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Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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    “Ich kann nur hoffen, dass du recht hast.” Grey schnaubte abfällig. “Mir will übrigens immer noch nicht in den Kopf, wie Annie auf diesen hinterhältigen Mistkerl Cardassian hereinfallen konnte. Sein charmantes Gehabe mag ja auf viele Frauen recht anziehend wirken, aber Annie hätte ich in der Tat für intelligenter gehalten.”
    Grey wollte wieder nach seinem Glas greifen, doch Henrik schnappte es ihm vor der Nase weg. “Es reicht, mein Junge. Du weißt ja schon gar nicht mehr, was du redest. Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass Annie vielleicht gar nicht so angetan von Cardassians Annäherungsversuchen war, wie du denkst? Ich meine, ich habe die beiden nur ein paar Mal zusammen erlebt, aber um ehrlich zu sein, hatte ich nicht den Eindruck, dass Annie ihn sonderlich mochte.”
    “Oh, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie ihn nicht mag.” Grey lachte bitter auf. “Aber Mark hat Vorzüge, die für die meisten Frauen durchaus reizvoll sein würden. Sein prall gefülltes Bankkonto, um nur einen zu nennen.”
    “Jetzt hör aber auf! Du willst doch wohl nicht ernsthaft behaupten, unsere Annie hätte es auf Cardassians Vermögen abgesehen.” Henrik schüttelte ungläubig den Kopf. “Du musst endlich damit aufhören, alle Frauen über einen Kamm zu scheren, mein Freund. Ich weiß, du hast in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, aber es wäre falsch, deshalb den Glauben an die Menschheit zu verlieren.” Er grinste schief. “Oder auch nur an einen bestimmten Teil der Menschheit, wenn du verstehst, was ich meine.”
    Grey stieß ein unartikuliertes Schnauben aus. “Willst du damit sagen, dass ich ein Problem mit Frauen im Allgemeinen habe?”
    “Genau das, mein Freund. Um ehrlich zu sein, hatte ich ja gehofft, dass Annie dich davon kurieren könnte, aber ganz offensichtlich war das ein Trugschluss. Dennoch finde ich es falsch, dass du ihr die Schuld an dem gibst, was geschehen ist. Was wäre denn gewesen, wenn du Cardassian nicht vor die Tür gesetzt hättest? Dann wäre die Sache trotzdem nicht besser. Er hätte dich weiter in der Hand, und ich möchte gar nicht wissen, was er von dir verlangt hätte für sein Schweigen. Und außerdem: Hast du dir denn überhaupt schon mal Annies Version der Geschichte angehört?”
    “Ich …”, setzte Grey zu einer Rechtfertigung an, doch dann wurde ihm klar, dass Henriks Hinweis nicht ganz unbegründet war. Es war ein ziemlicher Schock für ihn gewesen, Annie in Marks Armen vorzufinden. Er konnte sich selbst nicht so genau erklären, warum – und er wollte auch nicht darüber nachdenken, denn das warf zu viele unbequeme Fragen auf.
    Tatsache war jedoch, dass er Annie nicht einmal Gelegenheit gegeben hatte zu erklären, was vorgefallen war. Und davon abgesehen befand er sich nicht einmal in der Position, eine Erklärung von ihr zu verlangen. Mit welchem Recht mischte er sich überhaupt in ihr Privatleben ein? Sie war seine Angestellte, nicht mehr und nicht weniger. Aber wollte er wirklich, dass es so war?
    “Und weißt du, was ich glaube? Ich denke, du magst Annie viel mehr, als du es dir selbst eingestehen willst.”
    Heftig schüttelte Grey den Kopf. “Das ist blanker Irrsinn, Henrik. Annie arbeitet für mich, das ist alles.”
    “Wenn du dir das unbedingt einreden möchtest, bitte sehr. Aber ich fürchte, du läufst blindlings in dein eigenes Verderben, wenn es dir nicht bald gelingt, dich den Tatsachen zu stellen. Nicht alle Frauen sind wie Joanna. Denk mal darüber nach.”
    In dieser Nacht lag Grey noch lange wach. Obwohl er Henriks Worte als Unsinn abgetan hatte, gingen sie ihm einfach nicht aus dem Kopf. Hatte er im Grunde nicht sogar recht?
Nicht alle Frauen sind wie Joanna, Grey …
    Joanna. Merkwürdig, dass die bloße Erwähnung ihres Namens noch immer kalte Wut in ihm aufsteigen ließ. Drei Jahre war es nun her, doch soweit es ihn betraf, hätte es ebenso gut gestern geschehen sein können.
    Generell hatte er in seinem bisherigen Leben keine besonders guten Erfahrungen mit Frauen gesammelt. Er war kein Kind von Traurigkeit gewesen. Nein, bei Weitem nicht. Er mochte schöne Frauen, er mochte Sex. Und es war nicht so, als wäre es ihm jemals schwergefallen, beides zu bekommen. Sie machten es ihm leicht, flirteten mit ihm, umgarnten ihn. Doch jedes Mal, wenn er geglaubt hatte, mehr für ein weibliches Wesen zu empfinden, hatte er früher oder später feststellen müssen, dass sie nur an einem tatsächlich

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