Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
Vom Netzwerk:
Mann sicherlich gewankt.
    Dain spürte ihn kaum. Die träge fallenden Regentropfen auf seinem Kopf hatten nahezu die gleiche physische Wirkung.
    Aber er sah, wie sie vor Schmerz zusammenzuckte, als sie die Hand zurückzog, und merkte, dass sie sich wehgetan hatte, und das weckte in ihm den Wunsch, laut aufzuheulen. Er fasste ihre Hand, ließ sie jedoch sofort wieder los, weil er fürchtete, sie aus Versehen zu zerdrücken.
    „Verdammt und zugenäht, zur Hölle mit Ihnen!“, brüllte er sie an. „Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe, Sie Pest von einem Frauenzimmer?“
    Ein herrenloser Straßenköter, der gerade an dem Laternenpfosten schnupperte, jaulte auf und entfernte sich hastig.
    Miss Trent blinzelte noch nicht einmal. Sie stand nur da und blickte mit schmollend-trotziger Miene auf die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte, als warte sie auf etwas.
    Er wusste nicht, was das sein sollte. Alles, was er wusste, war -und er wusste nicht wirklich, woher er das wusste, aber es war so sicher wie das Gewitter, das grollend aufzog und immer näher kam -, dass sie es noch nicht bekommen hatte und nicht eher gehen würde, bis sie es erhielt.
    „Was zum Teufel wollen Sie?“, schrie er. „Was in drei Teufels Namen ist mit Ihnen los?“
    Sie antwortete nicht.
    Die gelegentlichen Regentropfen fielen häufiger, malten ein gleichmäßiges Muster auf das trottoir. Sie glitzerten in ihrem Haar und schimmerten auf ihren rosa Wangen. Ein Tropfen lief ihr an der Nase entlang zu ihrem Mundwinkel.
    „Verdammt“, sagte er.
    Und dann scherte er sich nicht mehr darum, was er zerdrückte oder zerbrach. Er griff nach ihr und legte ihr seine Riesenhände um die Taille, hob sie in die Höhe, bis ihr nasses Schmollgesicht sich dicht vor seinem befand.
    Und im selben Moment, bevor sie schreien konnte, bedeckte er mit seinem harten liederlichen Mund ihre Lippen.
    Der Himmel öffnete seine Schleusen und entließ eine Sturzflut.
    Regen trommelte auf seine Schultern, und ein Paar kleiner Fäuste in Handschuhen trommelten auf seine Schultern und seine Brust.
    Das störte ihn jedoch kein bisschen. Er war schließlich Dain, Lord Beelzebub persönlich.
    Er fürchtete weder den Zorn der Natur noch den der guten Gesellschaft. Und vor allem war er ganz bestimmt nicht in Sorge wegen Miss Trents Empörung.
    Süß war er, ja? Er war ein großes widerliches Schwein von einem Wüstling, und wenn sie glaubte, er ließe sie mit nur einem flüchtigen Schmatzer seiner schmutzigen Lippen gehen, sollte sie besser noch einmal nachdenken.
    Es war nichts süß oder ritterlich an seinem Kuss. Es war ein harter, forscher Angriff, der nicht darauf abzielte, Gefangene zu machen, der ihr den Kopf rücksichtslos nach hinten drückte.
    Einen schreckensstarren Moment befürchtete er, dass er ihr das Genick gebrochen hatte.
    Aber sie konnte nicht tot sein, weil sie immer noch zappelte und sich wand. Er schlang einen Arm fest um ihre Mitte und hielt mit der Hand des anderen ihren Hinterkopf an Ort und Stelle.
    Sogleich hörte sie mit dem Gezappel auf. Und in dem Moment gaben auch ihre bis dahin fest geschlossenen Lippen seinem Drängen mit einer Plötzlichkeit nach, die ihn rückwärts taumeln machte, gegen den Laternenpfosten.
    Ihre Arme umklammerten seinen Hals in einem Würgegriff.
    Madonna in cielo.
    Süße Muttergottes, die hirnverbrannte Frau küsste ihn zurück.
    Ihr Mund drückte sich auf seinen, und dieser Mund war warm,
    weich und frisch wie Frühlingsregen. Sie roch nach Seife - Kamillenseife - und nasser Wolle und Frau.
    Ihm wurde schwach in den Knien.
    Er lehnte sich gegen den Pfosten, und sein Griff lockerte sich, weil sich seine Muskeln in Gummi verwandelten. Trotzdem hielt sie sich weiter an ihm fest, während ihr schlanker, sanft gerundeter Körper langsam an ihm hinabglitt, bis ihre Zehenspitzen den Gehsteig berührten. Und dennoch ließ sie seinen Hals nicht los. Dennoch löste sie ihre Lippen nicht von seinen. Ihr Kuss war so süß und unschuldig leidenschaftlich, wie seiner kühn und sinnlich fordernd war.
    Er schmolz unter dieser jungfräulichen Leidenschaft dahin, als sei sie der Regen und er ein Salzblock.
    In all den Jahren, seit sein Vater ihn nach Eton geschafft hatte, hatte keine Frau je etwas für oder mit ihm getan, ohne dass er ihr vorher Geld in die Hand gedrückt hatte. Oder - wie im Fall der einen respektablen Frau, der er vor fast acht Jahren so fehlgeleitet den Hof gemacht hatte - ohne dass er vorher Papiere unterzeichnet hatte, die

Weitere Kostenlose Bücher