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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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Ihnen meine Dienstmarke gezeigt."
    „Woher soll ich wissen, wie eine FBI-Dienstmarke aussieht? Es kann eine Fälschung sein.
    Sie könnten einer der Insassen sein, die meinem Mann etwas antun wollen."
    Die Sache kam ihm von Minute zu Minute seltsamer vor. Er massierte sich den Nacken.
    „Ist es schon vorgekommen, dass jemand Ihrem Mann etwas antun wollte, Ma'am?"
    „Also ... nein. Aber es könnte sein. Alles ist möglich. Ich muss jetzt aufhören."
    „Es tut mir Leid, Ma'am. Wenn Sie nicht ans Tor kommen, damit ich mich überzeugen kann, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist, werde ich hineinkommen müssen."
    Langes Schweigen.
    „Ma'am?"
    „Na, schön. Aber nur für einen Moment."
    Es klickte, und die Leitung war tot.
    Trent hängte den Hörer ein.
    „Was ist los?" flüsterte Risa mit dünner, ängstlicher Stimme.
    „Vielleicht gar nichts." Er warf einen Blick über die Schulter.
    Ein großer Fehler.
    Sie sah ihn mit furchtsamem Blick an und wirkte so angstvoll, dass er drauf und dran war, sie in die Arme zu ziehen. Trent zwang sich, wieder auf das Haus zu schauen.
    „Geh zurück zum Wagen und warte dort."
    Er spürte, wie sie erstarrte. „Bestimmt nicht! Ich bleibe hier. So leicht wirst du mich nicht los."
    Das hatte er auch nicht erwartet, aber es war immerhin einen Versuch wert gewesen. Ihm wäre sehr viel wohler zu Mute, wenn sie sicher im Wagen saß, falls irgendetwas schief ging.
    Und schlecht war es auch nicht, wenn sie nicht in seiner Nähe war. So konnte er sich besser konzentrieren.
    Nach einer endlos langen Minute öffnete sich endlich die Haustür, und eine spindeldürre Frau mit braunem Haar trat heraus. Mit kurzen, schlurfenden Schritten kam sie heran. „Hier bin ich. Sind Sie nun glücklich?"
    Glücklich war nicht das richtige Wort. „ Ich bin erleichtert, dass es Ihnen gut geht."
    „Das hatte ich Ihnen doch gesagt." Als sie näher kam, fiel das Licht der Straßenlaterne auf ihr Gesicht. Es war blass und verkniffen, ängstlich.
    Mrs. Hanson blieb rund drei Meter vor dem Zaun stehen und musterte sie misstrauisch.
    „Geht es um die Bestechungen?"
    Bestechungen? Trent hatte alle Mühe, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen.
    Aber Mrs. Hanson sollte nicht wissen, dass er keine Ahnung hatte. Deshalb nickte er. „Was können Sie mir darüber erzählen, Mrs. Hanson?"
    Risa neben ihm reckte den Hals, als wollte sie kein Wort verpassen.
    Abwehrend schüttelte Mrs. Hanson den Kopf. „Wohl nichts, was Sie nicht bereits wissen."
    Das bezweifelte Trent. Er wusste nicht das Mindeste. „Bitte, erzählen Sie von Anfang an."
    Misstrauisch musterte sie ihn, ehe sie begann. „Vor ungefähr einem Monat fiel Paul auf, dass ein Serienmörder zusätzliche Fernsehzeit und Freistunden außerhalb der Zelle bekam. Er hegte den Verdacht, einer der Wärter hätte sich bestechen lassen. Sicher hat er es Ihnen bereits erzählt."
    „Nicht mir persönlich, aber einem anderen Beamten", bluffte er. „Hat Direktor Hanson Ihnen auch den Namen desjenigen genannt, der das Geld bezahlte?"
    Sie seufzte. „Ich bekam zufällig ein Gespräch mit. Der Name war ungewöhnlich, wenn ich mich recht erinnere. Farrah oder so ähnlich. Eine Frau."
    „Farrentina?"
    „Ja, genau so."
    Farrentina Hamilton bestach also Wärter. Und der Direktor wusste davon. Interessant. Er musste an Hansons Armani-Anzug und die goldenen Manschettenknöpfe denken. Kein Wunder, dass der Direktor niemandem von den Bestechungen erzählt hatte. Farrentina Hamilton war reich. Reich genug, um sich Hansons Schweigen zu erkaufen.
    „Nun, vielen Dank für Ihre Hilfe, Mrs. Hanson. Mit Ihrem Mann werde ich ein andermal sprechen." Er betrachtete die magere Frau, die nervös an einer Haarsträhne drehte. „Ich werde die örtliche Polizei bitten, ein Auge auf Ihr Haus zu haben."
    „Vielen Dank. Gute Nacht, Special Agent." Sie nickte in Risas Richtung. „Gute Nacht, Professor."
    „Gute Nacht", erwiderte Risa.
    Trent sah, wie Mrs. Hanson hastig zurück in die Sicherheit ihres Hauses flüchtete. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, blickte Risa ihn an. „Es ist so traurig."
    Er war mit seinen Gedanken gerade bei Hanson und Farrentina Hamilton gewesen. „Was ist traurig?"
    Sie deutete auf das verschlossene Haus. „Mrs. Hanson. Die arme Frau. Es ist, als würde sie Tore und Schlösser benutzen, um sich von der Welt abzukapseln. Und nun sind ihr nur noch Schatten und Furcht geblieben."
    „Vielleicht kann sie nicht anders. Es ist ihre Art zu

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