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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Mckay
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Pies vorgeschwärmt, aber da es von seiner Frau betrieben wurde, war Wendy davon ausgegangen, dass sämtliches Lob maßlos übertrieben war. Umso angenehmer war die Überraschung, als sie feststellte, dass das klassische Kleinstadt-Diner an der Hauptstraße keiner von diesen Läden war, in denen es nach Frittierfett stank und jede Oberfläche von einem dicken Schmierfilm überzogen zu sein schien. Stattdessen gab es frisch zubereitete, leichte und leckere Gerichte.
    Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass Helen und Hank junior, die beide bereits vor dem Diner warteten, dort so fehl am Platz wirkten wie zwei Obdachlose auf einem Opernball. Helen begrüßte Mema mit affektieren Luftküssen und stolzierte dann mit ihr Arm in Arm in das Lokal, während der Rest ihnen folgte.
    „Ich habe vom Jet aus versucht, einen Tisch zu reservieren“, ließ Helen die anderen wissen, „aber offenbar ist so was hier nicht möglich.“
    „Es ist ein Diner“, erwiderte Wendy mürrisch. „Da kann man keinen Tisch reservieren.“
    Das Cutie Pies war ein gepflegtes, aber in die Jahre gekommenes Lokal, die Mitarbeiter waren freundliche, einfache Leute. Wendy fühlte sich hier sofort wohl.
    Helen dagegen, die nie eine Gelegenheit ausließ, über etwas die Nase zu rümpfen, demonstrierte das auch hier, indem sie aus ihrer Gucci-Tasche ein Desinfektionstuch holte und zuerst einmal den Tisch abwischte. Nachdem sich alle hingesetzt hatten, sprang sie schon wieder auf und stellte sich zu Hank junior, um eine Ansprache zu halten, als hätte sie zu einer extravaganten Dinnerparty eingeladen.
    „H.J. und ich möchten euch allen danken, dass ihr zu diesem Empfang gekommen seid, den wir zu Ehren unserer kleinen Gwen geben.“
    Jonathon beugte sich vor und flüsterte Wendy ins Ohr: „Zu Ehren unserer kleinen Gwen?“
    Sie drehte sich überrascht zu ihm um, da ihr sein amüsierter Tonfall nicht entgangen war. Offenbar sorgte Helens krampfhaftes Bemühen, unbedingt weiter im Mittelpunkt zu stehen, bei Jonathon dafür, dass die Anspannung zwischen ihnen beiden sich in Luft aufzulösen begann. Und er schien auch ein wenig seine Verärgerung darüber zu vergessen, dass Helen seine Familie nicht nur morgen zum Empfang, sondern auch heute ins Diner eingeladen hatte.
    Insgeheim darüber erfreut, erwiderte sie im gleichen Tonfall: „Nur damit du’s weißt: Wenn du mich jemals ‚meine kleine Gwen‘ nennst, dann kannst du dein Testament machen.“
    Peyton saß zwischen ihnen in einem Kinderstuhl, und Jonathon lächelte sie über den Kopf des Mädchens hinweg an. In diesem Moment, während Helen weiter belanglosen Unsinn redete und sie sich im Kreis ihrer lachhaft exzentrischen Familie befand, fühlte Wendy sich Jonathon enger verbunden als je zuvor. Mit ihm an seiner Seite kam es ihr so vor, als könnte sie ihre großspurige Familie viel besser ertragen.
    Und dann wurde ihr bewusst, wieso das so war. Sie liebte ihn.
    Nur seinetwegen konnte sie ihre Familie aushalten, er gab ihr das Gefühl, zu allem fähig zu sein. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf, als sie zu dieser plötzlichen und schrecklich beängstigenden Einsicht gelangte.
    Am anderen Ende des Tischs gab Helen irgendetwas von sich, was sie offenbar für witzig hielt, da sie ein schrilles Lachen folgen ließ. Das veranlasste Peyton dazu, aus Protest ein lautes Heulen anzustimmen. Wendy drehte sich um und strich dem Kind besänftigend über den Rücken. Offenbar war Jonathon auf den gleichen Gedanken gekommen, da sich ihre Hände berührten. Einen Moment lang verharrten sie beide in völliger Reglosigkeit, doch dann strich er mit dem Daumen über ihren Handrücken. Es war eine einfache Geste, aber zum ersten Mal, seit sie in seinem Büro Sex gehabt hatten, war es eine ehrlich gemeinte Berührung.
    Ein Gefühl von Ruhe und Zuversicht erfasste sie. Ja, es würde alles gut ausgehen. Zugegeben, vor ihnen lagen sicher noch anstrengende Zeiten, aber die würden sie meistern, davon war sie überzeugt. Sie schaute zu Jonathon, weil sie ihm zuversichtlich zulächeln wollte, doch dann sah sie, dass er wie versteinert dasaß und eine Frau anstarrte, die an der Eingangstür des Diners stand. Sie trug ein T-Shirt und eine abgewetzte Jeans, durch ihr langes dunkles Haar zog sich über der Stirn eine breite graue Strähne. Die Frau strahlte eine natürliche Schönheit aus, und ihre Augen hatten exakt die gleiche Farbe wie die von Jonathon.
    „Oh, hervorragend!“, rief Helen und klatschte in

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