Gezaehmt im Bett einer Lady
sie zögernd, mit leiser, schüchterner Stimme. Sie wünschte, sie könnte auch auf Befehl erröten, aber sie wurde ohnehin nicht leicht rot. „Wenn wir kurz ... ungestört sein könnten?“
Da warf er ihr einen Blick zu, sah aber praktisch sofort wieder in seinen Koffer. Dann blinzelte er und wandte ihr erneut den Kopf zu, dieses Mal ganz steif. Langsam musterte er sie, vom Kopf bis zu den Füßen und dann wieder hoch, verweilte an dem losen Ausschnitt ihres Morgenrocks. Ein Muskel zuckte in seiner Wange.
Dann erstarrte sein Gesicht zu einer steinernen Maske. „Ach, ich sehe, du bist bereit für dein Nickerchen.“ Unter zusammengezogenen Brauen schaute er an ihr vorbei zu Andrews. „Worauf warten Sie noch? ,Ungestört hat Ihre Ladyschaft gesagt. Sind Sie schwerhörig?“
Andrews ging und schloss die Tür hinter sich.
„Danke“, sagte Jessica und lächelte ihn an. Dann trat sie näher, nahm eine Handvoll von den gestärkten und ordentlich zusammengelegten Halstüchern aus dem Koffer und ließ sie zu Boden fallen. Er blickte sie an. Dann auf die Leinentücher auf dem Boden.
Sie nahm einen Stapel makellos weißer Taschentücher und warf auch sie immer noch lächelnd auf den Boden.
„Jessica, ich weiß nicht, was für ein Spielchen du hier spielst, aber es ist kein bisschen lustig“, erklärte er ganz ruhig.
Sie sammelte einen Arm voll Hemden und schleuderte sie zu Boden. „Wir sind kaum drei Tage verheiratet“, antwortete sie. „Du
wirst deine frischgebackene Braut nicht wegen deiner dämlichen Freunde verlassen. Du wirst mich nicht lächerlich machen. Wenn du mit mir unzufrieden bist, dann sag es, damit wir darüber reden können - oder auch streiten, wenn dir das lieber ist. Aber "du wirst nicht...“
„Du hast mir nichts vorzuschreiben“, erwiderte er ruhig. „Du sagst mir nicht, wohin ich gehen darf und wohin nicht - oder wann - oder mit wem. Ich erkläre nichts, und du stellst mir keine Fragen. Und vor allem kommst du nicht in mein Zimmer und hast Wutanfälle.“
„Doch“, widersprach sie. „Wenn du dieses Haus verlässt, werde ich dir dein Pferd unter dir wegschießen.“
„Mein Pferd erschie...“
„Ich lasse nicht zu, dass du mich im Stich lässt“, verkündete sie. „Du wirst mich nicht als selbstverständlich hinnehmen, wie Sherburne es mit seiner Frau tut, und du wirst mich nicht vor aller Welt der Lächerlichkeit preisgeben - oder von allen bemitleiden lassen, wie es bei ihr der Fall ist. Wenn du es nicht ertragen kannst, deinen kostbaren Ringkampf zu versäumen, kannst du mich auch mitnehmen.“
„Dich mitnehmen?“ Seine Stimme wurde lauter. „Ich werde dich verdammt noch mal mitnehmen, Madam - und zwar geradewegs in dein Zimmer. Und dich darin einsperren, wenn du dich nicht benehmen kannst.“
„Bitte sehr, ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie du das versuch...“
Er warf sich in ihre Richtung, und sie wich einen Moment zu spät aus. Im nächsten Moment war sie unter einen kräftigen Arm geklemmt, und er schleppte sie wie einen Sack Lumpen zu der Tür, durch die sie hereingekommen war.
Sie stand offen. Glücklicherweise ging sie in den Raum hinein auf, und nur einer ihrer Arme war an seinem Körper eingeklemmt.
Sie warf die Tür zu.
„Verdammte Hölle!“
Ihm blieb nichts anderes als Fluchen übrig. Er hatte nur eine brauchbare Hand, und die war bereits im Einsatz. Er konnte die Türklinke nicht drücken, ohne sie loszulassen.
Wieder fluchte er. Er drehte sich um, marschierte zum Bett und ließ sie darauffallen.
Als sie darauflandete, klaffte ihr Morgenrock auf.
Dains wütender Blick raste über sie. „Verdammt, Jess. Zur Hölle mit dir.“ Seine Stimme klang erstickt. „Du wirst nicht... du kannst nicht...“ Er griff nach ihrer Hand, aber sie krabbelte rückwärts.
„Du wirst mich nicht ausschließen“, erklärte sie und zog sich in die Mitte des riesigen Bettes zurück. „Ich bin kein Kind mehr, und ich lasse mich nicht in mein Zimmer einsperren.“
Er kniete sich auf den Rand der Matratze. „Denk nur nicht, weil du mich verkrüppelt hast, könnte ich dir keine Lektion erteilen. Bring mich nicht dazu, dir nachzujagen.“ Er hechtete nach ihr, fasste sie am Fuß. Sie zog ihr Bein weg, sodass er nur den schwarzen Pantoffel in der Hand hielt. Er warf ihn quer durchs Zimmer.
Sie nahm den anderen und warf damit nach ihm. Er duckte sich, sodass der Schuh die Wand traf.
Mit einem leisen Knurren warf er sich aufs Bett, aber sie rollte zur anderen
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