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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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auch Ainswood, und einen Augenblick später war Dain an der allgemeinen Empörung über die enttäuschenden Ringkämpfer beteiligt.
    Vawtry war gerade dabei, den strittigen Wurf zu beschreiben, als Dain bemerkte, dass Ainswood ihm nicht zuhörte, sondern an ihm vorbei irgendwohin starrte.
    Bestimmt glotzte der Kerl wieder Jessica an, weshalb Dain ihm einen warnenden Blick zuwarf.
    Ainswood bemerkte davon nichts. Er drehte sich wieder um, grinste Dain an und sagte: „Sieht ganz so aus, als hätte dein Lakai alle Hände voll zu tun.“
    Dain folgte dem belustigten Blick des Herzogs. Jessica befand sich in der Kutsche, außer Reichweite der lüsternen Blicke Seiner Gnaden.
    Unterdessen rang Joseph - der als Erster Lakai für Lady Dains Wohlbefinden verantwortlich zeichnete - mit einem schmutzigen in Lumpen gehüllten Straßenjungen. Ein Taschendieb, wie es aussah. Sportwettkämpfe wie dieser lockten sie ebenso wie Huren in Scharen an.
    Joseph gelang es, den Bengel am Schlafittchen zu packen, doch der Satansbraten wand sich in seinem Griff, trat nach ihm. Joseph schrie auf. Der Junge antwortete mit einem Schwall an Schimpfwörtern, die jeden Seemann mit Stolz erfüllt hätten.
    In dem Moment öffnete sich die Kutschentür, und Jessica schaute heraus. „Joseph! Was treiben Sie da?“
    Obwohl er gut wusste, dass sie mit dem Zwischenfall - oder was auch immer es war - schwerlich überfordert wäre, war Dain sich auch bewusst, dass eigentlich er die Autoritätsperson hier sein sollte ... zumal seine Freunde zuschauten.
    Er eilte zur Kutsche, um seiner Frau zuvorzukommen.
    Hinter ihm ertönte ein markerschütternder Schrei.
    Das erschreckte Joseph, sodass er seinen Griff lockerte. Der Straßenjunge riss sich los und war blitzschnell verschwunden.
    Aber Dain lief im selben Moment los, erwischte den Kleinen an der Schulter seiner dreckigen Jacke und hielt ihn fest. „He! Warte mal, du kleiner ...“
    Dann brach er ab, weil der Junge den Kopf hob und ihn ansah, und Dain schaute zurück ... in trotzige schwarze Augen, zusammengekniffen über einer gewaltigen Hakennase in einem dunklen, mürrischen Gesicht.
    Dains Hand zuckte zurück.
    Der Junge rührte sich nicht. Die trotzigen Augen weiteten sich, und der grimmig zusammengepresste Mund klappte auf.
    „Ja, Liebchen“, erklang eine schneidend schrille Frauenstimme wie in einem wachen Albtraum. „Das ist dein Pa, so wie ich’s gesagt hab. Genau wie du, stimmt’s nicht, Mylord? Sieht er nicht genau aus wie Sie?“
    Grausam genau. Als ob der Abstand zwischen ihnen nicht Luft sei, sondern fünfundzwanzig Jahre, und das Gesicht unterhalb von seinem ihn aus einem teuflischen Spiegel anschaute.
    Und es war die Stimme von Satans eigener Hure, die er gehört hatte, das wusste Dain, noch bevor er den Kopf wandte und Charity Graves’ boshaften Blick sah. Und als er die Boshaftigkeit in ihren Augen erkannte, wusste er auch, dass sie das hier absichtlich getan hatte, so wie sie alles absichtlich getan hatte - dieses schreckliche Kind auf die Welt zu bringen eingeschlossen.
    Er öffnete den Mund, um zu lachen, weil er das einfach tun musste, weil das das Einzige war, was möglich war.
    Dann fiel ihm ein, dass sie ja nicht allein waren auf der Albtrauminsel in der Hölle, sondern auf einer öffentlichen Bühne, wo sie die grässliche Farce vor Publikum aufführten.
    Und einer der Zuschauer war seine Ehefrau.
    Auch wenn es ihm so schien, als sei ein ganzes Lebensalter verstrichen, war es nur ein Augenblick, und Dain bewegte sich schon, verstellte Jessica den Blick auf den Jungen. Doch auch der Bengel war aus seiner Starre erwacht und rannte weg, verschwand in der Menge.
    „Dominick!“, schrie seine vermaledeite Mutter. „Komm zurück, Liebchen.“
    Dains Blick zuckte zu seiner Ehefrau, die etwa zwanzig Schritt entfernt stand, von der Frau zu ihm schaute ... und dann an ihnen vorbei zu dem Menschengewühl, in dem der Junge verschwunden war. Dain starrte sie an, sandte einen Blick in Ainswoods Richtung.
    Der mochte wie gewöhnlich betrunken sein, aber er verstand die Botschaft. „Himmel, bist du das, Charity, meine Süße?“, rief er.
    Charity eilte zu der Kutsche - zu Jessica -, aber Ainswood hatte rasch reagiert. Er bekam die Hexe am Ellbogen zu fassen und zog sie unnachgiebig zurück. „Himmel, du bist es wirklich“, verkündete er laut. „Und ich dachte die ganze Zeit, du seist immer noch in der Irrenanstalt.“
    „Lass mich los!“, kreischte sie. „Ich muss Ihrer Ladyschaft

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