEL
    Rastlos wanderte Trent in seinem Hotelzimmer auf und ab und versuchte, das Rauschen der Dusche hinter der verschlossenen Badezimmertür zu ignorieren. Nachdem er und Risa zurückgekommen waren, hatte er Donatelli über den Fortschritt der Ermittlungen informiert.
    Immer und immer wieder waren sie die Gespräche mit Duane Levens und Farrentina Hamilton durchgegangen. Und er hatte sich die Berichte über Dixies Wagen und Risas Haus, die man ihm ins Hotelzimmer gebracht hatte, gründlich durchgelesen. Morgen würde er Wiley zur Rede stellen, und auch die drei Wärter, die Farrentina Hamilton bestochen hatte.
    Anschließend wollte er mit Hanson sprechen.
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und strich sich dann die Haare zurück. Es gab einen Killer auf der Flucht, eine unbekannte Person, die ihm geholfen hatte zu entfliehen, und damit verbunden einen Haufen Arbeit, die auf ihn wartete. Trotzdem schaffte er es einfach nicht, sich von den Geräuschen hinter der Badezimmertür abzulenken.
    Es war ein Fehler gewesen, darauf zu beharren, dass Risa heute Nacht in seinem Zimmer schlief. Aber jedes Mal, wenn er so weit war, die Rezeption anzurufen und ihr ein eigenes Zimmer zu bestellen, musste er an Kanes Scheußlichkeiten denken. Dann kam es ihm unerträglich vor, Risa auch nur eine Tür weit entfernt zu wissen.
    Jetzt wurde das Wasser abgestellt. Ein Rascheln war durch die dünne Tür zu hören.
    Sicherlich hatte sie gerade den Duschvorhang beiseite geschoben und begann, sich jetzt abzutrocknen.
    Bei der Vorstellung, wie das flauschige Badelaken über ihre Haut strich, konnte er kaum ein Stöhnen unterdrücken. Sie die ganze Nacht über in seinem Zimmer zu haben – dicht genug, dass er sie atmen hörte, ihren Duft roch, ihr ausgebreitetes Haar auf dem Kopfkissen sah, wenn sie schlief –, würde die reinste Tortur werden. Aber wenn er sie beschützen wollte, hatte er keine andere Wahl.
    Er griff sich ein Kissen und eine Extradecke aus dem Schrank und warf beides in einen der Sessel. Nicht gerade sehr bequem, doch was blieb ihm anderes übrig? Mit Risa in einem Bett zusammen zu schlafen kam nicht infrage.
    Er hatte gerade Pistole und Handy in Reichweite auf dem Tisch abgelegt, als ein anderes Geräusch durch die Tür drang.
    Ein leises Weinen.
    Ihm zog sich der Magen zusammen. Im nächsten Moment stand er vor der Badezimmertür und hob die Hand, um anzuklopfen.
    Das Schluchzen verstummte kurz, setzte dann jedoch wieder ein.
    Seine Hand blieb mitten in der Bewegung in der Luft hängen. Was tat er hier eigentlich?
    Wollte er wirklich ins Badezimmer reiten wie der sprichwörtliche weiße Ritter? Sie in die Arme ziehen? Ihr die heißen Tränen fortküssen?
    Schließlich wusste er doch, dass er ihr den Schmerz nicht nehmen würde und sie nicht trösten konnte. Er brauchte sich nur an das zu erinnern, was heute Morgen in diesem Zimmer geschehen war. Trent war, als schmeckte er ihre süßen Lippen, spürte ihre heiße nackte Haut an seiner. Aber er hatte auch nicht den verwundeten Blick vergessen, als er endlich wieder zu Verstand gekommen war und sich von ihr gelöst hatte.
    Langsam ließ er die Hand sinken. Er kannte nur einen Weg, sie zu trösten – indem er sie in die Arme nahm, ohne ihr zu nahe zu kommen. Denn sobald sich ihre Körper eng aneinander schmiegten, würde er sich nicht mehr beherrschen können.
    Am Ende musste er sie doch wieder verletzen.
    Er legte die Stirn an den Türrahmen und lauschte.
    Langsam verklangen ihre Schluchzer. Er zwang sich, zum Sessel ans andere Ende des Zimmers zu gehen. Ein paar lange Minuten später öffnete sich die Badezimmertür, und Risa tappte barfuß in den Raum.
    Sie schaute ihn aus geröteten Augen an. Ihr kurzes Flanellnachthemd ließ sie noch zerbrechlicher erscheinen. Haarsträhnen klebten an ihren Wangen, feucht von den Tränen.
    Er strich ihr das Haar aus dem zarten Gesicht. „Ist alles in Ordnung?"
    Tränen wallten in

Weitere Kostenlose Bücher