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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Mckay
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so viel, aber Peyton war ihm auf jeden Fall wichtig. Damit war er ein besserer Vater als Ehemann, aber damit konnte sie leben, und bis auf Weiteres musste sie das auch.
    Es war dieser Gedanke, den sie sich auch in den folgenden Tagen immer wieder vor Augen hielt, die bis zum Besuch seiner Eltern in Palo Verde erstaunlicherweise wie im Flug vergingen. Ihre Versuche, sich Jonathon wieder zu nähern, wurden von ihm wieder und wieder abgewiesen, was es zwar schwierig machte, das verliebte Ehepaar zu spielen, aber ganz so sehr störte sie sich nicht an seiner Einstellung. Immerhin war es ihr ganz recht, nicht so schnell ins Büro zurückkehren zu müssen, weil sie nicht daran erinnert werden wollte, wie sie sich auf seinem Schreibtisch geliebt hatten – nein, wie sie auf seinem Schreibtisch Sex gehabt hatten. Dass zumindest von seiner Seite keine Liebe im Spiel gewesen war, daran hatte er ja keinen Zweifel gelassen.
    Sie nutzte die Zeit, um ihrer Familie die Stadt zu zeigen, auch wenn Mema fest entschlossen war, alles zu hassen, was Kalifornien zu bieten hatte. Big Hank war für eine Woche nach Texas zurückgekehrt, aber zumindest ihren Eltern schien es zu gefallen, Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Viel erstaunlicher, ja, fast schon schockierend war dabei, dass sie selbst auch ihren Spaß hatte.
    Das änderte sich zum Ende der Woche, als Big Hank zurückkehrte und Hank junior und Helen mitbrachte, die von Texas aus den kompletten Empfang arrangiert, Unterkünfte für die Morgans gebucht und Jonathons Familie aufgespürt und eingeladen hatte. Von seiner Seite war offenbar nur seine ältere Schwester Marie bereit gewesen, Helens hartnäckige Anrufe zu beantworten. Wendy konnte es ihr nicht verübeln, da sie selbst längst die Nase davon voll hatte, mit Helen reden zu müssen.
    Schlimmer als Helen war nur Jonathon. Wenn er abends aus dem Büro nach Hause kam, musste sie die liebende Ehefrau spielen, aber angesichts der angespannten Lage zwischen ihnen konnte sie sich kaum vorstellen, dass ihr jemand diese Rolle abnahm. Jonathon dagegen gab sich mustergültig und nutzte jede Gelegenheit für eine liebevolle Berührung, eine Umarmung oder einen beiläufigen Kuss auf die Stirn. Nur nachts zeigte er sein wahres Gesicht, wenn er vor dem Bett ein paar Decken und ein Kissen arrangierte, um die Nacht auf dem Boden zu verbringen. Sie musste sogar die Schlafzimmertür abschließen, um zu verhindern, dass irgendjemand sich absichtlich oder unabsichtlich in ihr Zimmer verirrte und sah, wie das ach so verliebte Ehepaar die Nacht verbrachte.
    Dennoch verging die Zeit wie im Flug, und ehe sie sich versah, war Donnerstag, und sie machten sich auf den Weg nach Palo Verde.
    Mit achtzehn hatte Jonathon Palo Verde verlassen – mit exakt 5.138,36 Dollar auf dem Konto, einem Teilstipendium für Stanford und einem Studentendarlehen, bei dessen Höhe einem schwindlig werden konnte. Seitdem war er nie wieder hergekommen.
    Palo Verde lag zwischen Sacramento und Lake Tahoe. Genau genommen war es gar kein so übles Städtchen, sondern hatte sogar einen gewissen Charme, jedoch nichts in der Art, was ein Teenager zu schätzen wissen könnte. Wer aber alte Häuser und die sanften Ausläufer der Berge der Sierra Nevada mochte, der war in Palo Verde bestens aufgehoben.
    Dennoch wäre er am liebsten bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit umgekehrt und so schnell wie möglich nach Palo Alto zurückgefahren. Als sie die Stadtgrenze erreichten, hielt er das Lenkrad vor Anspannung so fest umklammert, dass er fürchtete, es könnte jeden Moment durchbrechen.
    Wendys Familie folgte ihnen in einem gemieteten Minivan, Peyton döste in ihrem Kinderautositz auf der Rückbank, und Wendy saß neben ihm auf dem Beifahrersitz, hielt ihr Smartphone in der Hand und las ihm jede Anzeige der GPS-Straßenkarte vor, als hätte er die ersten neunzehn Jahre seines Lebens nicht in diesem Höllenschlund verbracht.
    „Ich weiß, wie ich fahren muss“, raunzte er sie schließlich an, als sie wieder und wieder die aktuellen Richtungsangaben an ihn weiterleitete. „Ich bin hier aufgewachsen. Ich brauche niemanden, der mir den Weg erklärt!“
    Wendy ließ das Handy in ihren Schoß fallen und hob abwehrend die Hände. „Hey, ich will dir nur behilflich sein. Fünfzehn Jahre sind eine lange Zeit, da kann sich viel ändern.“
    Das musste sie ihm nicht erst sagen. Er war heute ein völlig anderer Mann als jener Teenager, der gleich nach der Highschool die Flucht aus

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