Gezaehmt im Bett einer Lady
ihn mit Leib und Seele und seinem Vermögen in besagte Hände gaben.
Miss Jessica Trent klammerte sich an ihn, als hinge ihr Leben davon ab, und küsste ihn, als bliebe die Erde stehen, wenn sie aufhörte, und dabei war kein „wenn nicht“ oder „bis“ dabei.
Erhitzt und hitzig zugleich fuhr er mit seinen großen Händen unsicher über ihren Rücken und umschloss mit bebenden Fingern ihre köstlich schmale Taille. Er hatte nie zuvor so etwas wie sie gehalten - so süß schlank und nachgiebig und in zierlicher Vollendung gerundet. Seine Brust zog sich zusammen und schmerzte, und er selbst hätte am liebsten geweint.
Sognavo di te.
Ich habe von dir geträumt.
Ti desideravo nelle mia braccia dal primo momento che ti vedi.
Ich wollte dich in meinen Armen seit dem ersten Augenblick, da ich dich gesehen habe.
Er stand da, hilflos im strömenden Regen, unfähig, seinen gierigen Mund zu zügeln oder seine rastlosen Hände, während tief innen sein Herz die beschämende Wahrheit trommelte.
Ho bisogno di te.
Ich brauche dich.
Als ob Letzteres so empörend wäre, dass selbst der gewöhnlich nachlässige Allmächtige es nicht einfach so stehen lassen konnte, zerriss ein Blitz die Dunkelheit, sogleich gefolgt von einem so gewaltigen Donner, dass das Pflaster unter ihnen erzitterte.
Sie riss sich von ihm los und stolperte rückwärts, eine Hand vor den Mund geschlagen.
„Jess“, sagte er und streckte die Hände aus, um sie zurückzuziehen. „Cara, ich ...“
„Nein, oh Gott! “ Sie schob sich ihr nasses Haar aus dem Gesicht. „Verdammt seist du, Dain.“ Damit drehte sie sich um und floh.
Jessica Trent war eine junge Frau, die sich den Tatsachen stellte, und als sie tropfnass die Treppe zum Appartement ihres Bruders hochstieg, stellte sie sich ihnen.
Zuerst hatte sie die erste sich bietende Gelegenheit als Vorwand genutzt, Lord Dain aufzusuchen.
Zweitens war sie tiefer Niedergeschlagenheit anheimgefallen, sogleich gefolgt von rasender Eifersucht, weil sie zwei Frauen auf seinem Schoß sitzend vorgefunden hatte.
Und drittens hatte sie beinahe geweint, als er so abfällig über ihre Anziehung gesprochen hatte und sie einen „Winzling von einem Mädchen“ genannt hatte.
Viertens hatte sie ihn dazu angestachelt , sie zu packen.
Fünftens hatte sie ihn fast erwürgt und verlangt, mit seinem Übergriff weiterzumachen.
Sechstens war ein Blitzschlag nötig gewesen, damit sie ihn losließ.
Zu dem Zeitpunkt, als sie an der Appartementtür angekommen war, war sie ernsthaft in Versuchung geführt, mit dem Kopf dagegen zu schlagen.
„Idiotin, Idiotin, Idiotin“, schimpfte sie und klopfte an das Holz.
Withers öffnete; ihm stand der Mund offen.
„Withers“, teilte sie ihm mit. „Ich habe Sie im Stich gelassen.“ Sie marschierte an ihm vorbei in die Wohnung. „Wo ist Flora?“
„Oje.“ Withers schaute sich hilflos um.
„Ah, dann ist sie noch nicht zurückgekehrt. Nicht dass es mich im Mindesten überrascht. “ Jessica ging zum Zimmer ihrer Großmutter. „Genau genommen, wenn meine arme Zofe den Droschkenfahrer dazu überredet hat, sie direkt nach Calais zu bringen und über den Ärmelkanal zu rudern, könnte ich es ihr nicht einmal verübeln.“ Sie klopfte an Genevieves Tür.
Ihre Großmutter öffnete, schaute sie einen langen Moment an, dann wandte sie sich an Withers. „Miss Trent benötigt ein heißes Bad“, sagte sie. „Lassen Sie ihr eines bereiten, bitte möglichst rasch. “ Dann nahm sie Jessica am Arm, zog sie ins Zimmer, setzte sie hin und zog ihr die durchweichten Stiefelchen aus.
„Ich werde zu der Gesellschaft gehen“, erklärte Jessica wild und plagte sich mit den Schnallen an ihrer Pelisse. „Dain kann mich zum Narren machen, wenn er will, aber er wird mir nicht den Abend ruinieren. Es kümmert mich nicht, ob es ganz Paris gesehen hat. Er ist derjenige, dem es peinlich sein müsste - halb nackt auf die Straße zu rennen. Und als ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe, dass er halb nackt ist, was, denkst du, hat er getan?“
„Mein Liebes, ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.“
Jessica erzählte ihr von dem lässigen Aufknöpfen der Hose. Genevieve brach in Gelächter aus.
Jessica betrachtete sie finster. „Es war so schwierig, sich das Lachen zu verkneifen - aber das war nicht das Schwierigste. Das Schwierigste war ...“ Sie seufzte. „Oh Genevieve, er war so anbetungswürdig niedlich. Am liebsten hätte ich ihn geküsst. Direkt auf seine große
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