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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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wirbelten ihr durch den Kopf. Kanes eiskalter Blick. Der Gedanke, dass Dixie das Opfer seiner Gemeinheiten geworden war, jagte ihr Wellen der Panik durch den Körper.
    Egal, was sie Trent versprochen hatte, sie konnte nicht im Wagen sitzen bleiben.
    Horrorbilder oder nicht, sie musste mit eigenen Augen sehen, ob die Tote Dixie war. Sie konnte nicht denken, nicht mehr richtig atmen, bevor sie es nicht wusste.
    Entschlossen packte sie den Griff, spürte das feste, kalte Metall unter den Fingern und stieß die Wagentür auf. Ihr Herz hämmerte wild. In ihren Ohren summte es. Sie mühte sich heraus und zwang ihre Beine, sie zu tragen.
    Ein Schritt. Zwei Schritte. Über den Rasen auf das grelle Licht zu, hin zu ihrer Veranda.
    Das feuchte Gras ließ jeden Schritt noch mühsamer erscheinen. Der Duft des Frühlings schloss sie ein. Wenn Dixie tot war, würde der Frühling für Risa nie wieder Aufbruch, Beginn neuen Lebens bedeuten, das wusste sie.
    Drei Schritte. Vier. Das Summen in ihrem Kopf wurde lauter, übertönte die murmelnden Stimmen, das Hämmern ihres Herzens. Sie ging weiter. Über das Gras. Über die Betonplatten.
    Zu den versammelten Leuten. Näher und näher zur Veranda.
    Näher und näher dem Tod.
    Dixie.
    Süßlicher Fleischgeruch drang ihr in die Nase. Der Gestank des Todes. Risa trieb sich voran.
    Ihr Herz schlug, als wolle es zerspringen. Die Lungen schienen nicht genug Luft aufzunehmen. Sie machte den letzten Schritt auf die Veranda zu, schob sich zwischen den Polizisten und Technikern hindurch.
    „Rees." Wie aus dem Nichts tauchte Trent neben ihr auf, griff sie am Arm und wollte sie wegziehen.
    Die Brust der Frau war rot von Blut. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen lag sie am Boden, die braunen Haare wirr im Gesicht. Ihre toten Augen schienen bis in Risas Seele zu starren.
    Farrentina Hamilton.
    Entsetzen und Erleichterung zugleich überschwemmten Risa. Sie schwankte, ihr Magen zog sich zusammen. Starke Arme packten sie, zogen sie zur Seite.
    Fort von dem Körper, von dem Geruch. Fort vom Tod.
    Trent. Sie klammerte sich an ihn, barg ihr Gesicht an seiner Schulter und schluchzte bitterlich.
    Trent hielt Risa so lange fest, bis sie aufhörte zu zittern. Er wusste, dass er sie nicht allein im Wagen hatte zurücklassen dürfen. Wenn er einen Beamten gebeten hätte, bei ihr zu bleiben, wäre sie gar nicht erst bis zur Veranda gekommen. Sie hätte Farrentinas geschundene Leiche nicht gesehen. Wäre nicht Zeugin von Kanes Grausamkeit geworden.
    Er presste die Wange an ihr Haar und atmete ihren Duft ein. Über ihren Kopf hinweg sah er, wie Donatelli Anweisungen gab. Der FBI-Agent war nun sicher bereit, alles einzusetzen, um Kane zu fangen. Auch Risa als Köder.
    Trent beschloss, mit allen Mitteln zu versuchen, ihn so lange wie möglich davon abzuhalten. Und dazu musste er ihm eine Alternative bieten. Er warf einen Blick auf Wiley, der gerade den Tatort abschritt. Jetzt war es an der Zeit, Farrentinas Kommentare ins Spiel zu bringen und dem Polizisten auf den Zahn zu fühlen.
    „Ich muss gehen, Rees."
    Sie nickte, ließ ihn aber nicht los.
    Er zwang sich, sie mit sanfter Gewalt von sich zu schieben, und sah ihr in die Augen.
    Sie blickte hoch zu ihm. „ Ich komme schon zurecht." Ihre Stimme klang fest, aber ihre weit geöffneten Pupillen und die kalkweiße Haut verrieten etwas anderes.
    Trent gab ihr einen Kuss auf die kühle Stirn. So ungern er sie aus den Armen ließ, er musste es doch tun. Er hatte seinen Job zu erledigen. Musste Kane finden. Dixie. Und jemanden, dem er Risa in der Zwischenzeit wirklich anvertrauen konnte, damit sie Schutz hatte.
    Sein Körper weigerte sich noch, sie freizugeben. „Ich werde dich von einem Beamten ins Hotel bringen lassen. Er wird dann vor deiner Tür Wache stehen."
    Sie schluckte und nickte.
    „Ich kann nicht genau sagen, wann ich zurück bin. Ich möchte mir hier die Beweise ansehen und an der Autopsie teilnehmen."
    „Dann wird es wohl eine Weile dauern."
    „Ja."
    Sie atmete tief durch, als wolle sie sich wappnen.
    Am liebsten hätte er sie auf der Stelle irgendwohin gebracht, wo sie sicher war und er sie selbst bewachen konnte.
    Risa schob das Kinn vor. „Chief Rook wollte mir wegen Dixie ein paar Fragen stellen.
    Kannst du ihm sagen, er möchte bitte ins Hotel kommen?"
    „Ruh dich aus, Rees. Du musst dich erst wieder ein wenig erholen."
    „Und Kane Zeit lassen, Dixie das anzutun, was er Farrentina angetan hat? Nein. Ich muss tun, was ich kann, um ihn zu

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