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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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wieder normal zu arbeiten begonnen. Und mit der Rückkehr der Vernunft konnte er die simplen Fakten erkennen.
    Er hatte sich ihr nicht aufgezwungen. Jessica hatte ihn eingeladen. Wie ein Rammbock war er in sie gestoßen und war danach nicht in der Lage gewesen, sich viel Zurückhaltung aufzuerlegen, aber sie hatte nicht geschrien oder geweint. Ganz im Gegenteil, sie schien richtig Spaß daran gefunden zu haben.
    Er sah sie an. Ihr Haar war ihr über die Augen gefallen; er drehte sich zur ihr und strich es zurück. „Ich nehme an, du hast es überlebt“, erklärte er brummig.
    Sie machte ein seltsames Geräusch - ein Husten oder auch ein Schluckauf, das konnte er nicht sagen. Dann warf sie sich ihm an den Hals. „Oh Dain“, presste sie hervor.
    Das Nächste, was er wusste, war, dass sie ihr Gesicht an seine Brust drückte und schluchzte.
    „Per carita. “ Er barg sie an seinem Körper und streichelte ihr den Rücken. „Um Himmels willen, Jess, nicht... Das hier ist sehr ... schwierig.“ Er drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Ach, na gut. Weine, wenn es sein muss.“
    Sie würde schließlich nicht ewig weinen, sagte er sich. Und so aufwühlend es für ihn auch war, es mit anzuhören und die Tränen über seine Haut rinnen zu spüren, so wusste er doch, es hätte viel schlimmer kommen können. Wenigstens hatte sie sich ihm zugewandt, nicht von ihm fort. Außerdem stand es ihr vermutlich zu, zu weinen. Er war in den vergangenen paar Tagen ziemlich unvernünftig gewesen.
    Nun ja, mehr als das. Er war ein Biest gewesen. Hier war sie, seine frischgebackene Ehefrau, in diesem Riesenhaus mit einer ganzen Armee Dienstboten, und er hatte ihr kein bisschen geholfen. Er hatte nicht versucht, ihr den Weg zu ebnen ... so, wie sie es von seinem Vater behauptet hatte.
    Er hatte sich wie sein Vater benommen. Er war kalt und feindselig gewesen und hatte jede Bemühung von ihr, ihm eine Freude zu bereiten, abgelehnt.
    Denn Jessica hatte versucht, ihm Freude zu bereiten, oder etwa nicht? Sie hatte ihm vorgelesen und versucht, mit ihm zu reden, und sie hatte vermutlich geglaubt, dass das Porträt seiner Mutter eine schöne Überraschung für ihn wäre. Sie hatte gewollt, dass er blieb, wenn jede andere Frau überglücklich gewesen wäre, ihn loszuwerden. Sie hatte sich ihm angeboten, wenn jede andere Frau vor Erleichterung ohnmächtig geworden wäre, seinen Aufmerksamkeiten zu entkommen. Und sie hatte sich ihm freiwillig und voller Leidenschaft hingegeben.
    Er war derjenige, der weinen sollte - vor Dankbarkeit.
    Der Wolkenbruch endete so abrupt, wie er begonnen hatte. Jessica löste sich von ihm, rieb sich das Gesicht und setzte sich hin. „Himmel, wie gefühlsduselig man wird“, erklärte sie bebend. „Ist meine Nase sehr rot?“
    „Ja“, sagte er, obwohl es draußen allmählich dunkel wurde und er nicht viel erkennen konnte.
    „Dann sollte ich mir wohl besser das Gesicht waschen“, bemerkte sie. Sie stieg aus dem Bett, nahm ihren Morgenrock und zog ihn an.
    „Du kannst mein Bad benutzen. Ich zeige dir, wo es ist.“ Er schickte sich an, das Bett zu verlassen, aber sie winkte ab.
    „Ich weiß, wo es ist“, sagte sie. „Mrs Ingleby hat mir die Anordnung der Räume erklärt.“ Sie durchquerte ohne zu zögern den Raum, öffnete die richtige Tür und eilte hinaus.
    Während sie fort war, untersuchte Dain rasch die Bettwäsche und säuberte sich mit den Resten seines Hemdes, die er danach ins Feuer warf.
    Was auch immer der Grund für ihren Weinkrampf gewesen war, es war keine Reaktion auf eine ernsthafte Verletzung, tröstete er sich. Er hatte einen Blutstropfen auf einem Drachen auf der Tagesdecke gefunden, und auf ihm war auch etwas gewesen, aber es glich in nichts dem Gemetzel, das sich seine überreizte Fantasie in den vergangenen drei Tagen ausgemalt hatte.
    Er konnte kaum glauben, dass sein Verstand so durcheinandergeraten war. Erstens begriff jeder Kretin, dass wenn der weibliche Körper sich so weit dehnen konnte, um Kinder auf die Welt zu bringen, er ganz gewiss auch dazu in der Lage sein musste, sich dem Fortpflanzungsorgan anzupassen. Es sei denn, der Mann war ein Elefant, was bei ihm nicht zutraf - oder immerhin nicht ganz. Zweitens hätte jeder Depp sich daran erinnert, dass diese Frau, seit dem Mal unter dem Laternenpfosten in Paris, nie vor seinen Annäherungsversuchen zurückgeschreckt war. Sie hatte sogar offen genug - mehr als einmal, ohne mit der Wimper zu zucken - über seine ehelichen Pflichten

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