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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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hausbackener Aufmachung erscheine.“
    „Ah, Sie waren zuversichtlich, dass ich kommen werde“, bemerkte er. „Weil Sie unwiderstehlich sind.“
    „Ich hoffe, ich bin nicht derart selbstmörderisch veranlagt, mir zu wünschen, für Sie unwiderstehlich zu sein.“ Sie fächelte sich Luft zu. „Die schlichte Tatsache ist doch, dass hier gerade eine Farce stattfindet, in der wir die Hauptdarsteller sind. Ich bin bereit, mit vernünftigen Mitteln dazu beizutragen, die Sache zu beenden. Sie haben mit der Szene im Kaffeehaus die Gerüchte in Gang gesetzt, aber ich bin bereit zuzugeben, dass ich Sie provoziert habe“, fügte sie rasch hinzu, ehe er etwas erwidern konnte. „Ich werde gerne zugeben, dass das Gerede sich gelegt hätte, wenn ich nicht in Ihr Haus gestürmt wäre und Sie nicht geärgert hätte.“ Ihre Gesichtsfarbe vertiefte sich. „Was den Punkt angeht, was danach geschehen ist, so hat es offenbar niemand gesehen, was es für unser gegenwärtiges Problem unerheblich macht.“
    Er bemerkte, dass sie ihren Fächer umklammerte und dass ihr Busen sich mit einer Heftigkeit hob und senkte, die unverkennbar auf innere Erregung hinwies.
    Er lächelte. „Sie haben sich damals nicht so verhalten, als sei es unerheblich. Ganz im Gegenteil...“
    „Dain, ich habe Sie geküsst“, stellte sie mit ausgeglichener Stimme fest. „Ich sehe keinen Grund, daraus ein Drama zu machen. Es war nicht das erste Mal, dass Sie geküsst wurden, und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein.“
    „Gütiger Himmel, Miss Trent, Sie drohen mir doch wohl nicht, es noch einmal zu tun?“ Er riss in gespieltem Schreck die Augen weit auf.
    Sie seufzte. „Ich wusste, es war zu viel gehofft, dass Sie vernünftig sein würden.“
    „Was eine Frau unter einem ,vernünftigen Mann versteht, ist einer, den sie manipulieren kann“, sagte er. „Sie haben recht, Miss Trent. Es ist zu viel gehofft. Ich höre jemanden eine Violine malträtieren. Ein Walzer oder etwas, das dem nahekommt, scheint zu beginnen.“
    „Das stimmt“, erwiderte sie knapp.
    „Dann sollten wir tanzen“, schlug er vor.
    „Nein, das sollten wir nicht“, entgegnete sie. „Ich hatte zwei Tänze reserviert, weil... nun, das ist jetzt gleichgültig. Ich habe bereits einen Partner für diesen hier.“
    „Allerdings. Mich.“
    Sie hielt ihm ihren Fächer vors Gesicht, um ihm die Namen auf den Stäbchen zu zeigen. „Sehen Sie es sich genau an“, verlangte sie. „Steht da irgendwo ,Beelzebub geschrieben?“
    „Ich bin nicht kurzsichtig“, sagte er und nahm ihr den Fächer aus den steifen Fingern. „Sie müssen ihn nicht so dicht vor meine Augen halten. Ach ja, ist es der hier?“ Er deutete auf ein Stäbchen. „Rouvier?“
    „Ja“, erwiderte sie und schaute an ihm vorbei. „Und da kommt er schon.“
    Dain drehte sich um. Ein Franzose näherte sich zögernd und mit blasser Miene. Dain fächelte sich Luft zu. Der Mann blieb stehen. Lächelnd drückte Dain mit Daumen und Zeigefinger auf den Stab mit dem Namen Rouvier darauf. Er zerbrach.
    Rouvier trollte sich.
    Dain wandte sich wieder zu Miss Trent um, und immer noch lächelnd brach er jeden einzelnen Stab, einen nach dem anderen. Dann steckte er den zerstörten Fächer in den Blumentopf mit dem Farn.
    Er streckte seine Hand aus. „Mein Tanz, glaube ich.“
    Es war eine rohe Demonstration, sagte Jessica sich. Auf der Skala gesellschaftlicher Weiterentwicklung befand es sich lediglich ein Haarbreit darüber, ihr mit einem Knüppel auf den Kopf zu schlagen und sie an den Haaren fortzuschleifen.
    Nur Dain konnte damit davonkommen, so wie nur er das Feld seiner Rivalen einfach damit räumen konnte, indem er ihnen ohne die geringste Raffinesse klipp und klar mitteilte, sie sollten gehen.
    Und allein sie, vernarrte Irre, die sie nun einmal war, konnte das alles schwindelerregend romantisch finden.
    Sie nahm seine Hand.
    Sie trugen beide. Handschuhe. Sie spürte es trotzdem: ein Nervenkitzel bei der Berührung, so scharf wie ein elektrischer Schlag. Er zuckte durch ihre Glieder und verwandelte ihre Knie in Gelee. Sie schaute auf und sah den Schreck in seinen Augen, fragte sich, als sein wissendes Lächeln verblasste, ob er es auch spürte.
    Wenn dem so war, so ließ ihn das nicht zögern, denn er legte einfach eine Hand an ihre Taille und wirbelte sie bei dem nächsten Auftakt auf die Tanzfläche.
    Nach Atem ringend fasste sie ihn an der Schulter.
    Dann verschwamm die Welt, existierte nicht länger, während er sie

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