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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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es gesehen oder gehört hätte, lachte er lautlos. Er hatte heute Nacht eine Menge gelacht, aber die Wahrheit konnte er nicht weglachen.
    Er hatte gewusst, dass sie Schwierigkeiten bedeutete - bedeuten musste wie jede andere respektable Frau.
    „Ehefrau oder Mätresse, es ist alles dasselbe“, hatte er seinen Freunden oft genug gesagt. „Sobald man es gestattet, dass eine Dame - ob nun tugendhaft oder nicht - sich an einen hängt, wird man Besitzer einer lästigen Immobilie, in der die Mieter sich ständig beschweren und in die man unablässig Geld und Mühe stecken muss. Und das alles für das gelegentliche Privileg - ganz nach ihren Launen -, das gewährt zu bekommen, was man bei jeder Straßendirne für ein paar Schilling bekommen kann.“
    Er begehrte sie, ja, aber das hier war kaum das erste Mal in seinem Leben, dass eine nicht infrage kommende Frau seine Lust geweckt hatte. Er begehrte sie, aber er wusste stets um die Treibsandfalle, in die solche Frauen ihn unweigerlich - weil sie dazu geboren und erzogen worden waren - locken mussten.
    Und die hässliche Wahrheit lautete nun einmal, dass er geradewegs hineingelaufen war, sich aber irgendwie fälschlicherweise eingeredet hatte, dass dem nicht so sei - oder wenn er doch hineingelaufen war, dann war es nichts, was er fürchten musste, weil inzwischen kein Loch mehr tief genug, kein Treibsand zäh genug war, um ihn zu halten.
    Was hält dich hier dann noch? fragte er sich. Welch gewaltige Kraft hat dich hergezerrt, um dämlich wie ein vernarrtes Hundejunges ein Haus anzustarren, nur weil sie sich darin befand?
    Und welche Ketten haben dich hier festgehalten, in der Hoffnung, einen flüchtigen Blick auf sie erhaschen zu können?
    Eine Berührung. Einen Kuss.
    Das ist ekelerregend, sagte er sich.
    Das war es sicher, aber es war auch die Wahrheit, und er hasste es, und er hasste sie, dass sie es wahr gemacht hatte.
    Er hätte sie aus der Kutsche zerren sollen, überlegte er, und ihr den damenhaften Flitter aus den Haaren ziehen, sich dann einfach nehmen sollen, was er wollte, und gehen, dabei lachen, wie der gewissenlose Unhold, der er war.
    Was oder wer würde ihn aufhalten? Vor der Revolution hatten zahllose korrupte Adelige genauso gehandelt. Selbst jetzt noch - wer würde ihm Vorwürfe machen? Alle Welt wusste, was er war. Sie würden sagen, es sei ihr eigener Fehler, dass sie ihm über den Weg gelaufen sei. Das Gesetz würde keine Wiedergutmachung für ihre verlorene Ehre bieten. Das würde Bertie Trent überlassen bleiben ... Pistolen auf zwanzig Schritt Abstand.
    Grimmig lächelnd verließ Dain seinen finsteren Posten und schlenderte die Straße entlang. Er saß in der Falle, aber das war ihm schon zuvor passiert, rief er sich in Erinnerung. Er hatte auch schon vorher draußen gestanden, einsam und leidend, weil man ihn nicht hineinlassen wollte. Aber stets trug er am Ende den Sieg davon. Er hatte seine Peiniger aus der Schulzeit dazu gebracht, ihn zu respektieren und zu beneiden. Er hatte seinem Vater jede Kränkung und Verlegenheit zehnfach zurückgezahlt. Er war für den alten Bastard der schlimmste Albtraum der Hölle im Leben geworden und, wenigstens wagte er das zu hoffen, seine bitterste Qual im Jenseits.
    Selbst Susannah, die ihn sechs elende Monate an der Nase herumgeführt hatte, waren jede wache Minute danach die Folgen ihres Tuns unter die eigene reizende Nase gerieben worden.
    Sicher, Dain hatte es damals so nicht gesehen, aber ein Mann konnte nichts richtig sehen, während eine Frau ihn in den Klauen hatte und in Stücke riss.
    Jetzt hingegen konnte er klar und deutlich erkennen: Es war ein Sommertag 1820 bei einer anderen Beerdigung, beinahe ein Jahr nach der seines Vaters.
    Dieses Mal war es Wardell in dem schimmernden Holzsarg, auf den Blumen gehäuft waren. Während einer trunkenen Schlägerei auf dem Hof vor den Ställen eines Wirtshauses war er aufs Kopfsteinpflaster gestürzt und hatte sich den Schädel gebrochen.
    Nach der Beerdigung hatte Susannah, die älteste von Wardells fünf jüngeren Schwestern den Marquess beiseitegenommen und ihm gedankt, dass er die weite Reise von Paris auf sich genommen habe. Ihr armer Bruder - sie hatte sich tapfer eine Träne fortgewischt - hatte große Stücke auf ihn gehalten. Sie hatte ihre Hand über seine gelegt. Dann war sie rot geworden und hatte sie rasch zurückgezogen.
    „Ach ja, meine errötende Rosenknospe“, murmelte Dain zynisch. „Das war hübsch gemacht.“
    Und das war es gewesen,

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